Liebe Pilzfreunde,
hier kommen nun noch die anderen interessanten Funde meiner Tirol-Exkursion. Sie sind nicht korrekt durchbestimmt, da das Material an Ort und Stelle blieb, daher nur Bestimmungsvorschläge auf Basis der Makroskopie.
vermutlich Ramaria pallida (Blasse Bauchwehkoralle)
ziemlich sicher Gautieria morchellaeformis (Hüllenlose Morcheltrüffel(?)), wurde in diesem Waldstück schon von R. Schneeweiß gefunden und bestimmt
zweifelsfrei Hydnellum caeruleum (Blauer Korkstacheling), am Detailbild sieht man deutlich die Orangetöne an der Stielbasis, daher kein Schnittbild vonnöten
zweifelsfrei Tricholoma aurantium (Orangeroter Ritterling), extremer Mehlgeruch und leichte Grünverfärbungen, schon im Jungzustand eindeutig zu erkennen
zweifelsfrei junge Sarcodon imbricatum (Habichtspilze), wie so vieles Andere "in den Startlöchern"
und der besagte Pilz aus dem Ameisenhaufen, für mich ein persönlicher Erstfund:
ziemlich sicher Boletus/Imperator torosus, im Habitus einem Satanspilz ähnlich, die Hutfarbe grünlich-bronzefarben wie etwa bei Cortinarius atrovirens, auf der Stielrinde ein feines rötliches Netz auf gelbem Grund, bei der kleinsten Berührung der Hutoberfläche oder der Röhrenmündungen dort sofort tief tintenblau werdend (siehe rechts oben!), fast wie bei Boletus pulverulentus (Schwarzblauender Röhrling), die Stielrinde dagegen nicht so empfindlich, das Blauen viel schwächer
Doch leider gehört zur ganzen Wahrheit auch das: ein durch forstwirtschaftliche Maßnahmen (siehe im ersten Bild rechts die Stammstapel!) abgewirtschaftetes, in seinem Charakter völlig verändertes Habitat - früher moosiger Märchenwald, ein Paradies für seltene Pilzarten, nun dagegen ein völlig pilzloses Paradies für Schmetterlinge und Bremsen;
bis da wieder schöne Pilze wachsen, wird es Minimum 30 Jahre dauern. Wieder mal ist ein geniales Pilzgebiet der Forstwirtschaft zum Opfer gefallen: weite Teile des Klausenwalds südlich von Reutte, aus dem stammt z. B. der Ochsenröhrling.
FG
Oehrling