Der Juli-"Blues" hat bald ein Ende!

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 8.194 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,

    der Juli-"Blues" hat bald ein Ende!!

    ... weil der Juli vorbei ist ... jedenfalls so gut wie ... und wie es weitergeht, werden wir ja sehen.


    Vielleicht kann man den "Blues" auch mit etwas Blauem bekämpfen?

    Denn kleine Überraschungen hält die Natur ja immer wieder mal für diejenigen bereit, die sich darauf einlassen.


    Ein kleiner Juli-Rückblick ... nicht ganz pilzfrei. ==18


    Alle Bilder sind auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar (Linksklick= Diashow, Rechtsklick + in neuem Tab öffnen= Einzelbildansicht, vergrößerbar).

    Manche Flechtenbilder habe ich noch größer eingestellt (ca. 2500 Pixel breit) ungefähr in 100-Proz.-Ansicht (Ausschnitt aus dem Original).


    01

    Hauptfriedhof Rheinfelden, Baden - am Bach.

    Da flatterte und flatterte und flatterte es ganz in Blau. Diese Libellen hatte ich zwar schon mal am Rheinufer gesehen, konnte sie aber nie gut auf's Foto bannen.

    Blaue Prachtlibelle, Calopteryx virgo (Männchen) saß ganz still, ich konnte immer näher herankommen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/blaufl%c3%bcgel-prachtlibelle




    02

    Auf dem Übersichtsbild (beim Heranpirschen gemacht) sah ich erst im Nachhinein, dass es da noch eine zweite Art gibt, wo die Flügel nur teilweise blau sind: Gebänderte Prachtlibelle, Calopteryx splendens. Die Libellen sitzen auf Mädesüß (Filipendula ulmaria).

    https://de.wikipedia.org/wiki/geb%c3%a4nderte_prachtlibelle




    03 - 04 - 05

    Anfang Juli gab es im Wald hin und wieder auch mal frische Pilze.

    Hier ein sehr schönes Exemplar von Russula aurora/velutipes, Netzflockiger Rosatäubling. Der Stiel ist auch im jugendlichen Zustand sehr weich. (Das ist der häufigste Pilz mit positiver Sulfovanillin-Reaktion).

    Immer jedoch habe ich Schwierigkeiten, die "Netzflockigkeit" wirklich zu sehen. Ich dachte oft, dass die bei Alterung nicht mehr so deutlich zu sehen ist (und ich habe oft ältere Pilze gesehen).

    Hier ein Ausschnitt aus der 100-Prozent-Ansicht. Mehr Netzflockigkeit ist nicht. O.k. ganz glatte Stiele sehen etwas anders aus.









    06 - 07

    Unglaublich häufig in diesem Jahr, Rost auf Brombeere (Rubus fruticosus agg.) Mit violett-rötlichen runden Stellen von oben, erst nur mit orange-farb. Flecken auf der Unterseite (Uredien), später kommen da noch schwarze Punkte dazu (Telien), noch später sah ich nur noch Telien. Die stäubten schon bei Berührung. Phragmidium violaceum - ich hoffe, das ist makroskopisch eindeutig.

    Phragmidium violaceum | (Obligat) Phytoparasitische Kleinpilze






    08

    Ebenfalls auf reifenden Brombeere, in zwei unterschiedlich fortgeschrittenen Nymphenstadien (es gibt 5 Stadien) der Braunen Lederwanze, Coreus marginatus

    mz00033.html





    09

    Kein Risspilz, sondern hier schimmert die radialfaserige (leicht rissige) Huthaut von einem Breitblatt-Rübling, Megacollybia platyphylla - in "sanftem Sonnenschein".




    10

    Aber auch schon Anfang Juli sahen die Rotstieligen Ledertäublinge, Russula olivacea überwiegend so aus, vom "sanften Sonneschein" behandelt.

    Die Lamellen waren so seltsam abgelöst.




    11

    Irgendwann war ich mal direkt nach Regen unterwegs ... nicht in der Annahme, da sei schon etwas gewachsen, sondern "nur so".

    Wunderschöne Wassertropfen auf den Blättern vom Sauerklee, Oxalis acetosella.




    12

    Der Regen hatte auch ein bisschen Wachstum zur Folge, aber hauptsächlich fand ich so "Kleinkram" wie diese Halsband-Schwindlinge, Marasmius rotula, die hier im unteren Bereich auf einem stark bemoosten lebenden Baum wachsen.




    13

    Auch noch nicht so häufig im Wald gesehen (auf einer Brache), Bittersüßer Nachtschatten, Solanum dulcamara.




    14

    An einem liegenden morschen Stamm jede Menge normale Striegelige Schichtpilze, Stereum hirsutum - obenauf dann diese seltsam geformten Exemplare (noch sehr klein).





    15 - 16 - 17

    Relativ häufig sah ich Löwengelbe Stielporlinge, Polyporus leptocephalus -aber immer nur sehr klein.

    Das erste Exemplar ist so jung und frisch, dass weder schwarzer Stiel noch die Löwenfarbe auf der Hutoberseite ausgeprägt sind.

    Das zweite Exemplar ist der bei mir findbare "Normalzustand" (jeweils relativ luftig auf dünnen bis mitteldicken Ästen)




    Nr. 17 wuchs scheinbar auf dem Boden (Oberfläche abgenagt) und entpuppte sich als extrem lang gestielt, lauter Blätter hingen daran - und ich fand kein Holz (wahrscheinlich vergraben) als Substrat.





    18

    Jedes Jahr da, Spindelige Rüblinge, Gymnopus fusipes am Fuß einer dicken lebenden Eiche. Dieses Mal besonders dunkel und besonders verdreht.




    19

    Einen einzigen Scheidenstreifling fand ich, grau, metallisch schimmernd ohne bräunliche Töne, keine Velumreste am Hut, geriefter Rand, zart genatterter Stiel, weiße Volva (innen und außen).

    Es reicht wahrscheinlich trotzdem nicht ... also Amanita spec. (cf. vaginata).




    20

    Buchenwurzel-Gnolm im Sommerschlaf




    21

    Röhrlinge ... Röhrlinge ... mit Röhrlingen wieder nur gespielt!

    Es gab wieder eine verfallene Netzhexe (Suillelus luridus) mit gelbem Röhrenboden - und einen, der dem > letztjährigen seltsamen Exemplar (Nr. 4) extrem ähnlich war (nur noch nicht ganz so weit - es gab ein paar mehr typische Merkmale...)


    Inzwischen bin ich recht sicher, dass sowohl der Pilz vom Vorjahr als auch der nachfolgende Pilz ein Wurzelnder Bitterröhrling ist, Caloboletus radicans (habe auch noch mehr Fotos davon).


    Das könnte doch ein Maskottchen für einen noch zu gründenden Pilzverein sein ... "Wüste(n) Pilzfreaks e.V."


    Darf ich vorstellen: Radicantino

    Humor ist, wenn man trotzdem breit grinst. ==Gnolm7




    22

    Echt öd hier.

    Vor allem auf trockenrasen-ähnlichem Gelände (hier im Thymian auf dem Hörnli-Friedhof, ganz oben) - da fühlt sich eine Ödlandschrecke wohl und gut getarnt. Man kam ganz nah heran.

    Oedipoda cf. caerulescens (oder germanica), Blauflügelige oder Rotflügelige Ödlandschrecke (Flügel nicht gesehen, weitere Merkmale nicht erkennbar)

    Blauflügelige Ödlandschrecke – Wikipedia




    23

    Mann, ist die dick, die Madame.

    An der Garagenwand, eine ziemlich große Krabbenspinne, es müsste sich (nach Bildvergleich) um ein Weibchen von Xysticus robustus handeln.

    Xysticus robustus – Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.



    [trennlinie][/trennlinie]


    Sonntags im/nach Regen ...

    habe ich mal wieder ein paar Flechten fotografiert.

    Es wird etwas "spezieller", daher kann man sich einfach nur die Bilder anschauen ...


    Diejenigen, die sich schon länger mit Flechten beschäftigt haben oder gerade da tiefer einsteigen, möchte ich aber bitten, etwas genauer hinzuschauen und ev. mit ihrer Literatur abzugleichen.

    Vielleicht lässt sich ein Widerspruch auflösen.


    Ansonsten kann ich das auch noch mal im Pflanzenbestimmungsforum einstellen. Die erfahrenen Flechtenkenner, die so was vielleicht schon an ein paar Details erkennen, schauen da aber nicht sehr regelmäßig herein.


    Alle Flechten sitzen auf noch jungen glattrindigen Eschen, auf dem Stamm und dicken Ästen, bei St. Chrischona (Bettingen, CH ca. 500 m Höhe, exponiert nach Süden und Westen, es sind freistehende Bäume).


    Die Flechten waren bei einem Besuch feucht, da leuchteten manche "salatgrün", auch die normalerweise braunen Flechten sehen grünlicher aus..

    Man sollte allerdings die Farben der Flechten zur Bestimmung im trockenen Zustand beurteilen.

    Ich habe dann teilweise "Feuchtfotos" und "Trockenfotos" (und zum Vergleich Aufnahmen von 07-2015, gleicher Baum) und habe auch mal wegen großer Zweifel mit Chemie hantiert. KOH und C (Hypochlorit, Chlorreiniger) und KC (erst KOH, dann Chlor) auf der Rinde und dem Mark getestet (Oberfläche dazu mit einem Messer abgeschabt.)


    Die deutschen Namen spare ich mir da (sind bei 123 genannt), weil die liest man sehr selten ...

    Es geht um Vertreter der Parmeliaceae, die früher auch alle Parmelia hießen, dann teilweise Melanelia, dann sind die Arten in weitere Gattungen aufgeteilt worden.



    24 - 25 - 26

    2 Exemplare: grün und glatt ... keine Apothecien, keine Isidien, keine Sorale, kein Pseudocyphellen... das ist blöd.

    Irgendetwas müsste die Flechte noch entwickeln und hat das noch nicht getan.

    Eingetrocknet war sie eher grau-grün, wie hell bereift.

    Unterseite ist nur an den Kanten hell, bei Trocknen ist die Unterseite dann doch dunkel.

    Auf Rhizinen habe ich nicht geachtet - und auch nur ein Stückchen mitgenommen.


    Mit C auf Mark rötlich (C+), KC auch rötlich (KC+) ...


    Lobaria-Arten (selten) kann man wohl ausschließen, die hätten eine helle Unterseite und negative Reaktionen.


    Pleurosticta (Parmelia) acetabulum könnte ohne Apothecien so aussehen, allerdings ist die Rinde K+(gelb), Mark K+(gelb), Mark C-, kann also auch nicht sein (obwohl die sog. Pycnidien, solche schwarzen Pünktchen an den Lappenenden haben soll, die ich hier auch zu sehen meine an einem Bild).

    Lichens marins


    Melanohalea (Melanelia/Parmelia) exasperatula (sollte Isidien haben, die oben dicker werden) hätte negative Reaktionen - kann also nicht sein.

    Melanelixia glabratula (M. fuliginosa ssp. glabratula) hätte C+, KC+ ...

    dann wären die Isidien noch nicht ausgebildet. Könnte ja sein ... aber eigentlich wird so was ganz schnell ausgebildet.


    Melanelixia glabra hätte auch C+, KC+ (und sonst nichts) ... dann wären die (häufigen!!) Apothecien noch nicht ausgebildet. Gefällt mir eigentlich am besten, auch weil da die Lappen größer sein sollen und am Rand auch aufgebogen. Soll am Rand feine Härchen haben (nicht gesehen), soll nur in Alpengebiet und -vorland vorkommen - oder mediterran/thermophil ... Alpenvorland könnte man sagen... thermophil auch.

    Das wäre mein Favorit ... obwohl es oft heißt, die sei meistens braun, bräunlich und nur SELTEN olivgrün: cf. Melanelixia glabra.

    Lichens marins


    EDIT (siehe weiter unten): bei einem zweiten Versuch ergaben sich andere chemische Reaktionen: K+ (gelb) auf Rinde und Mark, C- (keine Verfärbung) auf Mark. Die Flechte hat keine Härchen an den Rändern ... bis auf Weiteres: cf. Pleurosticta acetabulum --> ist im Pflanzenbestimmungsforum bestätigt worden.


    24 feucht




    25 feucht, 2981 Pixel breit




    26 trocken (gleiche Flechte)




    27

    Das wäre m.M. Melanohalea exasperatula (--> ist im Pflanzenbestimmungsforum bestätigt worden ) mit diesen komischen verdickten Isidien. Die halte ich für relativ typisch (hatte ich schon mal), keine Rk. überprüft. Ist farblich auch ein bisschen anders als die obige Flechte.

    THM Fachbereich LSE - Flechtenbilder (M-N) (da findet man alle hier genannten Kandidaten)


    27a nass




    27b trocken, 2500 Pixel breit




    27c trocken, 2500 Pixel breit von 2015




    28 (die große Flechte ist von Juli 2015, die kleine von 2018)

    Dann kommt mein Flechten-Highlight (oder auch nicht), etwas ganz Braunes, mit sehr großen dicken Apothecien (am Rand stark körnig-warzig), und überall warzenartige Erscheinungen gleichmäßig verteilt (nur ob die Warzen oben vertieft sind, gibt mein Foto nicht sehr gut her ... kann aber sein, man sieht manchmal etwas helles Vertieftes).

    Passt nach Bildvergleich wunderbar zu der seltenen Melanohalea exasperata.

    Nur ... die sollte negative Reaktionen haben, ABER mein Pröbchen hatte auch eine (sanft)-rote Reaktion mit C auf dem Mark (aber nicht KC+) ....


    Alternativ gäbe es noch Melanelixia subaurifera und subargentifera, die beide Mark C+ sind (aber auch KC+) und beiden Isidien und/oder Sorale und keine Apothecien hätten.


    Mmmmmmmhhhh ... was habe ich übersehen oder was habe ich falsch beurteilt ... mmmhh (oder gibt es "uneindeutige" Reaktionen?), mein Favorit bleibt cf. Melanohalea exasperata.


    Edit: auch hier hat ein zweiter Versuch (s.u.) andere chemische Reaktionen ergeben, nämlich keine. Die Warzen sind mit Lupe betrachtet eindeutig vertieft.

    Bis auf Weiteres: cf. Melanohalea exasperata --> ist im Pflanzenbestimmungsforum bestätigt worden



    28a aktuelles Bild




    28b trocken, 2500 Pixel breit von 2015




    29

    Am gleichen Stamm (dicken Ast) war auch noch eine Flechte, mit vielen ganz zarten Isidien, sehr angepressten Lappen (nichts mitgenommen), dazu würde ich dann cf. Melanelixia subaurifera sagen.

    Eventuell ist auch cf. Melanelixia subargentifera (mit etwas hochgebogenen Lappenenden an denen kleine weiße Härchen wären ... auf die ich nicht geachtet habe und die ich auf dem Bild nicht sehen kann).


    EDIT: hier kann man durch chemische Versuche (alles negativ) die beiden oben genannten Kandidaten ausschließen.

    Bis auf Weiteres: cf. Melanohalea elegantula ---> ist im Pflanzenbestimmungsforum bestätigt worden


    2500 Pixel breit




    [trennlinie][/trennlinie]


    30

    Eine Herde von Rindern - Kühe und halbwüchsige Kälber (ich mag Rindviecher) ... im Regen waren alle unter Bäumen am Waldrand, bei den ersten Sonnenstrahlen alle sehr eiligen Schrittes in eine Richtung unterwegs ... die Leitkuh "stürmte" vorweg und dann das ...




    31

    Auch fotografiert, die "Blaubeeren", Paris quadrifolia, Einbeere mit reifen Früchten ==Gnolm13




    32

    Da hat eine Hexe das Moos gebuttert, cf. Fuligo septica unreif




    33

    Fuligo septica , Hexenbutter reif




    34

    Düstere Aussichten






    35

    Russula virescens, Gefelderter Täubling ... kenne ich NUR so. ==6




    36

    Sklerotien-Stielporling, Polyporus tuberaster Oberfläche mit Herzcheneinschnitt. ==12




    37

    Fast trockener Bach




    38 - 39 - 40

    Im Wald (Kalkbuchenwald), am Hang, wie aufgereiht, Ende Juli (trotz Trockenheit) eine paar Wurzelnde Bitterröhrlinge, Caloboletus (Boletus) radicans.

    Geschmack auch überprüft - bei meinem Erstfund hatte ich den bitteren Geschmack nicht gut identifizieren können. Hier die waren schon (etwas) bitter, dabei aber gleichzeitig säuerlich, süßlich, seltsam aromatisch - aber eindeutig nicht verlockend.






    41

    Anderer Wald (bei Obereichsel/ Rheinfelden), nichts außer trockenen Pleurotus spec. (Entweder Sommeraustern oder Lungenseitlinge, nicht erkennbar)




    42 - 43

    Nein, da habe ich keine Pilze gesucht, sondern eine Parkmöglichkeit in der Nähe (bei 33 Grad im Schatten)

    ... um diese Formationen von Rollen/Flächen/Bergen zu fotografieren.

    Auf dem Dinkelberg zwischen Obereichsel und Adelhausen/ Rheinfelden gibt es große freie Flächen.

    Da kann man so tun, als gäbe es keine Dörfer hinter einem und vor einem in der Senke.

    Ausblick auf den Schwarzwald (Blauwald?)





    Und morgen ist schon August!

    Gute Nacht!

  • Hallo Abeja!

    Danke für den bunten Sommerbericht, der mich wieder daran glaubne lässt, dass eines Tages auch bei mir wieder Pilze wachsen werden... Sehr gut gefällt mir auch die Ödlandschrecke - und natürlich der sommerschlafende Gnolm. ==18

  • Hallo Abeja,


    herrlich, dein Sommer-Kaleidoskop! Sogar MIT PILZEN!

    Es ist fast, wie in einem guten Sachbuch zu lesen: informativ, schön und auch unterhaltend!


    Wie du ja gelesen hast, fand ich die Ödlandschrecke mit ihren sensationell blauen Flügeln auf unserem Rhön-Ausfug auch. Ist dir mal ein Foto von ihr mit offenen Flügeln gelungen? Uns nicht; und wir haben es, auch früher schon, immer wieder versucht...:gnichttraurig:

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


    105 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


    –––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––


    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo abeja, Dein Bericht war wie immer ein Genuss! Danke, dass Du Dir die Mühe machst, uns an Deinen Natureinblicken teilhaben zu lassen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Abeja !

    Tolles Beitrag - viele mühe bei suchen aber auch bei Beitrag einstellen .

    Gymnopus fusipes - Bild 18 (ohne zweifeln) , ältere Exemplar man kann in Not auch als alte vertrocknete Hygrocybe conica verkaufen


    LG beli

  • Hallo,

    danke für die netten Kommentare (und Daumen).


    Mit meinen Flechten wende ich mich dann auch noch mal ans Pflanzenbestimmungsforum (demnächst ... bin ein bisschen faul gerade ... )

    Hat jemand von euch schon mal regelmäßig mit K und C auf Flechten getestet? Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Reaktionen wirklich richtig interpretiere. Das Rot mit C war langsam kommend und nicht sehr intensiv - eher erst "rosalich", dann verwaschen Rot. Ich weiß auch nicht, ob es bei manchen Einzelflechten oder Populationen Abweichungen geben könnte von dem, was da eigentlich normal ist.


    @ Grüni:

    nein, leider hat die Ödlandschrecke mir die Flügel nicht gezeigt (deshalb bin ich auch nicht sicher, ob es die Blaue Ö. ist, es gibt ja eine noch seltenere Art mit roten Flügeln. Es war auch zum ersten Mal, dass ich so ein Tier bewusst gesehen habe und fotografieren konnte. Eigentlich hatte ich da nach Blümchen geschaut, da machte es "plöpp" und sie saß da (wohl springend, nicht fliegend) - dann habe ich mich langsam (fotografierend) näher heran bewegt (meine Kamera hat nur 4-fach Zoom, ich muss immer möglichst nahe heran, sonst ist das Tier winzig auf dem Foto) - und mich störte immer der unscharfe Thymian im Vordergrund. Als ich dann einmal nicht hinschaute und etwas an den Kameraeinstellungen verändern wollte, hat sie sich - glaube ich - wieder hüpfend entfernt. Ich hörte wieder "plöpp" - aber konnte sie nicht wiederfinden.... wirklich gut getarnt.

  • Hallo Abeja,

    "unsere" waren auf jeden Fall blau, da wir sie aufgescheucht haben bei dem Versuch, sie mit geöffneten Flügeln zu fotografieren. Dein Foto ist jedenfalls wesentlich besser als unseres.

    Die roten Ö-Schrecken haben wir hier in der Nähe unseres Heimatortes in einem kleinen Naturschutzgebiet, dafür aber keine blauen. Daher dachte ich immer, die blauen seien seltener.

    Bei einer geführten Naturwanderung in einer anderen Ecke der Rhön, auf hessischer Seite, vor einigen Jahren, sahen wir beide Arten im gleichen Lebensraum.

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


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  • Hallo abeja,

    ich hätte eine Frage zu der ersten Flechte. Du schreibst, du hast Reagenzien angewendet. Entweder übersehe ich dies, oder du hast nicht angegeben, wie z.b. die Reaktion mit K war. Eventuell könnte man im Umkehrschluss zu den anderen Flechten die du vorgestellt und ausgeschlossen hast, schließen, dass keine Reaktion vorhanden war, aber du schreibst bei der ersten Flechte die du ausschließt=Pleurosticta (Parmelia) acetabulum K + gelb. Vielleicht war aber bei deiner Flechte K+ rot, oder eben doch keine Reaktion? Könntest du das noch mitteilen?

    Besten Dank im voraus.

    LG.

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Thomas,

    bei der ersten Flechte (salatgrün im feuchten Zustand) war ausschließlich C+ (rötlich) und KC + (rötlich) im Mark.


    Mit K auf Rinde und auf Mark gab es keine Reaktion.


    Pleurosticta sollte haben (lt. "Flechten erkennen, Luftgüte bestimmen"):

    Rinde an hellen Stellen: K+ gelb bis braun, C-, KC-, P-

    Mark: K+ gelb dann rot, C-, KC sofort blutrot (seltsamerweise im gleichen Buch hinten in der Liste KC -) , P+ gelb dann langsam orange (P habe ich nicht)


    Rein vom makroskopischen Vergleich (Bildvergleich und Beschreibung) wäre ich sehr "angetan" von Pleurosticta (steril, seltsamerweise) Ich fand Bilder, die den feuchten und trockenen Zustand farblich exakt so darstellten (auch die allg. Form und die Form der Lappen). Ich selbst hatte Pleurosticta erst einmal (fertil, ein Riesenteil), die erschien mir trocken noch etwas düsterer (damals keine Rk getestet, die war eindeutig, auf rissiger Borke von Esche in einem Park).


    Trotzdem passen hier die Rk nicht. Ich werde demnächst da noch mal ein Stückchen holen (zur Zeit geht das nicht) und noch mal testen, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht oder etwas übersehen.

  • Danke Abeja,

    ich habe mit Flechten erst angefangen, aber werde anhand deiner Angaben versuchen, irgendetwas rauszubekommen. Selbst wenn ich "Irrwege" gehe, lerne ich dazu. Ich denke so geht es vielen, nach dem Motto: Aus Fehlern lernt man. Oder wie ein Prof. von mir sagte: Nichts ist lehrreicher als die Note 6. Zwar etwas heftig, war von diesem aber nicht böse gemeint, war ein angenehmer Lehrer, als auch Prüfer.

    LG

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo,

    für die "Flechtologen":


    ich habe von den fraglichen Flechten noch einmal Pröbchen geholt (bei supertrockenem Wetter, die zerbröseln fast, wenn man sie nur berührt) und die Kanten (wg. der Haarfrage), die Unterseiten (wg. Farbe und Rhizinen) betrachtet und die chemischen Reaktionen noch einmal durchgeführt.

    Dazu habe ich die "bröseltrockenen" Flechten einmal in Wasser getunkt und dann wieder abtrocknen lassen, jeweils kleine Stückchen abgezupft und mit einem scharfen Messer die Oberseite so angekratzt, dass ich das Mark sehen konnte.


    Plötzlich hatte ich andere Reaktionen!


    Die erste Flechte (Bilder 24 , 25, 26) reagierte jetzt: K+ (gelb) auf Rinde und Mark, C- (keine Verfärbung) auf Mark.

    Pleurosticta acetabulum halte ich jetzt für ... sehr wahrscheinlich.

    Trotzdem eine Anfrage im Pflanzenbestimmungsforum:

    Flechte auf Esche 1: Pleurosticta acetabulum (steril) ? - Pflanzenbestimmung


    Die zweite Flechte (Bilder 27a,b,c - cf. Melanohalea exasperatula ) habe ich dort auch noch mal eingestellt (keine Chemie verwendet)

    Flechte auf Esche 2: Melanohalea exasperatula ? - Pflanzenbestimmung


    Die dritte Flechte (Bilder 28 a,b), da habe ich mir noch mal die Warzen mit der Lupe angesehen: eindeutig vertieft.

    Auch diese Flechte hat beim zweiten (angefeuchtet, angetrocknet) Versuch anders, nämlich nicht, gleich richtig für Melanohalea exasperata reagiert.

    Flechte auf Esche 4: Melanohalea exasperata ? - Pflanzenbestimmung


    Bei der vierten Flechte (Bild 29) lag ich falsch.

    Die vermuteten Kanditaten (Melanelixia subaurifera und Melanelixia subargentifera) hätten zusätzlich zu den Isidien auch Sorale (ob immer?), vor allem würden sie aber mit KC und C rötlich reagieren ... und das "tut" meine Flechte nicht.

    Negative Reaktionen hätte auch die Melanohalea exasperatula, aber die hat andere Isidien (und eine andere Unterseite).

    Meine Vermutung ist jetzt Melanohalea elegantula.

    Flechte auf Esche 3: Melanohalea elegantula ? - Pflanzenbestimmung


    Dann habe ich noch eine weitere Flechte fotografiert (die mir bekannt vorkam) und da auch noch mal mit Chemie geübt.

    Da hoffe ich, dass das optisch und auch chemisch eine eindeutige Punctelia subrudecta ist.

    Flechte auf Esche 5: Punctelia subrudecta ? - Pflanzenbestimmung


    Wie gesagt, sehr gute Flechtenkenner schauen da hin und wieder herein, nicht so regelmäßig - eine Antwort ist da normalerweise nicht innerhalb von ein paar Tagen zu erwarten.


    EDIT: die fraglichen Flechten sind inzwischen im Pflanzenbestimmungsforum bestätigt worden.