Phaeosphaeriopsis sp. an Yucca aloifolia

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.608 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte euch gerne an dem Rätselraten teilhaben lassen.

    Am 15.05.18 fand ich im Botanischen Garten Bochum , an alten Blättern der Yucca aloifolia , kleine schwarze Punkte.

    Diese kleinen schwarzen Punkte haben sich zuerst als eine Kellermania sp. entpuppt und später konnte ich eine Phaeosphaeriopsis sp. entdecken.

    Die Phaeosphaeriopsis ist der absolute Hammer, denn diese hat eine interessante Lugol Reaktion, wo sich die Sporen Türkis verfärben :O

    Allerdings tun das bei mir nicht alles Sporen. So sind die unreifen hyalinen Sporen nicht von dieser Reaktion betroffen oder die dunkelbraunen Sporen (ich nehme mal an das sind die ausgereiften Sporen).

    Bisher scheint es auch keine Funde zu geben die zu meinem Fund passen.

    Die ockergelben Sporen sind 5-Fach Septiert und die unreifen 2-3-Fach Septiert (wurde nur kurz beobachtet und weiter bearbeitet).

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4. Jungen Sporen


    5. Farbveränderung der Sporen und sichtbar erkennbare 3-Fach Septierung



    6. Ockergelbe Sporen mit warzigen Ornament



    7. dunkelbraune Sporen mit warzigen Ornament



    8. Reaktion in Lugol



    9. Reaktion in Lugol



    10. Reaktion in Melzer. Die braunen Sporen verfärben sich nicht und wenn dann nur ganz leicht und nicht erkennbar.


    11. Reaktion in Melzer


    12. Reaktion in Lugol junger Frk.



    13. Junge Spore zeigt eine normale Reaktion in Lugol



    14. Nur die etwas reiferen (ockergelben) Sporen reagieren Türkis und die jungen Sporen nicht.


    An diesem Pilz wird auf jeden Fall noch weitergearbeitet.

    Ich möchte auch auf die Diskussion auf Ascofrance hinweisen (Siehe hier)


    VG : Thorben

  • Servus Thorben,


    trockne bitte mal einen der Belege und versuche die Reaktion auch an Herbarmaterial - wäre interessant, ob es ein Frisch-/Lebendmerkmal oder auch ein an totem Material erkennbares Merkmal ist. Wie gesagt sehe ich bei Phaeosphaeriopsis glaucopunctata auch eine zuimindest leicht Reaktion mit Lugol (Totmaterial) - siehe Phaeosphaeriopsis glaucopunctata (aus Nürnberg)

    Ich hatte es leider nicht am Frischmaterial getestet. Vielleicht hast du aber auch einen Rusucs im Botanischen Garten und da ist Frischmaterial. Die Reaktion kann ja bei mehreren Phaeopshaeriopsis-Arten auftreten. Wer weiß, wer überhaupt getestet hat (ich habe es ja auch nicht an Frischmaterial).


    Jedenfalls ist deine Kollektion sehr spannend. Hinsichtlich Phaeosphaeriopsis obtusispora bin ich immer noch skeptisch, da die Sporen schon sehr breit sind. Aber darüber haben wir ja schon diskutiert ;-).


    Toller Fund und mehr als spannend!


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    trockne bitte mal einen der Belege und versuche die Reaktion auch an Herbarmaterial - wäre interessant, ob es ein Frisch-/Lebendmerkmal oder auch ein an totem Material erkennbares Merkmal ist.

    Das geht nicht bzw. das Material ist schon vor Ort getrocknet, weshalb es kein Frischmaterial gibt :/

    Bearbeitet wurde das Material auch erst nach 4 Tagen und es lag offen auf meinem Tisch.


    VG : Thorben

  • Servus Thorben,


    ah, gut zu wissen - dann war es Trockenmaterial. Danke für die Info (ist bei Aascomyzeten ja nicht irrelevant).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Servus Thorben

    Hallo Christoph


    Diese Lugolreaktion trat auch bei meinem Fund von P. obtusispora auf


    Ich denke dass das eine " Normale" Reaktion ist, die bei manchen Pyrenos einfach mal vorkommt (vorallem bei nicht ganz reifen Sporen) und bestimmt nicht artrelevant ist.

    Als Beispiel hier noch ein Bild von Cucurbitaria berberidis


    Grüße

    Felli

  • Servus Bernd,


    tolle Fotos - und danke für den Hinweis auf die Curcurbitaria. Dann ist das Merkmal wohl nur interessant, aber wie du schon schreibst, nicht arttypisch (hatte ich ja schon vermutet). Die Sporen meiner Phaeosphaeriopsis glaucopunctata waren ja auch sehr reif und färbten nur wenig grünblau - was deiner Beobachtung (und auch Thorbens), dass dies wohl nur bei noch nicht ganz reifen (aber auch nicht zu jungen) Sporen passiert, entspricht.


    Deine Ph. obtusispora passt sehr gut auf das Konzept im engen Sinn bzw. auf den Holotyp von Spegazzini - ich meine die Sporenbreite (also die schmalen Sporen). - vergleiche auch den Phaeosphaeriopsis-Schlüssel im BMG-Forum: Schlüssel der Gattung Phaeosphaeriopsis


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Felli

    Servus Thorben

    Hallo Christoph


    Diese Lugolreaktion trat auch bei meinem Fund von P. obtusispora auf

    Danke für deine Mitteilung, dann scheint diese Lugolreaktion vielleicht sogar Gattungstypisch zu sein.

    Und interessant das diese Türkise Verfärbungen auch bei der Curcurbitaria auftritt.


    VG : Thorben

  • 15. Aufbau der Hülle des Pyrenos


    16. Aufbaue Hülle


    17. in Wasser


    18. in KOH-3% braunrote Verfärbung


    19. in KOH-3%


    VG : Thorben