Wann wachsen die Pilze eigentlich?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 80.781 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Saitenhexer.

  • Huhu,


    bin jetzt auch neugierig geworden aufs Pilze sammeln.


    Wann wachsen Pilze eigentlich so? Jahreszeit dürfte ja passen im Moment. Wie siehts mit dem Wetter aus? Gestern hats bei mir die ganze Nacht geregnet und Heute ist es recht warm und sonnig.


    Wachsen die Pilze direkt nach einem "feuchten" Tag/Nacht, oder ist das Wetter den Pilzen egal? Wann geht man i.d.r. Pilze suchen?


    lg,R

  • Halli Hallo,


    da dir noch niemand geantwortet habe, teile ich dir mal meine (wenig vorhandene) Erfahrungen mit ;)


    Prinzipiell kann man das ganze Jahr über Pilze finden. Die "Pilzzeit", in der man die meisten Pilze finden kann reicht von August bis Oktober, beginnt also gerade. Das muss nicht heissen, dass es auch zwingend Pilze gibt, die äußeren Bedingungen müssen einfach passen.


    Pilze haben es gerne feucht, Regen ist also sehr wichtig für ein üppiges Pilzwachstum. Außerdem sollten bei vielen Pilzen die Temperaturen nicht zu niedrig und ich schätze auch mal nicht zu hoch (-> Austrocknen) sein.


    Ich hoffe das konnte dir ein bisschen weiter helfen. Die anderen Forumsbewohner können dir sicher mehr sagen :)

  • Huhu,


    danke für die schnelle Antwort :)


    Dann werd ich mich morgen bei Zeiten mal auf in den Wald machen *g* Mein Ergebnis werd ich euch dann morgen im "Was ist das für ein Pilz?-Forum" zeigen wenn ich mir noch unsicher bin *gg*


    lg,R

  • Hi!


    Wie mein Vorgänger schon schrieb: Das ist in erster Linie rein wetterabhängig!
    Die frühesten Pfifferlinge, die ich jeh gefunden hatte, fand ich bereits Mitte April am Ufer eines Sees im Moos. Die spätesten dann Ende Dezember in einer Kiefern- und Eichenschonung.
    Pfifferlinge sind zu Beginn der Saison sehr empfindlich in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit. Diese Empfindlichkeit verringert sich dann im Laufe der Saison, so daß auch mal zwei bis maximal drei Wochen ohne Regen überstanden werden und im Spätherbst auch die ersten Bodenfröste dem Pilz noch nicht allzuviel anhaben können.
    Zu große Wärme schadet fast jedem Pilz, da der dann austrocknet und auch bei späterem Regen nicht mehr weiterwächst.
    Die vertrockneten Hüte (speziell beim Pfifferling) fangen dagegen nach starkem Tau oder eben auch Regen viel eher an zu schimmeln.
    Wenn es also nach längerer Trockenzeit endlich mal wieder regnet, würde ich nicht direkt nach dem Regen in die Pilze gehen, sondern eher noch ein bis zwei Tage warten, denn dann sind schon wieder neue, frische Pilze gewachsen.
    Regnet es in regelmäßigen Abständen, dann ist es im Prinzip egal, wann man in die Pilze geht (oftmals kann man sich das Wetter bei einem geplanten Pilzausflug ja auch nicht aussuchen).
    Pfifferlinge habe ich bei solchem Wetter während stetigen Nieselregens innerhalb von 8 Stunden von Stecknadelkopfgröße auf etwa 10 Cent-Stück Größe wachsen sehen.
    Da kann man dann wirklich sagen: Die Pilze "schießen" aus dem Boden.
    Allerdings sind sie nach so schnellem Wachstum sehr zerbrechlich und müssen vorsichtig geerntet werden.
    Einen Tag später haben sie dann schon wieder die gewohnt feste Konsistenz.
    Zu lange Trockenheit am Anfang der Saison (Mai bis Ende Juni) kann beim Pfifferling verheerende Folgen haben: Wenn der Boden richtig ausgebrannt ist, dann kommt unter Umständen auch im weiteren Verlauf der Saison nichts mehr an Pfifferlingen nach.
    Erste Bodenfröste am Ende der Saison schaden dem Pfifferling, wiegesagt, noch nicht allzuviel. Naturgemäß werden weniger Pilze gefunden, die meisten Stellen haben sich im Laufe der Saison "verbraucht".
    Aber es gibt sie noch, teilweise in äußerst skurrilen Wuchsformen.
    Sie errreichen bei weitem nicht mehr die Größe der Sommer- und Herbstpfifferlinge, aber man kann sie noch sammeln - oftmals schon zusammen mit den ersten Frostschnecklingen.
    Ich habe schon in manchem Jahr bei Schneetreiben im Wald noch meine Pfifferlinge gefunden, an besonders geschützten Stellen sogar noch Steinpilze und Maronen. Die wuchsen dann meist in tiefen, mit Moos bewachsenen Löchern.
    Nach anhaltendem Dauerfrost ist dann freilich irgendwann mal Schluß und man muß sich auf Frostschnecklinge und Austernseitlinge konzentrieren, denn die wachsen dann bei milderen Temperaturen einfach weiter.


    MfG,
    Thomas2

  • Hallo R!
    Eigentlich wachsen Pilze immer! :D Also müsste die Frage lauten:
    WANN WACHSEN WO WELCHE PILZE?


    Wichtig ist neben dem Wetter auch noch die Bodenbeschaffenheit und die Flora des jeweiligen Gebietes. Viele Pilze sind Begleiter (Mykorrhizapartner) von Bäumen oder Sträucher und können ohne Wissen über die Begleitflora gar nicht bestimmt werden.


    Auf jeden Fall falsch wäre es in den Wald zu gehen und alle Pilze, die man/frau findet mitzunehmen und anschließend versucht diese zu bestimmen. Auch Giftpilze haben eine ökologische Funktion im Wald und sollten nicht wahllos ausgerissen werden. :(


    Es gibt ausgezeichnete Literatur über Pilzarten und das Pilzsammeln, die einen Einstieg in dieses Thema erleichtert und dem Neuling auch über die Risiken aufklärt! <X


    LG und viel Spass bei der Beschäftigung mit Pilzen,
    Fedi

  • Hi!


    Jo, das mit den Symbionten wäre ein guter Anfang!
    Auf Nummer sicher gehst du zum Beispiel bei allen Rauhfußröhrlingen, denn die sind, soweit ich weiß, allesamt eßbar.
    Rauhfußröhrlinge sind zu 90% Symbionten der Birke. Dazu gehören halt diverse Birkenpilz-Arten und die allseits beliebte und bekannte Rotkappe.
    Espen- und Eichen-Symbionten der genannten Arten sind, zumindest in meiner Gegend, eher selten.
    Den "normalen" Birkenpilz und die Birkenrotkappe kennt sicherlich jeder.
    Ebenfalls sehr häufig kommt noch der "Zigarrenbraune Birkenpilz" (Leccinum roseofractum) vor, der viel kräftiger und stabiler als der gemeine Birkenpilz ist und von seiner Größe und Farbe her in ausgewachsenem Zustand schon fast an einen Steinpilz erinnert. Wegen der herrlichen dunkelbraunen Farbe der Kappe wird er hier teilweise auch als Braunkappe bezeichnet, obwohl er mit der echten Braunkappe nicht das geringste zu tun hat.
    Der Stiel ist, wie bei allen Rauhfußröhrlingen, komplett mit kleinen schwarzen Schüppchen besetzt.
    Selbstverständlich steht nicht an jeder Birke ein Birkenpilz.
    Es gibt aber Stellen, wo der Zigarrenbraune Birkenpilz mitunter ein regelrechtes Massenaufkommen hat. Da lohnt sich das Sammeln dann allemal.
    An guten Ecken habe ich auch schon alle drei Arten in sanfter Eintracht unmittelbar nebeneinander stehen sehen.
    Das wäre dann wieder was für unsere Fotografen...
    Also: Wenn du von Pfifferlingen und Steinpilzen genug hast, ruhig mal auf die Birken achten!


    MfG,
    Thomas2

  • Hallo


    In meinem Pilzbuch steht das Pilze vor allem in der Nacht wachsen! Wenn es im Wald über 25 grad hat stellen sie ihr Wachstum ein, ist es aber zu kalt also unter 12 grad wachsen sie auch nicht. oder (weiter)


    Lg

  • Man sagt ja auch noch, das der Mond noch viel Einfluss auf das Pilzwachstum hat, sprich bei zunehmenden Mond (welchen wir grad haben) sollen die Pilze besser wachsen.


    Ich habe dieses Jahr noch keine gefunden, bis auf ein paar Pfifferlinge.