Pilze der Schweiz

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.928 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grüni/Kagi.

  • Hallo zusammen,


    Ende Juli ging es für mich für 10 Tage in die Schweiz in den Urlaub. Ziel war Les Diablerets, gelegen auf circa 1100 m Höhe nicht weit weg vom Genfer See und in der Nähe des Röstigrabens. Hauptsächlich ging es natürlich ums Wandern, aber auch dabei lassen sich ja immer und überall Pilze finden, so auch hier. Großpilze machten sich zwar auch relativ rar, obwohl es den einen oder anderen Regenguß gab, aber Phytoparasiten gab es in Hülle und Fülle, noch dazu jede Menge Arten, die es bei uns im Flachland in Ermangelung passender Wirte nicht gibt.


    19.7.2018

    1. Am ersten Abend ging es auf einen kleinen Spaziergang ins Dorf und zurück zur Ferienwohnung. Dabei gab es direkt ein erstes Phyto-Highlight: Taphrina alni auf Alnus incana


    20.7.2018

    Am ersten vollen Urlaubstag ging es dann direkt zur ersten großen Wanderung auf La Para (2539 m). Großpilze gab es zwar auch hier keine, aber dafür einiges an Phytos:

    2. Trachyspora intrusa auf Alchemilla sect. Alchemilla


    3. Puccinia actaeae-agropyri auf Aconitum napellus



    22.7.2018

    Diesmal ging es in den Creux de Champ. Eigentliches Ziel war das Refuge de Pierredar, da es aber ab 2000 m relativ grau und kühl war, haben wir dort kehrt gemacht. Auch hier gab es jede Menge Phytoparasiten:

    4. Ein Rostpilz auf Euphorbia sp. Eine Bestimmung ist mir hier nicht gelungen, aber schöne Sporen hat der Pilz ohne Zweifel


    5. Puccinia geranii-silvatici auf Geranium silvaticum




    6. Uromyces geranii auf Geranium sp.


    7. Uromyces laburni auf Laburnum alpinum



    8. Puccinia veratri auf Veratrum album


    Soviel erstmal bis hierher. Der zweite Teil folgt dann in einem weiteren Beitrag hier im Thema.


    Björn

  • 23.7.2018 Wanderung vom Col de la Croix zum Lac des Chavonnes

    9. Rostpilz auf Sorbus sp. An den gelben Flecken sollten dann eigentlich die zylindrischen Aecien wachsen, das haben sie hier aber (noch) nicht getan, so daß eine Bestimmung nicht möglich ist.


    10. Ein Großpilz: Hydnum sp.


    24.7.2018 Wanderung vom Lac de Retaud über den Col de Voré zum Arnensee

    11. Noch ein Großpilz: Boletus edulis


    12. Exobasidium rhododendri auf Rhododendron ferrugineum


    13. Und noch eine Nacktbasidie: Exobasidium myrtilli?


    14. Cantharellus cibarius


    25.7.2018 Wanderung an der Mündung der Rhône in den Genfersee

    15.Omphalotus olearius



    16. Laetiporus sulphureus


    26.7.2018 Wanderung von Reusch zum Oldensattel

    17. Coleosporium cacaliae auf Adenostyles alpina


    27.7.2018 Wanderung vom Col de Bretaye nach Les Diablerets

    18. Rostpilz auf Picea abies


    Björn

  • Erstmal meinen Glückwunsch zu diesem spannenden Doppelbeitrag, Björn!

    Da bekommt man richtig Lust auf die Kleinen.


    Hervorheben möchte ich die Fotos von Taphrina alni und Exobasidium rhododendri. Einfach herausragend!:thumbup:

    27.7.2018 Wanderung vom Col de Bretaye nach Les Diablerets

    18. Rostpilz auf Picea abies

    Nach kurzer Recherche würde ich Chrysomyxa rhododendri, den Fichtennadel-Blasenrost, vermuten.

    Rhododendron, den der "Wirtswechsler" für seine Entwicklung braucht, war jedenfalls vor Ort.


    Jule hat ihn auf ihrer Seite schön portraitiert.

    Einen kleinen Aufsatz zu den Fichtennadel-Rosten findest Du hier.


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Björn,


    interessant, was du da so alles gefunden hast. An den wissenschaftlichen Artnamen erkennt man, daß fast jede Pflanze ihre ganz eigenen Phytoparasiten besitzt. Das sind allerdings Arten, an denen ich eigentlich vorbeigehe, da ich sie irgendwie immer in die "Schädlings-Schublade" stecke...danke, daß du das hier so zeigst! Man muß dafür eben mal ganz genau hinschauen und auch kleinste Dinge beachten...so sehe sogar ich darin eine "widerwillige Schönheit".

    Und du hast für mich einen Fund aus meinem Österreich-Urlaub (Zillertal) gleich mitbestimmt, nämlich den Pilz, der so seltsame Wucherungen an den Alpenrosen verursacht, Exobasidium rhohodendri.

    Mein Mann plädierte auf eine Art Galle, aber pilzforumsgeschädigt, wie ich bin, meinte ich gleich, daß es ein Pilz sein müsse.


    Das isser doch?!? (Oder gibt es da noch ähnliche?)


    Einmal ganz rund...


    ...und einmal in Form eines Damenhandtäschchens. g:D


    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


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    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
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  • Hallo Nobi,


    was den Fichtenrost angeht, habe ich mich durch den Klenke geschlüsselt. Die Sori sind an Nadeln und nicht an Zapfen, also geht es von 1 nach 3. Dort muß man entscheiden, ob Jungtriebe hexenbesen- bis zapfenartig gestaucht sind. Das ist nicht der Fall, also geht es weiter über 3* zu 4. Telien haben wir hier nicht sondern Aecien, also landen wir über 4 bei 5. Hier werden Farbe und Form der Aecien angefragt: blass-fleischrot und zylindrisch säulenförmig an meist unverfärbten Nadeln oder gelb und häutig-sackförmig an gelben Querbändern der Nadel. Farblich bin ich eher bei blass-fleischrot, aber der Rest paßt eher zur zweiten Alternative 5*, also geht es weiter zu 6. Jetzt muß man die Sporengröße kennen und absolute Größen kann ich leider nicht messen. Bleiben also als Kandidaten Chrysomyxa ledi, Chrysomyxa rhododendri und Chrysomyxa empetri.


    Björn

  • Hallo Björn,


    danke für deine Einschätzung. Ich hatte die Alpenrosen nach Vergleich mit Bildern und Beschreibungen als Rhododendron ferrugineum bestimmt. Wuchsort war auf ca. 2000m Höhe oberhalb von Kaltenbach im Zillertal.


    Hier nochmal Fotos ohne (auf den ersten Blick sichtbaren) Pilz, aber dafür mit Blüten. Anfang Juli blühten sie zwar nicht mehr in voller Pracht, aber man konnte noch genügend Blüten sehen.







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  • Hallo Björn,


    genau so dachte ich das auch wg. der fehlenden Haare.

    Kommt der Pilz auch an anderen Rhododendren vor? (Z.B. solche, die hier in Gärten stehen)



    Ein netter bärtiger Schweizer mit sehr kleinen Augen und komischem Hut ist dir anscheinend auch da oben begegnet: Herr Steinli. ==3



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