Schaf-Porling?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.275 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo liebe Community


    Bin neu hier, erst seit kurzem befass ich mich mit Pilzen. Hab gestern in einem Fichtenwald auf 1100m (Zentralschweiz) diesen Pilz gefunden. Der Pilz ist bereits sehr trocken, deswegen schwieriger zum Bestimmen - sorry dafür.


    Angaben:


    - ca. 4cm hoch, Hutdurchmesser ca. 3cm

    - ganz feine Poren

    - keine Verfärbungen im Schnitt

    - angenehm pilzig riechend


    Meine Vermutung: Schaf-Porling


    Was denkt ihr? Merci für eure Hilfe.


    Lg

  • Hallo, nein, ein Schafporling ist das nicht.

    Aber es könnte ein Schuppiger Porling sein, oder zumindest etwas aus seiner Verwandtschaft. Vergleiche mal.

    LG Michi. )

  • Hallo Marti !


    Willkommen in Forum !


    Wegen die gelbe Stiel - Hut Farbe (wen um falsch Verfärbung gehet nicht) ich type an Albatrellus citrinus


    LG beli !

  • Hallo Beli, da passt doch der schuppige Hut nicht? Oder sehe ich das falsch?

    Lg Michi

  • Hallo Michi !


    Ich glaube das um Trockenschaden gehet nicht um Schuppen


    LG beli!

    Stimmt. Du wirst wohl Recht haben.


    ICH NEHME MEINEN VORSCHLAG ZURÜCK!


    LG Michi :)

  • Hallo Marti!

    Zunächst ein herzliches Willkommen in diesem Forum an Dich!


    Ich hätte zwar nichts zum Pilz betragen können, möchte aber doch einmal lobend erwähnen, wie Du Deinen ersten Pilz hier präsentierst! Mit Ort/Habitat, Größenangabe, Geruch, Schnittbild, Detailfoto. Wirklich vorbildlich. ==Pilz25 Dafür gibts von mit den ersten "Daumen".

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Schöne Anfrage zum Einstand, Marti! :thumbup:
    Die PIlze sollten auf jeden Fall in die Gruppe um Albatrellus ovinus (Schafporling) gehören. Da aber auch Albatrellus ovinus s.str. (eigentlicher Schafporling, im engen Sinne) gilben kann (erst recht, wenn da schon so ein Trockenschaden stattgefunden hat wie hier, siehe aufplatzende Hüte), müsste man albatrellus subrubescens und Albatrellus ovinus durch die Amyloidität der Sporen und am besten auch KOH - Reaktion des Fleisches ausschließen (oder bestätigen). Eine der drei Arten wird's aber schon sein.

    Auch Albatrellus syringae wäre noch ählnich, noch stärker gilbend, aber der hat viele Schnallen an den Kontexthyphen (ovinus, citrinus & subrubescens keine bis fast keine).



    LG, Pablo.

  • Servus Marti,


    sowohl das Habitat als auch die Makroskopie sind typisch für Albatrellus citrinus. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Alla Hopp, wenn das so passt. :thumbup:

    Ich kann die makroskopisch mangels Funderfahrung nicht auseinanderhalten. Bis auf Albatrellus cristatus (Grünlicher Kammporling) sind bei mir alle Aren dieser Gattung extrem selten (bzw. fehlen in der näheren Umgebung).



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,

    nichts gegen die Diagnose Albatrellus citrinus. Aber die gelbe Verfärbung allein kann es ja nicht ausmachen. Bei mir in der Pfanne ist bisher noch jeder Schafsporling quitschgelb geworden, ganz gleich ob aus Oberfranken, Oberkärnten, Tirol oder aus dem Schwäbischen Wald stammend. Also meine Frage in die Runde: was macht einen Schafsporling zum Albatrellus citrinus?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus Öhrling,


    die Verfärbung alleine ist es nicht, das ist klar. Albatrellus ovinus s.str. ist klobiger, nicht so zierlich, was Hut und Stiel angeht. Dann schwärzt Albatrellus citrinus am Stiel, was ich so deutlich nicht von A. ovinus kenne. Man sieht das auch gut am Trockenbeleg, hier ist aber auf einem Foto ein Stück vom Stiel richtig schwarz (oberstes Bild, links, das Spitzerl, das verletzt ist).

    Diese Mischung von intensivem Gilben zusammen mit dem leichten Röten kenne ich auch so von A. citrinus, wobei ich zugeben muss, Alabtrellus subrubescens s.str. nur von Bildern zu kennen - ich habe keine Sandkiefernwälder in meiner Ecke.

    Ich habe auch noch nie Albatrellus ovinus so weit oben (Gebirge, 1100 Meter) gefunden.

    Die (schwache) Amyloidie der Sporen sieht man natürlich nicht am Foto. Mich würde aber sehr wundern, wenn die Sporen nicht schwach amyloid wären.


    Für mich passen sowohl die Makroskopie als auch der Standort gut zu der Art.


    Mal ne Gegenfrage: wie kommst du darauf, dass die gelbe Verfärbung an sich für die Bestimmung relevant sei? Ich kenne Albatrellus ovinus s.str. zwar nicht so extrem gilbend, aber generell gilbt der natürlich auch. Und in der Pfanne gilben sie alle (auch wenn sie offiziell nicht in der Pfanne sein dürfen, da gesetzlich geschützt).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    das mit dem (an diesen Fruchtkörpern gut zu sehenden) Schwärzen ist ein Argument, das mich voll und ganz überzeugt. Von "normalen" Schafsporlingen kenne ich das in der Tat nicht, da muss ich diesen Sommer mal genauer hinschauen. Aber mit der Frage: (Zitat) "wie kommst du darauf, dass die gelbe Verfärbung an sich für die Bestimmung relevant sei?" kann ich nur wenig anfangen, denn ich habe ja genau im Gegenteil geschrieben: (Zitat mit Hervorhebung) "aber die gelbe Verfärbung allein kann es ja NICHT ausmachen".

    Am Fuß der Zugspitze, auf österreichischer Seite, habe ich den "gewöhnlichen" Schafsporling übrigens schon auf mindestens 1300 m NN in Mahlzeitmenge gefunden.

    FG

    Oehrling

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  • Servus Öhrling...


    Aber mit der Frage: (Zitat) "wie kommst du darauf, dass die gelbe Verfärbung an sich für die Bestimmung relevant sei?" kann ich nur wenig anfangen, denn ich habe ja genau im Gegenteil geschrieben: (Zitat mit Hervorhebung) "aber die gelbe Verfärbung allein kann es ja NICHT ausmachen".

    ... mach dir da keinen Kopf. War nicht vorwurfsvoll gemeint. Es klang für mich so, als würde das Hervorheben, dass das Gilben nicht reicht, indirekt meint, dass man sich oder ich mich auf das Gilben beziehe. Das ist immer das Problem der zeitverzögerten Kommunikation über das Internet. Ich wollte dann nur nachfragen, um Klarheit zu schaffen. Letzten Endes wollte ich so wohl nur schauen, wie gut du die Schafporlinge kennst.


    Deine Beobachtung, dass du bis in 1300 Meter Höhe an der Zugspitze Echte Schafporlinge gefunden hast, finde ich sehr interessant. Ich kenne sie wirklich nur bis ca. 700 m, aber man allein hat eben immer zu wenig Stichproben. Das kann auch Zufall sein. Jetzt bleibt nur, ob die Bestimmungen richtig sind (von dir und von mir). Es kann sein, dass ich die Schafporlinge weiter oben nicht erkannt habe, weil ich zu schnell A. citrinus sage und es kann sein, dass du sie nicht genau angeschaut hast, weil du A. ovinus dazu sagst. Deshalb bin ich dann immer neugierig, was das Gegenüber als Merkmale verwendet. So wie du auch, was deine Nachfrage ja auslöste (denke ich).


    Kurz gesagt: gegenseitige Neugierde und von mir der Versuch, eine Suggestivfrage zu stellen. ==Gnolm13


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    gestern hat sich was in Sachen Albatrellus citrinus getan. Ich war an dem von mir angegebenen Fundort an der Zugspitze, und habe dort Schafsporlinge vorgefunden, die in der Tat extrem stark gegilbt haben, nachdem ich sie nicht wie sonst immer gleich verschafft habe, sondern sie über Nacht liegenließ. Es handelte sich um relativ schmächtige, zentral und ziemlich lang gestielte Exemplare, die vom gesamten Habitus wirklich nur wenig mit den bekannten grauweißen bzw. blass weinrötlichen Flatschen zu tun hatten. Es kann also durchaus sein bzw. ist vielleicht sogar wahrscheinlich, dass ich meine damals dort getätigten Funde nicht genau genug angeschaut habe, und dass es sich schon damals um A. citrinus und nicht um A. ovinus gehandelt hatte.

    FG

    Oehrling

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  • Servus Oehrling,


    danke für das Update! Jetzt ist meine Albatrellus-Welt wieder in Ordnung. Falls du aber wirklich mal einen typischen, echten Albatrellus ovinus hoch oben findest, gib bitte Bescheid bzw. mach einen Beleg. Gerade im Rahmen des Klimawandels ist es nicht gerade unwichtig, das Aufsteigen von solchen Arten zu dokumentieren.


    Liebe Grüße,

    Christoph