Ein paar - Unbestimmte .. Kroatien

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 8.008 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von beli 1.

  • Hallo !


    Habe ein paar interessante Pilze gefunden .


    Die erste schaut spannend , von oben etwas an Tyrromyces ähnlich aber von unten ????

    Fundort Kroatien Landinnen nicht Mediterranraum . Wachst an tote dicke Buchenstamm ca 700 m ü NHN ,

    Geruch leicht angenehm (nach was ?) , Geschmack neutral bis sehr leicht mild , in keinen fall Richtung scharf . Vor diese Kostprobe ich habe ein scharfes Lactarius (milch) ausprobiert , vielleicht das auch kann irgendwelche rolle spielen bei weiter Kostprobe ?

    Ich habe gut getrocknete Exsikkat (Beleg)



    Fundort


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    Oberfläche


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    Untere Seite


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    Schnitt


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    Die zweite Pilz ist auf mein Meinung ein Pluteus aber bin etwas Verwirrt


    Mein erste Vermutung war Pluteus leoninus , nach Literatur Vergleichung vielleicht Pluteus admirabilis aber fehlt gelbe Stiel . Gibt was anderes ?


    Wichtig , ich habe diese Pilz bei Dunkelheit Fotografier (ca etwas nach 20 Uhr) , in Natur diese Pilz (Hut) ist viel mehr Orangrötlich als an diese Bilder .

    Substrat tote alte Laubholzstamm , kein besonderes Geruch , Kostprobe habe nicht gemacht .

    Ich habe Exsikkat (Beleg)


    Fundort


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    Hut


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    Stiel (leider gebrochen


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    Lamellen


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    Danke für eure Meinungen


    LG beli !

  • Hallo Beli,


    Pilz zwei ist wohl ein Dachpilz - eventuell der Löwengelbe. Zumindest sehen die Lamellen rosa aus. Wenn es mehr orange war vielleicht auch der Orangeroter Dachpilz. Den habe ich aber noch nie gefunden.


    Pilz 1 ist sehr interessant. Ich habe aber momentan keine Idee.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Rein vom Bildvergleich sieht Nr 1 aus wie HYDNELLUM MIRABILE.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo Nosozia


    Ich habe zuerst mit Tyromyces kmetii und alle ähnliche weitere Kandidaten vergleichen ausprobiert aber bei keine passt untere Seiten . Hydnellum ist auch nicht .

    Auf gute glück habe Exsikkat

    LG beli !

  • Hallo beli,


    bei Nr.1 tendiere ich zu einem Korkstacheling und dieser hier sieht deinem ähnlich.

    Wolliger Korkstacheling, Filziger Korkstacheling (HYDNELLUM MIRABILE SYN. HYDNELLUM ACRE)

    Bei Nr. 2 käme für mich auch Löwengelber Dachpilz in Frage.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo Veronika !


    Danke für Hilfe , bin total verwirrt , habe keine Idee , Ich habe Bilder mit anfrage an ein Kroatische Expert , welche war mehrere mal bei Kartierung Fundort von diese komische ding , verschicken und warte nach Antwort


    LG beli !

  • Servus Beli,


    der Stacheling ist ja verrückt. Hydnellum kann es nicht sein - Korkstachelinge sind Ektomykorrhizapilze, deiner ist klar saprob und baut das Holz ab. Ich habe aber keinen Stachelpilz parat, der so aussieht. Spongipellis pachydon hat keine solche Hutoberfläche und die Stacheln sind meist dicker.

    Hericium cirrhatum ist weißer und hat andere Hutstacheln/Fasern, nicht so verwoben.

    Tyromyces kmetii kenne ich mehr orange, leuchtender und der hätte Poren. Ob es eine Wuchsanomalie eines Porlings ist, der jetzt das Inverse - Stacheln statt Röhren - zeigt? Keine Ahnung.


    Ich bin überfragt. Bei Steccherinum kenne ich keine so fleischige Art. Was bleibt noch?


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: der Dachpilz - vergleiche mal mit Pluteus chrysophaeus

  • Hallo Christoph !


    Danke für deine mühe !


    Ich habe auch geschrieben das ich habe große zweifeln an Pluteus leoninus - Löwengelber , dein typ Pluteus chrysophaeus - Zimtfarbener Dachpilz passt perfekt 1 zu 1 , danke !


    Wegen ding nr 1 bin total verwirrt , habe alle mögliche kroatische Website durgesucht aber nix und ich habe auch sofort Hydnellum sp ausschließen . Habe anfrage an ein Expert welche lange Jahre gebiet wo ich habe diese ding gefunden kartiert , ich warte nach Antwort . Auch gute glück ich habe Beleg und nac ca gute Woche bin wieder in Deutschland dann schicke Beleg nach Pablo ! Kommende Tage bin wieder an Fundort (ca. 40 km von mein Ort) .


    Ist das irgendwelche Wachsanomalie - Mutation , habe keine Ahnung , möglich aber ganze Pilze schaut ähnlich , jeder FK ( jeder Blatt) ist fast identisch von oben auch von unten . Es war auch ein jüngere FK neben , ist auch von oben und unten identisch als alle andere , habe Bilder .


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    LG beli !


    PS viel glück heute bei Deutschland Schweden

  • Servus Beli,


    das Glück haben wir gut gebrauchen können - 2:1, das war knapp.


    Wenn ich mir die jungen Fruchtkörper so anschaue, die du jetzt gezeigt hast, sind die Stacheln doch etwas dicker - vielleicht ist es ja doch Spongipellis pachydon. Ich kenne den nicht so dunkel, aber das kann an der Hitze / Sonne liegen?! Wäre mikroskopisch leicht zu klären. Oft habe ich den auch noch nicht gesehen... Das letzte Mal heuer (Reste vom Vorjahr im Frühling) in Franken an stehender Buche. Was anderes fällt mir nicht ein ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo !


    Gratulation an alle wegen der Sieg , bin besonderes begeistert mit der unglaublich stärke Kampf (ein Mitspieler weniger) bis letzte Sekunden .


    @ Christoph , danke für die mühe - Bestimmungshilfe !

    Spongipellis pachydon ist eine sehr gute typ , habe mehrere Internet Bilder vergleichen und glaube das ist die richtige Lösung .

    Noch etwas , du hast gut gemeint das die Sonne spielt rolle bei so komische dunkle Farbe .

    Ich habe diese Pilz an offene stelle gefunden , Fundort liegt direkt an Sonne von Sonneneingang bis Sonnenausgang ohne irgendwelche Schutz


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Ui, toll! Das ist möglicherweise ein ziemlich spektakulärer Fund. Du hast nicht zufällig wass von dem Porling mitgenommen? Den würde ich ja zu gerne untersuchen. g:-)

    Spongipellis ist das nicht, zumindest Spongipellis pachyodon kenne ich in diversen Ausprägungen und auch Altersstufen, der ist nie so behaart und auch nicht so dunkel auf den Oberflächen.
    Dieser Fund hier wird wohl zu Climacodon gehören, und makroskopisch könnte das eher Climacodon pulcherrimus sein als Climacodon septentrionalis.

    Wäre aber gut das mikroskopisch anzugucken (da sind die beiden Arten sicher zu unterscheiden).
    Climacodon pulcherrimus wäre eine in Europa sehr seltene Art, in Kroatioen vielleicht noch gar nicht nachgewiesen.


    Beim Dachpilz muss ich passen, finde aber die komisch glatte (und gar nicht samtige / filzige) Hutoberfläche nicht so richtig passend für Pluteus leoninus.



    LG, Pablo.

  • Servcus Pablo,


    Climacodon pulccerrimus kannte ich bis dato gar nicht. Ein Bildabgleich im Internet ergibt in der Tat eine recht gute Übereinstimmung - dann ist der Fund womöglich wirklich was ganz besonderes. Stark! (Climacodon septentrionalis kenne ich eigentlich ganz gut - das glaube ich nicht, zumal Habitat und Substrat auch nicht passen.)


    Der Dachpilz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Pluteus chrysophaeus (siehe weiter oben). So gut es halt am Bild geht und ohne Mikroskopie ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Pablo und Christof !


    Danke für eure mühe !


    Ich habe gut getrocknete Exsikkat - Beleg von beide Pilze , bin nächste Woche zurück in Deutschland dann aus Deutschland schicke ich das Exsikkaten nach Pablo weil aus Kroatien Versand dauert sehr lang .

    Morgen ich gehe wieder an Fundort und melde mich wieder .

    Ich habe nur diese Link über Climacodon in Kroatien (ex Jugoslavien) gefunden

    file:///C:/Users/PC/AppData/Local/Packages/Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe/TempState/Downloads/abc_36_020_str_153_164%20(3).pdf


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Diesem Link kann man leider nicht folgen, Beli. Ich fürchte, da ist was schief gegangen, das sieht wie der Pfad zu einem verzeichnis auf einem privaten PC aus, nicht wie eine Webaddresse.

    Ich untersuche den Pilz natürlich sehr gerne, aber es eilt nicht. Wenn er getrocknet ist, dann hält das Material. Schick also ruhig, wenn du wieder in Deutschland bist, das ist ja auch sehr viel günstiger vom Porto her.
    Den Dachpilz kannst du getrocknet gerne dazu legen: Auch wenn ich mich damit nicht auskenne, kann ich Mikrobilder von Huthaut, Zystiden und Sporen machen, dann kann man Christophs Bestimmungsvorschlag wohl schon absichern.


    Auf Climacodon pulcherrimus bin ich auch erst vor kurzem gestoßen, weil ich mich gewundert hatte, daß Annarosa Bernicchia in FE12 auch Climacodon aufgenommen hat. Und da tauchten dann eben zwei Arten auf. Aber auch den "gängigen" Climacodon septentrionalis (der immer noch eine seltene Art ist) hatte ich noch nie, wird also auf jeden Fall spannend.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Nun funktioniert es. :thumbup:
    Danke für den Hinweis zu dem interessanten Artikel, den ich noch nicht kannte.

    PS.: Eine sehr schöne, frei verfügbare Dokumentation habe ich >hier< noch gefunden.



    LG, Pablo.

  • Hallo !


    Ich war gestern wieder an Climacodon Fundort . Ein große Überraschung !


    Chronologisch :


    Habe zuerst bekannte Fundort nachgeschaut , Gleiche Buchenstamm und Pilze 6 tage nach


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    Ein vor 6 tage wegen Fotografieren geschnittene Pilzstück welche ich habe an Fundort gelassen ist von untere Seite verschimmelt


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    Auf mein Überraschung ich habe ca. 20 Meter weiter auch an Buchenstamm neue weitere Fruchtkörper gefunden , ich bin ziemlich siecher das um gleiche Art gehet .


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    Bilder von erst und zweitgefundene Climacodon


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    Auf meine große Überraschung ich habe ca bis 1 Kilometer weiter noch ein Fruchtkörper gefunden , bin auch ziemlich siecher das um gleiche Art gehet . Diesmal Substrat war tote liegende dicke Birke . Von diese an Birke wachsende Fruchtkörper habe auch Exsikkat - Beleg mitgenommen


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    Etwas besonderes für diese Pilz in diese Gebiet passt


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Ob die Exemplare vom ersten Fundort in diesem Zustand noch für eine ordentliche mikroskopische Betrachtung taugen, ist zweifelhaft.
    Aber die vom zweiten Fundort sind Tip - Top! In dem Zustand getrocknet, da bekomme ich eine schöne Mikrodokumentation zusammen. g:-)

    Daß das alles zur gleichen Art gehört, davon bin ich überzeugt. Das erlebt man schon hin und wieder, auch bei seltenen (oder selten dokumentierten Arten), daß in einem gebiet und um einen gewissen Zeitraum rum relativ viele Fruchtkörper auch von verschiendenen Mycelien gebildet werden.



    LG, Pablo.

  • Hallo !


    @ Pablo , Exsikat von erstfund (Frische Fruchtkörper) ist gut getrocknet , und von zweites Fundort ist auch gut getrocknet , ich schicke dir alle Exsikkaten , auch von Radullum kmetii zusammen . Ich habe noch ein paar Interessante zu einstellen (habe auch Exsikkaten) aber bin sehr knapp mit zeit . Kommende tage schaffe ich alles einstellen und wenn noch etwas auch so interessant ist ich schicke auch mit .


    @ an alle eine frage ?


    Über diese Fund habe alles möglich notiert , habe ca bis 100 Bilder usw.

    An erste Fundortstelle Substrat ist Buche , an zweite stelle welche ca bis 1km weit ist , Substrat ist Birke .


    An erste stelle liegen 2 Buchenstamme mit FK ein von andern ca bis 20 m weit , eine liegt an eine Waldstraßenseite die zweite an andere .


    Bilder zu vergleichen :


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    Frage ?


    Vielleicht sind das 2 Buchenstamme von eine eigene Buche aber von Forstarbeiter geschnittene ? Wenn beide Stämme von eine Buche sind das um ein Mycel gehet , oder ? Was meinen sie , kann das sein ?


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    ich freue mich auf die Pilze, aber - wie schon gesagt: Stress dich nicht. Was getrocknet ist, wird ja nicht schlecht.
    Zu deiner Frage: Ja, durchaus möglich.
    Wenn sich das Mycel im Holz vor dem Zersägen des Stammes ausgebreitet hat, dann entstehen nach der Trennng zwei unabhängige, aber genetisch identische Mycelien, die natürlich beide Fruchtkörper bilden können, und dann ist es auch wahrscheinlich, daß sie das ziemlich zum selben Zeitpunkt tun. Aber um das wirrklich sicher festzustellen, müsste man mehr vom Genom untersuchen, als nur die ITS, fürchte ich.



    LG, Pablo.

  • Hallo Beli,


    bin erst heute von Pablo auf diesen Beitrag aufmerksam gemacht worden. Im Juni lag ich gerade im Krankenhaus.


    Das ist natürlich Climacodon pulcherrimus, der im Gegensatz zu unseren Climacodon septentrionalis an Totholz im mediterranen Klima wächst. Ich kenne die Art von Sardinien und Portugal, beide Funde an Quercus suber (Korkeiche).


    Beste Grüße

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank und Beli!


    Richtig, und die Bilder dazu bin ich bisher schuldig geblieben.
    Was hiermit nachgeholt wird:




    Auch die weißen Fruchtkörper (anderer Thread? Wo waren die nochmal?) sind mikroskopisch ebenso einzuordnen:






    Gattungskennzeichen sind vor allem die Hyphen im Hutfilz, die an vielen Septen bis zu vier Schnallen tragen. Was mikroskopisch wirklich lustig aussieht, stellenweise wie Gelenke zwischen Knochen.
    Ähnliches Verhalten zeigen auch die Hyphen mancher Phanerochaete - Arten im Subikulum, was ein morphologischer Hinweis auf die nahe Verwandschaft beider Gattungen sein dürfte.

    Interessant auch, daß diese Stacheln des Hymeniums ebenfalls bei einigen Phanerochaete - Arten ähnlich aussehen, so zB bei >Phanerochaete aculeata<.


    Als weiteres mikroskopisches Gattungsmerkmal werden in mancher Literatur Gloeozystiden erwähnt, was sich hier nicht so direkt nachvollziehen ließ. Allerdings finden sich in der Stacheltrama und teils auch im Kontext und Hutfilz Hyphen mit öligem, lichtbrechndem Inhalt. Die Enden dieser Hyphen können auch bis ins Hymenium ragen und dann wohl als Gloeozystiden interpretiert werden.
    Climacodon septentrionalis soll sich mikroskopisch (also neben einer anderen ökologischen Amplitude sowie anderer Wuchsform und Wuchsweise) noch dadurch unterscheiden, daß im Hymenium vor allem nahe de Stachelbasis Lamprozystiden ausgebildet werden. Hier waren alle drei zugeschickten Proben komplett frei von irgendwelchen dickwandigen Elementen, auch im Hymenium nichts von Lamprozystiden zu sehen.



    LG; Pablo.