PSV-Prüfungsfragen online

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 27.146 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Servus Claudia,


    nur zum Thema Rötlinge (nicht zur Fragenqualität): das völlige Fehlen von Hüllen ist ein wichtiges Merkmal für Rötlinge. Sobald man Velumreste sieht, ist es sicher kein Rötling. Daher sind das mit dem Fruchtkörpertyp (Hut, Stiel, Lamellen) für mich erstmal 4 Merkmale:


    Fruchtkörper agaricoid

    Fruchtkörper nackt,

    Sporenpulverfarbe

    Sporen grob eckig


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph, wenn Du die Sporenform einbeziehst, hast du Recht mit vier. Da aber immer kommuniziert wird, dass Mikroskopie keine Rolle spielt bei der Prüfung, finde ich es schwierig, diese Antwort zu erwarten.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    Ich kann es wirklich nicht einschätzen, da ich den Erwartungshorizont für die einzelnen Fragen ja nicht kenne und auch die Vorbereitungskonzepte der Ausbilder und Prüfer nicht. Fachlich gesehen ist auch die Farbe des Sporenpulvers im Abwurf kein Alleinstellungsmerkmal - denn die selbe Farbe hast du ja auch bei Pluteus, Volvariella, Volvopluteus, Clitopilus, Rhodocybe und allen Kleingattungen, die davon inzwischen noch abgspalten wurden.

    Es gibt in der Tat eine ganze Reihe von Gattungen, die sich bestenfalls mit viel Erfahrung (also Arten- und Formenkenntnis auch basierend auf viel Mikroskoparbeit) makroskopisch bestimmen lassen. Bestenfalls... Ich meine, ich bin kein PSV, bilde mir aber doch eine recht ordentliche Formenkenntnis ein (auch recht weit gefächert). Überrascht werde ich bei der Bestimmung immer wieder mal gattungstecnisch, wenn ich das Mikro anwerfe. Das kann schon so banale Fälle betreffen wie ob's nun ein Risspilz oder eine Telamonia (Gürtelfuß) ist. Oder Naucoria - oder Flammulaster. Oder gar eine der Hebelomas mit kleinen Fruchtkörpern... Soll heißen: Zumindest für mich gibt's eine ganze Menge Fälle, wo eine Gattungseinteilung makroskopisch zumindest nicht sicher möglich ist.
    Ideen, da zu einer solideren Vorabeinschätzung zu kommen, nehme ich natürlich immer gerne auf.
    Auf der anderen Seite geistert mir die Frage durch den Kopf, ob's nicht eventuell angehende PSVs zu falscher Sicherheit anregen könnte, wenn es eben in diversen Fällen keine verlässlichen, makroskopischen Merkmale gibt. Aber man hat's ja so gelernt und in der Prüfung kam's auch so raus, also ist man sich ganz sicher mit der makroskopischen Einschätzung, daß das Kind im Garten eine Psathyrella (potentiell total harmlos) und keine Inocybe (potentiell recht unangenehm) gegessen hat.

    Insofern könnte ich mir halt auch vorstellen, daß ein Prüfer eben das hören / lesen will: "Kann man hier nicht sicher einschätzen, Gefahr besteht, muss man mikroskopieren."


    Wie gesagt - nur meine Interpretation dessen, was als Antwort für eine solche Frage wirklich Sinn ergeben würde. :)



    LG, Pablo.

  • Du hast völlig Recht, Pablo, wenn es knifflig wird müsste ein PSV eigentlich mikroskopieren können, einige geniale Pilzler mit großer Erfahrung vielleicht einmal ausgenommen. Aber das wird von den Prüflingen nicht gefordert, weil man sich in der DGfM für einheitliche Prüfungsbedingungen entschieden hat.

    Das kann man sicher so machen, aber ich würde auch die Alternative - Korbsortierer und PSV mit Kenntnissen in der Krankenhausdiagnostik befürworten. Ich kenne einen alten PSV aus der Ex-DDR, der bis vor kurzem den Leuten die Pilzkörbe aussortiert hat. Er hat konsequent das getan, was auch heute noch jede/r PSV tut: Unbekanntes aussortieren. Auch wenn bei ihm etliche essbare Pilzarten nicht in den Topf gekommen sind, hatten die Pilzsammler Sicherheit.

    Ich glaube, schwierig wird es erst, wenn ein PSV den Ehrgeiz hat, möglichst viele essbare Pilze freizugeben. Das würde zu einem ungesunden Ehrgeiz führen, auch nicht hundertprozentig, also eindeutig bestimmte Arten freizugeben und 99,5 % können eben im Zweifel doch mal tödlich sein bzw. krank machen. Das ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen, weil natürlich auch PSV nicht vor der menschlichen Schwäche gefeit sind, den Eindruck zu erwecken, sie würden alles wissen.

    Die PSV-Prüfung beinhaltet derzeit jede Menge nützliches Wissen. Aber es ist eine anspruchsvolle Prüfung, die nicht nur die berüchtigten 25 aus 582 Fragen beinhaltet, bei denen nicht nur alle denkbaren Fachgebiete dabei sind, sondern auch praktische Fertigkeiten bei der Zuordnung von Pilzen zu ihren entsprechenden Gattungen und beim Sortieren von Pilzkörben gefordert werden. Das schreckt diejenigen ab, die durchaus in der Lage wären, unsichere Menschen bei der Einschätzung ihrer essbaren Pilzfunde zu beraten.

    Deine Sorge, dass die geprüften PSV leichtfertig oder ohne Problembewusstsein mit der Einschätzung umgehen könnten, würde ich so nicht teilen. Ich habe ein paar Kurse bei Andreas gemacht und bei jedem hat er den Teilnehmern eingetrichtert: Nur das freigeben, was Du ganz genau kennst.... ganz genau kennst... ganz genau kennst.....:grofl:....da würden bei mir nicht so viele übrig bleiben.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hlalo, Claudia!


    Ist klar. Ich hatte mir nur überlegt, ob das vielleicht sogar zum Erwartungshorizont bei so einer Frage gehören könnte: Also daß man zB 5 eher allgemeine Merkmale nennen soll, verbunden mit dem Hinweis, daß das für eine 100% sichere Gattungsbestimmung möglicherweise gar nicht ausreicht.
    Prüfungskomission, Ausbilder und Prüfer kennen sich ja gut genug mit Pilzen aus um zu wissen, daß es eben oft nicht so einfach ist, schon alleine mit der Gattungszuordnung.

    Ansonsten verstehe ich zu wenig von den Prüfungsmodalitäten und Anforderungen um zu wissen, ob das bei so einer Frage auch so als Antwort erwartet werden könnte, wie ich mir oben zusammenfantasiert habe.

    War ja auch nur so eine Idee.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    die ganze Sache ist ja sowieso erstmal in Überarbeitung und solche Fragen werden dann auch entweder gestrichen oder angepasst, so dass dann in solchen Fällen vielleicht 3 Merkmale ausreichen können...


    l.g.

    Stefan

  • Ich hatte mir nur überlegt, ob das vielleicht sogar zum Erwartungshorizont bei so einer Frage gehören könnte: Also daß man zB 5 eher allgemeine Merkmale nennen soll, verbunden mit dem Hinweis, daß das für eine 100% sichere Gattungsbestimmung möglicherweise gar nicht ausreicht.

    Hallo Pablo,

    ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass die Mehrheit der Prüflinge im Stress einer Prüfungssituation solche Überlegungen anstellen kann. Ich denke, dass der Grund für diese Fragestellung simpler ist. Ich vermute, dass einfach Prüfungsfragen zusammengetragen wurden, die wahrscheinlich nicht in jedem Einzelfall von den Prüfern auf Herz und Nieren untersucht wurden. Ich bin übrigens großer Fan von klaren Fragestellungen. Hier geht es darum, das theoretische Wissen der zu Prüfenden abzufragen. Die Fähigkeit zu bewerten, einordnen zu können, Zusammenhänge zu erkennen, gehört dann in den praktischen Teil, der ja auch ein Prüfungsgespäch beinhaltet. Ich bin gespannt, welche Fragen nach der Überarbeitung rausgefallen oder anders formuliert worden sind.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo zusammen,

    ich bin beim googeln zufällig auf diesen Thread gestoßen und möchte ihn gerne reaktivieren. In einem der ersten Beiträge wurde die Möglichkeit angestoßen, die Fragen samt möglicher Antworten auf Quizlet zu stellen. Ich kannte das bislang nicht, hab aber - auch beim googeln - gesehen, dass eine fleißige Seele das schon angefangen hat. Ich finde das großartig und möchte anregen, die Aktion wieder aufleben zu lassen.

    Kurz zu mir: Nach etlichen F2-Kursen in Hornberg möchte ich mich endlich mal an die Prüfung wagen und würde daher bei Quizlet gerne ein paar weitere Kärtchen anlegen. Meine Bitte nur: Könnte jemand von den Experten hier vielleicht auf meine Antworten schauen, ob die überhaupt stimmen? Schon mal ein riesiges Dankeschön in die Runde.

    Viele Grüße

    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich bin vorhin dem Link zu Quizlet gefolgt; habe aber keine Einsicht in bestehende Karteikärtchen bekommen. Wie funktioniert das?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Michael,

    das ist ja echt eine tolle Idee, nur wenn ich das richtig sehe, ist kein einziges Lernset dieses/-r Benutzers/-inn vollständig. Die Fragen sind zwar alle da, nur die Antworten fehlen meistens. Wenn das vervollständigt werden würde, wäre das super. Mir persönlich wäre das aber zu viel Arbeit.

    LG

  • Hallo Michael,


    eigentlich eine gute Idee. Leider habe ich auch gleich ein paar Fehler (weiter hinten) entdeckt.


    Bevor sich jetzt da Leute ranmachen und dann auch noch mit falschen Antworten lernen, wäre es denn nicht besser, bei der DGfM nachzufragen. Die sollten doch die Antworten zu den Fragen präsent haben.


    Gruß

    Peter

  • Hi Peter,


    Nein, soweit ich weiß, gibt es bei der DGfM keine vorgefertigten Antworten. Das gab ja auch eine lange Diskussion weil manche Fragen nicht ganz eindeutig zu beantworten sind.

    Das Projekt auf Quizlet finde ich gut. Ich muss mal schauen, wie man die restlichen Karten bearbeiten kann. Könnt ihr mir vielleicht schon jetzt sagen, wo bei den bisher angelegten die Fehler sind? Dann würde ich versuchen, die zu korrigieren. Danke für jede Hilfe. Allein schaffe ich keine 586 Karten...

  • Hallo zusammen,

    vorgefertigte Antworten gibt es (gottseidank) nicht, aber über die Erwartungshorizonte für die Lösungen gibt die DGfM in persona Forumsuser Climbingfreak Auskunft, wenn man bei ihm anfrägt.

    Also schon bei Frage 1 passt die Antwort auf der Quizlet-Kärtchenrückseite überhaupt nicht zur Frage auf der Vorderseite: da war nach vier Pilzarten gefragt, auf der Rückseite wird man dagegen mit Gattungsbezeichnungen zugetextet (teilweise auch inhaltlich falsch, was KarlW ja schon angesprochen hat). Bei Frage 6 (Welches ist das Merkmal aller essbaren Reizker?) kam mir spontan die Frage in den Sinn: gibt es denn auch nicht essbare Reizker? und danach die Antwortvorschläge: dass man nach dem Verzehr nicht ständig aufs Klo rennen muss/ dass sie gut schmecken.

    Wenn das bei den folgenden Kärtchen so weiter geht, dann "gut nacht um sechse". Mir reichte es jedenfalls.

    Insgesamt sollte man darauf achten, dass man später mal zu einem Pilzsachverständigen/-berater und nicht zu einem Quizletkärtchen-Beantworter wird. Das ist ein aus dem Schulunterricht bereits bekanntes generelles Problem des Lernens mit Quizlet. Es verführt zum sturen Auswendiglernen und mag für Fremdsprachenvokabeln geeignet sein, kaum aber als Vorbereitung auf eine Beratertätigkeit.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    7 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo,


    die Lernsets sind von mir und auch die falschen Antworten ;), das sind eh noch die alten Fragen, die überarbeiteten gibts auf der DGfM Seite als PDF


    Hier ist der Link zu den alten Fragen PSV Ordner bei Quizlet


    Prinzipiell finde ich im gegensatz zu Oehrling das lernen mit den Karten schon für sinnvoll, den bei fast allen Fragen geht es eben um Wissen das stur auswendig gelernt werden muß für die Beratertätigkeit gibt es dann bei der Prüfung das simulierte Beratergespräch.


    Am anlegen der überarbeiteten Fragen bei Quizlet würde ich mich beteiligen, aber am besten wärs natürlich das in einem Team zu machen.


    Grüße, Chris

    ...........................:snail:

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  • 'n Abend,


    erlaubt mir bitte eine Frage, warum wollt ihr diese Prüfung ablegen? Eine in D und Ö rechtlich nicht anerkannte?


    Frech wie Oskar tippe ich mal für ein 'Statussymbol', eine bestandene Prüfung.


    Wer von euch steigt tatsächlich ein, in die Pilzberatung vor Ort, lässt sich in einer Giftnotzentrale listen?


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Peter,

    also Giftnotzentrale wäre mir als frischer PSV zu viel Verantwortung. Ich werde neben dem Lesen der "Mykologischen Notfalldiagnostik" und dem "Giftpilz" gerne auch Kurse zu dem Thema besuchen wollen, aber dort aushelfen erstmal nicht.

    Ich würde mich aber sehr darüber freuen, anderen Pilzsammlern vor Ort die Pilze zu bestimmen und denen Touren und Wanderungen anzubieten.

    Für mich hat die PSV-Prüfung aber nicht so einen großen Wert. Sie dreht sich ja eher um Speisepilze. Ich bin aber auch darüber hinaus interessiert. Deshalb lerne ich auch nicht für die PSV-Prüfung und setze mir nicht als Ziel diese im Jahr xy zu bestehen. Aber wenn ich denke, irgendwann genug Wissen durch das Ausüben meines Hobby angesammelt zu haben, dann sehe ich mal weiter.

    LG

  • Also wenn ich zu einem Pilzberater gehen würde, würde ich ihn vor der Beratung fragen, ob er einen Ausweis oder so etwas hat. Mir wäre als Klient schon wohler, wenn ich wüsste, dass er sich hat prüfen lassen.

    FG

    Oehrling

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  • Hallo Peter,


    wenn's eine rechtlich anerkannte gäbe, würde ich die auch machen. So muss man halt das zweitbeste nehmen und sich einen renommierten Verein suchen, bei dem man zumindest mal seine Grundkenntnisse nachgewiesen hat.


    Ich nehme mal an, dass die meisten, die sich für die Prüfung interessieren auch mindestens Interesse haben werden Pilzberatung anzubieten oder vlt. auch mal Exkursionen und Kurse machen wollen. Da ist's schon hilfreich, wenn man seiner Kundschaft was vorweisen kann. Selbstausgewiesene Pilzexperten gibt's reichlich. Einige sicherlich auch mit vergleichbarem und höherem Sachverstand als manche PSV, aber Schaumschläger wird's auch geben.


    Anbieten kann man Bestimmung und Kurse auch so, ist klar, aber ein Zertifikat schadet ja nicht und es kostet auch nicht die Welt. Bei der DGfM zahlt man ja nur die Prüfungsgebühr, ein Kurs ist keine Pflicht.
    Ob man sich für die Giftnotzentrale listen lässt, ist dann nochmal eine andere Geschichte. Nicht jeder will und kann in Erbrochenem wühlen, Putzreste analysieren oder generell die große Verantwortung tragen, die eine akute Vergiftungsbehandlung mit sich bringt. Der Arbeitsablauf beim Körbchensortierer und Wissensvermittler ist da schon ein deutlich anderer würde ich meinen.


    LG.

    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]
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  • Danke für eure Antworten,


    meine Anfrage war a bissale 'österreich' lastig, weil eine Arbeitswoche der ARGE ansteht. In D gibt es neben der DGfM noch andere sehr gute, anerkannte Kursanbieter & Prüfungen. Bei uns nur einen, dass wird sich auch nicht ändern. Ein Anforderungsprofil wollen/werden wir ausarbeiten, deshalb meine Frage an euch.


    @Servas Schupfnudl,

    98% der Anfragen zu Pilzvergiftungen betreffen bei uns Kinder, die in einen Pilz hineingebissen haben. Die überbleibenden 2 waren

    plus/minus dem Ingestions-Syndorm geschuldet.

    Wozu soll man daher, als geprüfter Pilzberater in's scharfe Glas schauen können?


    Weil's dem einen oder anderen Forie einfach peckt, :gklimper:


    lgpeter

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  • Hi Peter,


    Zu dem üblichen Anforderungsprofil des "Vergiftungsberaters" kann ich wenig beitragen, da ich das ja nicht mache. Ich bin ja noch nicht mal PSV. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt's von der DGfM sogar eine Weiterbildung/Qualifikation zur Beratung bei Vergiftungen? Habe ich zumindest mal aufgeschnappt, aber jetzt nicht recherchiert, weil ich gerade im Park sitze und nicht ganz nüchtern bin. :S


    Ich denke aber mal, dass Kinder zum Glück in den meisten Fällen nicht den ganzen Rasen leerfuttern und es daher häufig glimpflich ausgeht. Falls es sich zur Abwechslung aber doch mal um was Potenteres als Düngerlinge, Nelkenschwindlinge und Co. handelt, hätte ich schon gern ein paar mehr Möglichkeiten zur Verifikation zur Hand. So oder so denke ich, dass jemand, der akute Vergiftungen behandelt noch mehr wissen sollte als ein "Körbchensortierer", ohne das abwertend zu meinen. Das muss vom Wissensstand und der persönlichen Verfassung schon passen. Wie da nun im Krankenhaus die Auswahl getroffen wird, wer angerufen wird, entzieht sich übrigens auch meiner Kenntnis. Vielleicht kann mich da ja jemand aufklären.


    Lg.

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  • Prost Schupfi!

    In der Tat gibt es Weiterbildungen auf dem Gebiet der Krankenhausdiagnostik. Die des Vorjahres ist dem Virus zum Opfer gefallen.

    Die Giftnotrufzentrale gibt dir die Möglichkeit zu entscheiden, ob du als PSV auch in Erbrochenem nach Hinweisen auf Giftpilze herum mikroskopieren möchtest, oder nicht. Von den Krankenhäusern wirst du nur kontaktiert, wenn du dir das zutraust und da das Häkchen machst.

    An den PSV wenden sich meist die Eltern, deren Kinder einen Pilz in den Mund gesteckt oder etwas abgebissen haben bzw. die Betroffenen selbst, denen plötzlich in den Sinn kommt, dass sie etwas gegessen haben, was giftig sein könnte. Da ist es dann ganz gut, wenn die PSV erreichbar sind, damit die Leute zeitnah mit Putzresten, Fotos und /oder Beschreibungen vorbei kommen können. Die PSV arbeiten ja ehrenamtlich und müssen gelegentlich auch mal jobben oder sich um ihren eigenen Kram kümmern und warten nicht auf Kundschaft. Wer die Antworten auf die Fragen zu den Vergiftungssymptomen geben kann und die Arten beherrscht ist schon ganz gut gerüstet.

    Das Kind, was ein Stück aus dem rohen Perlpilz gebissen hat, hat zwar einen potenziell giftigen Pilz erwischt, aber die Menge macht das Gift. Du kannst und darfst als PSV nicht entscheiden, was zu tun ist. Das tut der Arzt, wenn die Eltern ihn mit der Info aufsuchen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Huhu Wutzi.


    Danke für deine Aufklärung und die weiterführenden Infos.

    Dass die Behandlungsentscheidung beim Arzt liegt, ist denke ich gut und richtig. Da würde ich mich auch hüten, irgendwelche Empfehlungen abzugeben. Die Ärzte werden da hoffentlich irgendwelche Datenbanken/Literatur zum weiteren Vorgehen haben.


    Was mich aber interessieren würde, wäre folgendes:

    Zitat

    Da ist es dann ganz gut, wenn die PSV erreichbar sind, damit die Leute zeitnah mit Putzresten, Fotos und /oder Beschreibungen vorbei kommen können.

    Für die "Essensfreigabe" gibt es folgenden Passus auf der Seite der DGfM:

    Zitat

    Die Pilzsachverständigen entscheiden grundsätzlich selbst, ob und in welchem Umfang sie ihre Kenntnisse in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Eine Freigabe als Speisepilz per Telefon oder anhand von Fotos ist grundsätzlich nicht möglich und auch nicht zulässig.

    Ergibt Sinn. Ich denke aber mal, dass man dann in der "Vergiftungsberatung" auch entsprechende Fotos der Pilze, sofern vorhanden, beurteilen darf, oder? Nur so aus Interesse, da mir der korrekte Ablauf, sofern es einen gibt, unbekannt ist. Oder setzt man sich dann in die Nesseln und darf letztlich nur eine Einschätzung mit Pilz(fragmenten) in der Hand abgeben?


    LG.

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