Halli Hallo liebe Pilzforumsgemeinde
Seit nun rund 2 Jahren sammel ich Pilze und versuche auch, mit mal mehr mal weniger gutem Erfolg, über die bekannten Speisepilze hinaus mein Glück im Bestimmen. Bin zwar noch blutiger Anfänger aber das Pilzfieber hat mich einfach gepackt
Nun würde ich gern die kleinen Wichte auch zu mir in Haus und Garten holen. Habe auch schon einiges an Vorbereitungen getroffen und besorgt. Im Garten habe ich ein schattiges Plätzchen an dem ich Pilzbeete anlegen und Holz aufstellen könnte und für drin habe ich mir schon Dampfdruckkochtopf, Impfkiste, Gewächshäuschen, Petrischalen, Agar und was ich sonst noch zum Arbeiten brauche besorgt. Habe mich auch schon eingelesen was die Kultivierung betrifft doch einige Fragen bleiben doch noch:
-Für Pilzbeete (die dieses Jahr noch fruchten sollen) ist es ja wohl schon zu spät oder?! Wann sollte ich die Pilzbeete denn am besten anlegen, jetzt noch mit Körnerbrut oder lieber im Frühjahr mit über den Winter vorgezogenem Mycel auf z.B. Mulch oder Stroh?
-Welche Pilze könnt ihr einem Anfänger wie mir empfehlen, zum Einen für den Garten und zum Anderen für die Kultur im Haus?
lieben Gruß Christian
Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 8.857 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von oswin.
-
-
Hallo Christian,
du könntest dir zwei Liter Körnerbrut von Austernpilzen bestellen und im Garten einen Strohballen beimpfen. Riesenträuschlinge (Braunkappen) würden auch gehen, brauchen aber etwas länger, bis sie fruchten. Beide Arten wachsen auch in Holzmulch (kein Rindenmulch!) und mögen Erdkontakt.
Die Austern wären auch was für's Haus, entweder was von der Körnerbrut abzweigen und Stroh oder Sägespäne (Laubholz) beimpfen oder ein paar Seitlinge im Supermarkt kaufen und aus Stielstücken Mycel züchten. Ist der ideale Pilz, um erste Erfahrungen zu sammeln. Der Lungenseitling ebenso, falls du mal einen findest.
Grüße, Carsten
-
ich hab mir das auch schon mal überlegt pilze zuhaus oder besser in keller zu ziehen..
wobei ich mich frage ob auch kleintierstreu (relativ günstig) als substrat geht und wenn ja wie muss ich es behandeln? kochen (keime abtöten) und langsam abkühlen lassen und dann beimpfen?
ich frag mich auch ob auhc braunkappen auf den kleintierstreu wachsen würden.. man könnt ja auch sittichfutter und kleintierstrei mischen? oder welche pilze würden sich für die beiden substrate denn eignen?
-
Hallo Oswin,
hinter dem Begriff 'Kleintierstreu' kann sich alles mögliche verstecken. Woran genau hattest du gedacht?
Gruß, Carsten
-
also bei kleintierstreu hab ich an "holzspäne" für nagertiere gedacht die gibt es relativ günstig in tierläden zu kaufen .. genauso verhält es sich mit tierheu..
roggen könnte man auch relativ lecht kaufen.. bei obi hab ich auch mal waldhumus in 40 l packung gesehen also man könnte für wenig geld wenns möglich ist schon was anbauen.. oder? das einzige problem ist die sterilisation bei so großen mengen..
-
Äh nein, leider sind alle drei Substrate völlig ungeeignet für die Pilzzucht. Die Holzspäne sind aus Nadelholz und eignen sich nur für wenige, eher exotische Arten. Die gängigen Zuchtpilze werden darauf überhaupt nicht wachsen. Höchstens der Kräuterseitling, aber der braucht noch andere Substratzusätze und als Anfänger bekommt man den sowieso nicht richtig zum Fruchten. Bzgl. Rindenhumus fällt mir auch kein Pilz ein, der sowas mögen würde. Auf Heu würden vielleicht Safranschirmlinge wachsen, das wäre aber auch nicht gerade einfach.
Geeignet wäre Stroh, am besten zu Pellets gepreßt. Diese sind durch die Herstellung fast steril und müssen bloß noch mit heißem Wasser befeuchtet werden. Eine Alternative wären Späne aus Buchenholz. Die gibt es als Reptilieneinstreu (Chipsi Exotenstreu im Tierbedarf) oder vom gleichen Hersteller als Räucherspäne (Räuchergold im Metzgerei- oder Anglerbedarf). So richtig billig ist das alles erst in größeren Mengen, für den Anfang würde ich aber erstmal eine kleine Portion empfehlen. Manchmal findet man auch Holzbriketts aus Buchenspänen, meistens sind sie aber aus ungeeignetem Nadelholz.
Das Getreide solltest du erstmal auf später verschieben, wenn du ein paar Erfahrungen gesammelt hast.
Schau dich lieber erstmal in den örtlichen Supermärkten, Bioläden oder auf dem Wochenmarkt um, ob es dort Austernpilze gibt. Im Gegensatz zu den wilden aus dem Wald fruchten diese nämlich das ganze Jahr über. Da kannst du dann mit Stielstücken auf feuchter Wellpappe Mycel züchten und dieses später mit Stroh oder Holz füttern. Wenn das irgendwann gut klappt, kannst du z.B. Kaffeesatz untermischen. Das alles geht recht einfach ohne großen Aufwand und unsteril, mach dich aber trotzdem auf einige Fehlschläge gefaßt. Man muß erst ein wenig rumprobieren, bis man weiß, wie feucht das Substrat sein sollte und wie man Schimmel verhindert.
Braunkappen kann man auf die gleiche Weise vermehren und füttern, jedoch muß man die am Ende mit Erde abdecken und sie fruchten nicht gerade zuverlässig. Das kann klappen, muß aber nicht.
Später kannst du dann ja mal versuchen, Getreidebrut herzustellen, wenn du einen Dampfdruckkochtopf zur Verfügung hast.
Gruß, Carsten
-
ok danke für den tipp ich werd wie du mir es vorgeschrieben hast vorgehen das wird etwas dauern aber erstmal ein guter anfang und später nochmal nachfragen kann ich ja auch danke