weisser Pilz mit orangen Lamellen?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.082 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Guten Tag

    Zur Zeit wächst in unserem Garten in Hägglingen eine Kolonie von weissen recht grossen Lamellenpilzen mit zuerst deutlich orangen Lamellen, beringt, die Hüte und die Stiele sind beschuppt, die Lamellen haben mich an einen Perlpilz erinnert, aber alles andere passt nicht! Die Pilze wachsen zur Zeit sehr schnell, die grössten Hüte sind schon Handtellergross. Der Geruch ist unauffällig. Die Lamellen der grossen Pilze sind wieder fast weiss.

    Kann man anhand der Fotos bestimmen?


    Besten Dank für Antworten


    Adrian Meyer



  • Hallo Adi,


    ich würde den "Fransiger Wulstling" nennen.


    VG

    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo Adi,

    das sind wunderschöne Exemplare vom Fransigen Wulstling.
    Eine wärmeliebende Art die sich mit dem Klimawandel immer mehr ausbreitet.

    Die Art kommt gut mit trockenem Wetter zurecht.
    Was für Bäume habt ihr denn im Garten ?
    Der Fransige betreibt Symbiose mit verschiedenen Laubbäume z.B. Buche

    ich hab ihn auch schon bei Hasel gefunden

    Gruss

    Uwe


  • Servus Adi,


    ich kann den Vorschreibern nur recht geben: Amanita strobiliformis. Das teigige Velum (wie Topfen = Quark in Norddeutschland) ist typisch und die breiten Velumreste am Hut (nicht spitz nach oben) sind bald grau - sieht man auf einem Foto schon. Das Sporenpulver ist übrigens nicht rein weiß, sondern creme.

    Es gibt im mediterranen Raum weitere ähnliche Arten, nördlich der Alpen einen "Doppelgänger" - der giftige Einsiedlerwulstling - mit gelbgrünem Sporenpulver, spitzeren Velumresten (heißt auch Igelwulstling) und mehr grünlichen, schmutzigeren Lamellen und nicht diesem Topfeneindruck des Velums .


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Servus Pablo,


    Amanita strobiliformis zeigt gerne einen deutlichen cremegelblichen Ton in den Lamellen. Ein kräftiges Orange sehe ich auch nicht auf den Fotos. Die Arten mit richtig kräftig orange- bis orangeroten Lamellen (wie Amanita boudieri var. beillii) würde ich anhand des topfenartigen Velums ausschließen. Zudem sieht man ganz gut, dass die Hüllreste grau werden.


    Ich wüsste nicht, was es sonst sein könnte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Adi, ja, das müßte der "Fransige Wulstling" sein. Den hatte ich als wunderschönes Exemplar letztes Jahr im Garten.

    Habe dazu einen Bericht geschrieben und hier eingestellt:

    VON DER WIEGE BIS ZUR BAHRE...Amanita strobiliformis

    Leider sind die Fotos im Moment nur als Links zu sehen; bin noch nicht zum Umstellen meiner Beiträge seit der Durchsetzung der Datenschutzverordnung gekommen...aber das Anklicken lohnt sich! ==3

    Edit: Habe soeben diesen Bericht mit Fotos versehen, die ich direkt über die Forumssoftware hochgeladen habe...das Austauschen und alles wieder an die richtigen Stellen im Text bringen, dann die anderen herauslöschen, die im Bearbeitungsmodus leider nicht als Links, sondern als Fotos zu sehen waren, puuh!, ein gar mühselig' Geschäft, wenn man bedenkt, daß dies nur ein Thema mit nur 20 Fotos war!

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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    Einmal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Dann habe icch denen ganz jung wohl nicht genug untern Hut geschaut. Da muss man ja auch erstmal den kleiigen Velumbrei unten rauspulen. :gzwinkern:

    Cremefarben kenne ich, aber wenn cremegelb auch passt, und dann ein entsprechender Schatten drauf fällt und von unten grünes Gras noch einen Farbeffekt bildet, dann kann das vielleicht auch mal einen "orangenen" Eindruck vermitteln.



    LG, Pablo.

  • Es gibt im mediterranen Raum weitere ähnliche Arten, nördlich der Alpen einen "Doppelgänger" - der giftige Einsiedlerwulstling - mit gelbgrünem Sporenpulver, spitzeren Velumresten (heißt auch Igelwulstling) und mehr grünlichen, schmutzigeren Lamellen und nicht diesem Topfeneindruck des Velums .


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Hallo Christoph,


    Wird "unsere" Amania strobiliformis nicht auch "Einsiedlerwulstling" genannt? Für den Igelwulstling kannte ich das gar nicht.

    Habe beide Arten eben mal gegoogelt; die Arten- und Namenszuordnung (sowohl deutsch als auch wissenschaftlich) zwischen Fransigem-, Igel- und Stachelschuppigem Wulstling scheint da sowieso nicht ganz eindeutig zu sein.

    Für Anfänger wie mich einfach verwirrend! ==Gnolm4

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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  • Servus Kagi / Grüni,


    ich kenne den Fransigen nur als den Fransigen. Amanita solitaria und Amanita echinocephala sind synonym. Es wurde aber, wenn ich mich recht erinnere, auch der Fransige auf schlau mal Amanita solitaria genannt. Insofern gibt es potentiell zwei "Einsiedler" (solitarius /-a - solitär, einzeln). Vielleicht kommt daher die Namensverwirrung.


    Du hast aber völlig recht, man sollte den Grünsporer wohl besser Igelwulstling nennen und den Fransigen nur den Fransigen Wulstling und den Einsielder nicht als Namen verwenden - und es kommt zu keiner Namensverwirrung mehr. Ich habe mir allerdings den Namen Einsiedlerwulstling für den Grünsporigen angewöhnt und muss mich dann erstmal wieder entwöhnen.


    Ganz verhindern kann man das aber nicht. Ein anderes Beispiel: im Bayerwald heißt der Flocki Zigeuner. Im Raum München ist der Zigeuner aber der Namen für den Reifpilz. Das heißt, allein in Bayern ist nicht klar, was gemeint ist, wenn man vom Zigeuner redet. Nur sind das Volksnamen, während der Igel, Einsiedler und Fransinge nur Übersetzungen der "schlauen" Namen sind und somit keine Tradition besitzen. Die deutschpsrachige Nomenklatur ist nicht so einfach ^^


    Liebe Grüße,

    Christoph