Hallo zusammen,
nach längerer Zeit wieder mal ein Beitrag von mir, nachdem ich schon öfter im Forum wegen der Pilzleere gejammert habe. Allzu viel hat sich daran nicht geändert, aber letzte Woche nach dem Regen konnte ich immerhin feststellen, dass die Pilze nicht ganz ausgestorben sind. Das macht Hoffnung auf mehr … Ihr seid eingeladen, mitzugehen. Ich starte mal mit ein paar Regentropfen, die ja fast deutschlandweit inzwischen Seltenheitswert haben:
1. + 2. Heckenkirsche (Lonicera) nach dem Regen
3. + 4. Johanniskraut, auch frisch gebadet
In einer dunklen Waldecke (Fotos nicht so gelungen) wollte ich schauen, was aus der Zinnoberroten Tramete geworden ist, die ich im frühen Frühjahr schon mal entdeckt hatte. Sie ist noch da und bekommt gerade Nachwuchs:
5. + 6. Zinnoberrote Tramete (Picnoporus cinnabarinus)
7.
Ein Stückchen weiter auch ein noch regennasser Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster)
… und an bekannter Stelle blüht wie jedes Jahr das
8. Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra)
In meinem Fichten-Pfifferlingswald fand ich am Freitag statt Pfifferlingen fast nur alte Beutel-Stäublinge.
Hier einer, wo das Sonnenlicht sich durch das Sporenloch an der Pilzwand "spiegelt". Wie heißt eigentlich das Loch, das hat doch bestimmt einen Namen?
9. Beutel-Stäubling (Lycoperdon
excipuliforme) Flaschenstäubling (Lycoperdon perlatum), danke, Ulla.
Selbst die hier so häufigen Täublinge fehlten, bis auf einen, der stehen blieb:
9-1 – Dürfte ein Frauentäubling (Russula cyanoxantha) sein.
Weiter ging’s zu den Pfifferlingsstellen im Buchenwald … Auch hier fast tote Hose, nur hie und da die Gewissheit, dass die Pilze noch da sind, aber einfach noch Wasser brauchen.
10. Wahrscheinlich eine Hasenpfote
(Coprinus lagopus) Gelbschuppiger Tintling (Coprinellus xanthothrix) - danke, Nobi. Da es einer der wenigen Pilze mit Hut und Stiel an diesem Tag war,
habe ich ihn nicht rausgerupft, um ihn näher zu untersuchen.
Auch ein paar angeknabberte Täublingsreste hatten die Schnecken übrig gelassen.
12. + 13. Offensichtlich leckerer roter und ein rosa Täubling, die blieben auch an Ort und Stelle
In einem anderen Wäldchen (Weißtannen) ein fast intakter Ledertäubling. Wie der es wohl geschafft hat, ungefressen zu bleiben?
14. Brauner Ledertäubling
(Russula integra) – tipp ich jetzt mal, könnte gut auch ein anderer Ledertäubling sein
Auf einem moosigen Baumstumpf dann endlich ein Nachweis, dass es auch viele Pilze mit Hut und Stiel auf einem Haufen geben kann:
15. Gesäter Tintling (Coprinus disseminatus)
16. Hübsche Einbeere (Paris quadrifolia)– diesmal reif, die Blüten habe ich im Frühjahr auch mehrfach abgelichtet. Eine tolle Pflanze!
Und zu guter Letzt: Vor drei Jahren fand ich eine Stelle mit einem Eichhasen. Vor zwei Wochen war ich schon mal da – nichts. Nach dem Regen hab ich letztes Wochenende noch mal nachgeschaut:
17. Zu spät …
Ich hätte heulen können … Da
fiel mein Blick ein paar Schritte weiter auf ein blumiges Etwas: Juchhuu! Auch fast zu spät, aber immerhin, einen Teil davon hatten mir Schnecken und Konsorten noch übrig gelassen. Ein bisschen was landete davon in der Pfanne und war sehr lecker!
18. Eichhase (Polyporus umbellatus)
19. + 20. Details Eichhase
Hübsch finde ich auch die Unterseite, die Poren, die am Stiel so weit runterlaufen, oft ist der ganze Stiel bis zum Strunk mit Poren überzogen.
Obwohl die Ausbeute an Pilzen für Juni in diesem Jahr dürftig ist, so im Nachhinein ist ja doch noch was Pilziges zusammengekommen. Immerhin hat‘s die erste frische Pilzpfanne seit dem Winter gegeben. Falls ich bei der Benamsung Quatsch hingeschrieben habe, freu ich mich über einen Hinweis.
Grüßle
Heide