Tropfender Schillerporling ohne Tropfen?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMV.

  • Hallo,

    ich habe heute in einer Parkanlage am Stammfuß einer etwa 150 Jahre alten Eiche diesen Porling gefunden.

    Ich würde hier einen Schillerporling vermuten und aufgrund des Standorts den Tropfenden (I. dryadeus) in Erwägung ziehen.

    Er ist relativ weich und riecht angenehm pilzartig ....

    Hat jemand noch andere Ideen bzw. Hinweise?




    Und weil er so schön ist und ich mich seit 2 Jahren über sein zahlreiches Erscheinen am morschen Kastanienholz freue, hier noch 2 Bilder vom Wolligen Scheidling, der in der gleichen Parkanlage wächst.



    beste Grüße aus Mecklenburg

    Jan

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Toll, Buglossoporus quercinus (= Piptoporus quercinus = Eichen - Zungenporling)! g:-)

    Beeindruckend schöne Fruchtkörper dieser seltenen Art. Sieht dem vom Harry vorgeschlagenen Harzigen Lackporling wirklich sehr ähnlich, hat aber weniger deutlich farblich abgesetzte Ränder, eine andere Haptik von Oberflächen, eine andere Konsistenz, helles Sporenpulver, lagert kein Harz ein und ist eben (hier super zu sehen) weißfleischig (letzteres merkmal ist wichtig, die anderen lassen sich ja über Bilder nicht beurteilen).


    Und dann die Scheidlinge noch dazu, das sind mal gleich zwei beneidenswerte Funde.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan!


    Es sollte ja auch keine Bestimmung sein, von meiner Seite her. Eher eine "Idee", welchen Namen man an die Bilder schreiben kann. Wobei ich die Idee halt ziemlich gut finde: Viele Porlinge sind schwer zu bestimmen, oft nur mikroskopisch, aber manche sind eben auch makroskopisch schon sehr charakteristisch. Buglossoporus quercinus gehört wohl dazu, auch wenn ich die Art selbst noch nie finden durfte.

    Der stand auch schon in der Gattung Piptoporus, und so soll er sich auch einigermaßen anfühlen: Wie ein "bunter" Birkenporling an Eiche.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für deine Ergänzung. Da er recht selten ist, gebe ich ihn auch noch zur endgültigen Bestimmung an eine fachkundige Pilzfreundin, die ihn dann endgültig bestimmen und auch als Fund kartieren wird.

    Deine Ersteinschätzung ist aber enorm hilfreich und der Vergleich mit einem frischen Birkenporling trifft es gut. Ich dachte anfangs an eine zu hell geratene Ochsenzunge, die auch oft so schön knubbelig aus dem Holz wächst und auch gut zur Eiche gepasst hätte.

    beste Grüße

    Jan