Welche Peziza?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.860 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen


    Gestern hatte ich mich schon über meinen Erstfund von Mochchelbecherlingen gefreut, aber sind meine Zweifel immer grösser geworden.

    Nun vermute ich ein Peziza Art, aber bei der genauen Bestimmung tue ich mich schwer....

    Fundort: Waldboden mit viel Holzschnitzel

    Geruch: angenehm pilzig, kein Chlorgruch

    Bei den Sporen habe ich ca. 8x16 µm gemessen


    Vielen Dank für euere Meinungen.


    Grüsse aus der Schweiz,

    Remo






    Ohne Melzer, nächstes Bild mit Melzer


  • Hallo Remo,

    Rein optisch und nach Habitatbeschreibung denke ich an den Buchenwald-Becherling - Pezia avernensis -

    Deine Sporenmaßangabe ist zwar zu klein , aber die Sporen auf dem Mikrobild sind auch nicht reif und ausgestoßen.

    Punktiert sind sie jedenfalls , das könnte passen.

    Allerdings ist Peziza so neSache.........

    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ich tue mich da schwer, ein Ornaament auf den Sporenbildern bewerten zu können. Das Problem ist: Wenn die Sporen noch im Ascus und nicht frei sind, hat man relativ viele "Störfaktoren" durch überlagertnde Sporenwände und vor allem den Inhalt /Zellplasma der Asci, der vor allem in manchen Reagenzien schaumig wird und ein Ornament vortäuschen kann, das nicht da ist. Je nach Medium kann es auch passieren, daß ein feintropfiger Inhalt der Sporen wie ein Ornament aussieht... Zumindest auf Bildern. :gzwinkern:
    Das wäre mal der erste und wichtigste Schritt, um zu einer Bestimmung zu kommen: Ein paar freie (und reife!) Sporen zu finden, die in Wasser zu messen (Sporenmessungen bei Peziza in anderen Medien und im Ascus sind nutzlos) und das Ornament in Öl, mit möglichst weit geöffneter Apertur (mehr Schärfe, weniger Kontrast) und eventuell un Baumwollblau anzugucken.



    LG, Pablo.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Die Sporen habe ich nochmals in Wasser gemessen und komme zum selben Ergebnis wie oben angegeben. Schon damals hatte ich reife Sporen gemessen (durch Absporen auf Objektträger), jedoch keine Bilder beigelegt.

    Nun habe ich noch ein paar Fotos gemacht, doch leider nicht schärfer hinbekommen.

    Baumwollblau habe ich leider (noch) nicht zur Hand, werde es aber demnächst herstellen. Dazu gleich noch eine Frage: Soll ich es in reiner Milchsäure (80%) lösen oder besser in Lactophenol? Man findet in der Literatur beider Rezepte. Habt ihr einen Tipp dazu?


    Danke und Gruss,

    Remo


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Remo!


    Da müssste irgendwo so ein Schieber unterm Objekttisch sein, den man auf- und zuschieben kann (Blende / Kondesor). Schiebt man den ganz zu, hat man starken Kontrast und kaum Schärfe (wie hier). Schiebt man den ganz auf, hat man wenig Kontrast und viel Schärfe, erst dann kann man auch ein Sporenornament wirklich sehen.

    Dann müsste man das Ornament von Peziza varia arvenensis (danke, Karl!) auch ohne Anfärben sichtbar machen können (hier in Leitunsgwasser):

    ...muss man mal anklicken, für größere Ansicht.


    Die Bilder sind jetzt nicht so wichtig, das ist oft eine Sache, wie sich Kamera und Mikroskop vertragen. Wichtig ist, was du durchs Okular beobachten kannst.


    Wenn die Sporen wirklich glatt sind, dann wär's halt eine Art aus dieser immens gruseligen varia - Gruppe.

    Wenn da eher ein netzartiges Ornament drauf wäre, dann gehört das in die Umgebung von Peziza badia (siehe nächstes Bild), aber das glaube ich eher nicht.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Oha, da waren die Finger wohl schneller als der Kopf.

    Danke für's Aufmerksam Machen. :thumbup:


    Der Witz am Rande: Peziza varia s.l. ist mir auch schon mit ganz fein punktierten Sporen begegnet, das ist dann aber wirklich an der Grenze dessen, was lichtmikroskopisch darstellbar ist, und auch nur in Baumwollblau zu erahnen:


    Das Bild kann man mal in Originalgröße angucken, die Sporen in Wasser und in BWB sind vom selben Fruchtkörper.


    Normalerweise sieht man aber bei varia s.l. nix:




    LG, Pablo.