Stachelbeertäubling (Russula queletii)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.891 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Moin, hier ist der zweite Täubling.


    Fundort: unter Fichten, saurer Boden 500 m ü. NN


    Geruch: nicht wahrnehmbar


    Geschmack: scharf


    Hut: ca. 6 cm Durchmesser, unter der Huthaut rot


    mit FeSO4 rosa; mit Guajak blaugrün


    Bei diesem Kandidaten bin ich mir sehr unsicher. Ich habe gelesen, dass der Stachelbeertäubling kalkhaltige Böden bevorzugt. Hier sind die Böden sauer. Seltsam fand ich den Sporenabwurf, aber

    seht selbst. Vielleicht kommt der Dunkelrote Stachelbeertäubling infrage, oder es gibt eine andere Art, die ich übersehen habe. Wer kann helfen?













    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Guten Morgen Claudia,


    Ohne mich weiter mit dem Pilz beschäftigt zu haben und mit dem Fundort und Aussehen würde ich zuerst

    auf R. integra, Rotstieliger Ledertäubling tippen. Den Stachelbeertäubling kenne ich und er riecht deutlich nach

    Stachelbeerkompot.. g:-)


    LG Brassella

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    an R. integra musste ich bei dem Fund auch zuerst denken, allerdings ist der mild und auch das Sporenornament passt nicht. Der hat deutlich höckrige Sporen. Mikrospoiere bitte mal die Sporen in Melzer Claudia. Dadurch ist das Ornament besser zu sehen.


    Ansonsten noch eine Anmerkung von mir. R. olivacea ist der Rotstielige. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Hallo Claudia,

    rein aufgrund der von dir bereitgestellten Bild- und Wortinformationen komme ich als erste Idee bei Russula badia (Zedernholztäubling) raus. Für diese Option sprechen der scharfe Geschmack, das Vorkommen im montanen Fichtenwald, die braunrote Hutfarbe, das gelbe Sporenpulver (welches leider nicht wirklich farbecht und verlässlich dokumentiert ist) und nicht zuletzt die rosa überflammte Stielrinde. Du solltest mMn in dieser Richtung weiterforschen, also z. B. die Bestandteile der Huthaut mikroskopieren.

    Ich möchte auch anmerken, dass man rein optisch R. integra sehr leicht mit R. badia verwechseln kann, sofern am Stiel kein Rot zu sehen ist (was hier freilich deutlich der Fall ist).

    Für den von dir vorgeschlagenen Stachelbeertäubling (R. queletii) passt die Hutfarbe nicht, diese wäre ein ziemlich trübes, grünliches Violettrot, aber kein warmes Braunrot so wie hier.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo

    Geruch nicht wahrnehmbar? Und "nur scharf"? An meinem Monitor erscheint der Stiel eher leicht rotbraun? Ist das so real?


    Hallo Uwe, ein Geruch war definitiv nicht wahrnehmbar. Der Pilz war allerdings schon recht alt und sehr trocken. Der Stiel war rötlich überhaupt.

    Hallo Brassella, den Rotstieligen Ledertäubling habe ich ausgeschlossen, weil dieser Täubling scharf war. Ich hätte sonst noch auf die Option Dunkelroter Stachelbeertäubling getippt. Wie geschrieben, er war sehr alt, möglicherweise war das Dach schon etwas ausgeblichen.

    Hallo Stefan, da muss ich mal gucken, ob ich auf dem Kompost den eingetrockneten wiederfinde...==Gnolm5



    Hallo Oehrling,


    Zedern gibts hier gar keine. Mich hat der Sporenabwurf so verblüfft, dass ich ihn fotografiert und hier vorgestellt habe. Der rechte Teil auf dem Objektträger hat sehr hell cremefarbene Sporen. Im mittleren und linken Bereich spielte der Abwurf ins Rosa. Was da passiert ist, kann ich mir nicht erklären. Die einzige Möglichkeit könnte sein, dass Reste von Kongorot auf dem Objektträger übrig geblieben sind. Aber ich hatte sie eigentlich abgespült.

    Leider ist der Pilzrest schon auf dem Kompost. Ich muss sehen, ob ich ihn wiederfinden. Der Pilz war wirklich schon sehr alt und trocken. Könnte der Hut ausgeblichen sein und es sich vielleicht um Dunkelroten Stachelbeertäubling handeln?

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Servus Claudia,


    es kommen mehrere Arten in Frage - klar. Du hast einen rötlichhütigen, rötlichstieligen, blassgelbsporenden, scharfen Täubling. Ich hätte auf eine abgetrocknete Russula sanguinaria getippt, aber vermutlich ist der Hut dafür zu matt. Schwer zu sagen.


    Russula queletii s.str. soll nach bisherigen, aktuellen Erkenntnissen nur bei Weißtanne fruktifizieren.

    Russula fuscorubroides wäre dann der häufigere "Stachelbeertäubling", der bei Fichten wächst. Beide würde ich ausschließen. Da passen die Farben nicht, finde ich.

    Russula sardonia braucht Kiefern und hätte deutlicher zitronengelbe Lamellen und eine andere Stielfarbe.

    Russula torulosa bräuchte auch Kiefern und schmeckt mild (wenn man die scharfen als Russula fuscorubra abtrennen mag) - ich habe beide erst sehr selten gesehen, Russula torulosa nur einmal - sieht aber auch mehr wie eine große R. fuscorubroides aus.

    Russula badia kenne ich mehr mit leicht geripptem Hutrand, bin aber kein Täublingsexperte. Zudem wäre die dann für Nichtchilliesser auffallend scharf und die lange Latenzzeit bis zum Eintreten der Schärfe wäre auch auffällig.


    Bleiben für mich die Arten rund um Russula rhodopoda und Russula sanguinaria.


    Mit mehr Mikrodetails kann man vielleicht was sagen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Zedern gibts hier gar keine.

    Das ist auch nicht notwendig :) Der Zedernholztäubling hat seinen Namen daher, weil sein Geruch an Zedernholz erinnert.


    Grüße, der Thomas.

    Siehste, wieder was gelernt! Vielen Dank Thomas. Dann käme er von den Rahmenbedingungen natürlich infrage. Ich hab mir den Zedernholztäubling gerade gegoogelt. Bei dem stimmt die Guajak-Reaktion nicht, kein Zedernholzgeruch und extrem scharf ist er auch nicht.



    Ein Glück, dass ich nicht so leicht zu demotivieren bin, lieber Christoph. Gut zu wissen, dass Du von Täublingen keine Ahnung hast:glol:, Da brauch ich ja gar nicht erst anzufangen.


    Aber vielen Dank für Deine Erläuterungen. Ich habe mir Russula rhodopoda und Russula sanguinaria gegoogelt, die anderen von dir genannten sehe ich mir auch noch ganz genau an. Die Huthaut Deiner Favoriten sieht jedenfalls deutlich lebhafter gefärbt aus, als die bei meinem Kandidaten.


    Das Problem bei diesem Täubling ist, dass ich die letzten vertrockneten und vermadeten Reste auf dem Kompost entsorgt habe, und ihn nicht noch einmal mikroskopieren kann. So bleibt er wohl erst einmal ein Unbekannter bleiben. Bestimmt hat er Familie und ich finde bei besserem Pilzwetter ein knackiges Exemplar, das sich seine inneren Werte entlocken lässt.

    Lieben Gruß


    Claudia


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