Löwengelber Stielporling und ein Seitling?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich zwei Pilze gefunden für die ich um Bestimmungshilfe bitte bzw. zu denen ich Verständnisfragen habe.

    Und ich sage es gleich - nichts davon wird gegessen.


    1) Ist das der Löwengelbe Stielporling (Polyporus leptocephalus)

    Substrat: unklar, evtl. Labholz, auch von Zunderschwamm besiedelt. Leider keine Standortfotos, sorry.

    Es sind mehrere große FK, etwas zusammengewachsen. Ich wollte eigentlich nur einen einzigen Pilz zur Bestimmung nehmen, sie sind aber alle mitgegangen.

    Geruch: angenehm und intensiv. Fragt aber bitte nicht nach was genau :( Sonst muss ich "pilzig" sagen. ;(

    Hutbreite: bis 11cm, Stiellänge: bis 4 cm.


    Warum denke ich dass es der Löwengelbe Stielporling ist? Weil es ein Porling ist, mit schwarzen Stielbasis, mit leicht welligem Hutrand, mit dieser Hutfarbe und mit feinen aber sichtbaren Poren. Was soll er sonst sein?

    Warum zweifle ich? Erstens - büscheliger Wachstum, zweitens - die Größe! Ich kenne den Löwengelben Stielporling als Einzel-FK und eher kleiner.




    Hutrand:


    Nach ca. 2 Stunden:


    Nochmal Stielbasis:



    Die Poren:


    UPDATE: weitere Fotos des Hutes.

    Im Wald, unter direktem Sonnenlicht:


    Von der "Teller-Session", ohne direkten Sonnenstrahl.



    2) Für mich ist das ein Seitling, aber auf Fichte?!

    Beim Baumstumpf gehe ich von einer Fichte aus.

    Habe ich einen seltenen Fall von Seitlinge auf Fichte gefunden oder irre ich mich?

    Wären die Seitlinge von Fichte "ganz normal" essbar und geniessbar?

    Geruch: unbedeutend

    Hutbreite und Stiellänge: beides etwa 5 cm.





    UPDATE: weitere Fotos des Stieles (8 Stunden später, der Pilz ist schon etwas angetrocknet).





    Danke im Voraus für Eure Einschätzungen! :):thumbup:

  • Hallo Alexander !


    Von Porling die erste Bilder sind mich nicht ganz Klar , zu viel alles gelb (nicht optimal nicht Natur - meine auch das mein Bildschirm fuchst auch) ?. aber die letzte 3 Bilder , Pilz an Teller von unten Fotografier schaut 1 zu 1 an Poliporus badius .


    Seitling , ups , Substrat Nadelholz , das ist Substrat für P. dryiinus typisch aber dein Seitling erinnert teilweise an P. pulmonaris , Bist du siecher mit Substrat . Kann P. pulmonaris in seltene fall an Nadelholz wachsen ? Hast du ein besseres Fotos von Stiel besonderes von spitz bis Mitte Stiel . Habe persönlich P dryiinus und auch P. pulmonaris gefunden aber bin nicht wegen dein Pilz siecher


    LG beli


    PS ein Bild von P. badius von unten


    -

  • Hallo beli und vielen Dank! :):thumbup:

    Ich glaube dass der Pilz riecht sogar nach P. badius! Warum habe ich nur P. badius gleich ausgeschlossen? Die gelbliche Hutfarbe hat mich irritiert, deshalb. Ganz ohne roten bzw. kastanienbraunen Tönen.

    Hier noch ein Paar Bilder der Hutoberseite:


    Im Wald, unter direktem Sonnenlicht:


    Von der "Teller-Session", ohne direkten Sonnenstrahl.

  • So, jetzt zum Seitling...

    Seitling , ups , Substrat Nadelholz , das ist Substrat für P. dryiinus typisch aber dein Seitling erinnert teilweise an P. pulmonaris , Bist du siecher mit Substrat . Kann P. pulmonaris in seltene fall an Nadelholz wachsen ? Hast du ein besseres Fotos von Stiel besonderes von spitz bis Mitte Stiel . Habe persönlich P dryiinus und auch P. pulmonaris gefunden aber bin nicht wegen dein Pilz siecher

    Beim Substrat bin ich mir fast sicher. Es war ein Wald mit Fichten, sonst gab es nur sehr wenige einzelne Bäume. Buche wäre theoretisch möglich, aber ein Baumstumpf von Buche sieht anders aus, finde ich.

    Beli, ich habe den Stiel noch mal fotografiert so gut wie ich konnte. Der Pilz ist inzwischen etwas angetrocknet. Die Bilder habe ich oben im Thema reingestellt (auch die zwei zusätzlichen Porlingsbilder).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Badius hattest du vermutlich ausgeschlossen, weil es nicht badius ist. :gzwinkern:
    Du warst schon richtig beim Löwengelben (Polyporus leptocephalus = Polyporus varius). Wenn du nach Polyporus varius suchst, bekommst du vermutlich mehr Bilder von passenden Exemplaren mit großen Fruchtkörpern und auch büschelig wachsend. Ist aber das selbe, die Art ist nur halt im Aussehen unheimlich variabel.
    Der kastanienbraune hat noch feinere Poren, andere Farben und vor allem haptisch eine andere Hutoberfläche. Auch wenn die mal radialfasrerig wäre, wäre sie immer noch glatt und glänzig, so wie bei einem Fichtensteinpilz.


    Die Seitlinge sind entweder Lungenseitlinge (Pleurotus pulmonarius) oder Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus). Beide aArten können auch an nadelholz wachsen.
    Aber du musst aufpassen, weil an solchem Substrat kann auch der Ohrförmige Seitling (Pleurocybella porrigens) auftreten, der eventuell extrem giftig sein könnte. Der wäre aber noch dünner, noch weißer und beinahe ungestielt, sieht eigentlich mehr aus wie ein zu groß geratenes Stummelfüßchen (mit weißem Sporenpulver).



    LG, Pablo.

  • Servus Alexander,


    ich kann eigentlich nur noch Anmerkungen machen, weil fast alles gesagt ist - Polyporus badius kann genau den Farbton von Polyporus varius haben, wenn er jung ist. Das dunkle Braun kommt erst später. Allerdings passt da, wie Pablo schon schrieb, weder die Hutoberfläche noch der Gesamthabitus dazu. Polyporus tubaeformis föngt auch so hell an, wird aber dann ebenfalls dunkel und auch da passt weder die Oberflächenskultput noch der Habitus. Für mich auch klar Polyporus varius, was du zeigst.


    Was den Seitling angeht, würde es mich schon sehr wundern, wenn es nicht der Lungenseitling ist. Die Wuchsform wäre für Pleurotus ostreatus m.E. schon sehr untypisch. Im BayerWald finde ich den Lungenseitling oft auch an Fichte.


    Liebe Grüße,

    Christoph