Liebe Genussmenschen,
noch sind die Walnüsse jung und weich, noch ist es Zeit, ein gar lecker Tröpfchen anzusetzen.
Zum Nordtreffen 2016 in Poyenberg habe ich den Likör gemeinsam mit einigen von Euch verkostet.
Dass einigen mein selbstgemachter Walnuss-Likör offensichtlich recht gut gemundet hatte, war daran zu erkennen, dass irgendwann die Flasche leer war.
Likör klingt immer so harmlos, genau das ist er natürlich mit seinen knapp 50% nicht. Er ist eher gefährlich!
Kennengelernt habe ich dieses wunderbare Gesöff während des Ligurien-Pilzkurses 2015.
Annemarie Karasch war so nett, mir das an Antonio Carluccio angelehnte Rezept zu schicken.
Ich habe es geringfügig abgewandelt.
Angesetzt hatte ich mit einem starken Weingeist.
Wem das Ergebnis zu stark ist, der darf natürlich mit etwas mehr Wasser noch ein wenig verdünnen.
Allerdings nicht zu sehr, da sonst der Charakter dieses edlen Tropfens verloren geht!
Nach dem Poyenberg-Treffen hatte ich das Rezept zwar schon einmal hochgeladen, allerdings ohne Bilder.
Hier kommt nun die definitive Version.
Walnuss-Likör (Liquore nocino) nach Antonio Carluccio
Zutaten (für etwa 4 Liter Likör, ca. 48% vol.)
- 40 grüne Walnüsse (bis zum 24. Juni geerntet)
- etwas geriebene Muskatnuss (je nach Geschmack, kann man auch weglassen)
- 5 Gewürznelken
- 2 Liter Weingeist (96,4% vol.)
- 1,4 Liter Wasser
- 1 kg Puderzucker
Zubereitung
Die unreifen Nüsse müssen gepflückt werden, solange sich der eigentliche Kern noch nicht gebildet hat und der Stiel und das Innere noch grün und weich sind
(spätestens bis Ende Juni).
Die Nüsse waschen, vierteln und zusammen mit den Gewürzen in ein großes Einweckglas geben und mit dem Alkohol übergießen.
Das Glas verschließen und an einem sonnigen Platz 40 Tage ziehen lassen.
Dabei nimmt der Alkohol allmählich eine braunschwarze Farbe an.
Nach den 40 Tagen den Puderzucker im Wasser auflösen und den Sirup mit dem Walnussansatz vermischen.
Den Likör filtern (durch ein feines Sieb, besser Filtertüte - Achtung, das dauert!) und in Flaschen abfüllen.
Der Likör sollte mindestens ein halbes Jahr ruhen, kann also zu Weihnachten erstmals probiert werden.
Je länger er reift, umso weicher wird er.
Man reicht den Likör am besten nach einem opulenten Mahl, z.B einem deftigen Pilzgericht (er hilft bei der Verdauung).
Schmeckt aber auch so!
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Liebe Grüße vom Nobi
PS. Ist leider wieder nur ein OT-Beitrag geworden, da es hier mit den Pilzen immer noch nicht richtig losgegangen ist.
Erst ein klein wenig. Doch dazu demnächst an einer anderen Stelle.