Junger wolliger Milchling mit gelbverfärbender Milch?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 8.072 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo an alle!


    Mal wieder in Russland habe ich vor einer Woche diesen hübschen Pilz gefunden. Fundort: Birken-Fichtenwald

    Meine Vermutung war der Wollige Milchling, allerdings hat mich die gelb(verfärbende?) Milch irritiert...

    Was denkt ihr? Passt das?


    Sorry für die schlechten Fotos, sind leider nur Screenshots von einem Video, welches ich für meinen YouTube Kanal (Pilz Alarm) gemacht habe :)


    LG Michi :)

  • Hallo Michi,

    Vergleiche mal mit Lactarius pubescens - Flaumiger Milchling.

    Bin nicht sicher , aber was Besseres fällt mir gerade nicht ein.

    Der Wollige wird viel wuchtiger , auch jung schon.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Michi

    Mache doch einfach mal Fotos am Standort. Den Wolligen Milchling erkennt man fast schon wie er aus der Erde kommt. Er ist einer von den großen, stämmigen Pilzen. Der Winzling, den du gefunden hast, ist kein Wolliger Milchling.

  • Hallo Norbert, danke für deine Einschätzung. Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass er das ist. Ich kenne ihn und flaumig war er nicht...

    Die Hutoberfläche war aber fein filzig.


    LG Michi

  • Hallo Michi

    Mache doch einfach mal Fotos am Standort. Den Wolligen Milchling erkennt man fast schon wie er aus der Erde kommt. Er ist einer von den großen, stämmigen Pilzen. Der Winzling, den du gefunden hast, ist kein Wolliger Milchling.

    Hallo Uwe, danke auch Dir für deine Einschätzung. Ich habe leider vergessen, Fotos zu machen, wie ich schon angedeutet habe :(

    Aber danke dir :)


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michi!


    Meine Idee dazu wäre Lactarius bertillonii (von dem ich keinen deutschen Namen im kopf habe).
    Der Pilz müsste dann rasant scharf sein, und zwar sowohl Fleisch als auch Milch ohne Fleisch. Mit KOH würde das Fleisch satt goldgelb reagieren, und irgendwie eine ich mich zu erinnern, daß die Milch auch so schon auf dem Fleisch gilben kann.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Wie du verstehen kannst, verspürte ich keine große Lust, diesen Pilz zu probieren ;)

    Interessanter Vorschlag, danke Dir.

    Aber er müsste ja in den Farben etwas ins bräunliche gehen, oder nicht?


    LG Michi :)

  • Hallo, Michi!


    Meine Idee dazu wäre Lactarius bertillonii (von dem ich keinen deutschen Namen im kopf habe).
    Der Pilz müsste dann rasant scharf sein, und zwar sowohl Fleisch als auch Milch ohne Fleisch. Mit KOH würde das Fleisch satt goldgelb reagieren, und irgendwie eine ich mich zu erinnern, daß die Milch auch so schon auf dem Fleisch gilben kann.

    Hallo Pablo,


    "Scharfe Woll-Milchling oder Scharfmilchende Wollschwamm"

    Hallo Pablo!

    Wie du verstehen kannst, verspürte ich keine große Lust, diesen Pilz zu probieren ;)

    Hallo Michi,


    musst ja nicht reinbeißen.

    Einen Tropfen Milch auf den Finger und dann an die Zunge sollte genügen


    Gruß Alis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michi!


    Eigentlich ist Lactarius bertillonii weiß. Aber eben gilbend, und im Alter bei zunehmender Vereitterung wohl auch mal bräunend.
    >siehe hier zum Beispiel<

    Unterschied übrigens zu Lactarius vellereus s.l. (Erdschieber): Nebend er Größe genau dieses deutliche Gilben sowie die Reakton des Fleisches auf KOH und die Schärfe.
    Die Schärfe dürfte übrigens kein Hindernis sein, wenn es sich da ähnlich verhält wie zB bei den Pfeffermilchlingen (Lactarius piperatus & co) oder den Birkenmilchlingen (Lactarius pubescens hat im Unterschied hierzu übrigens einen ganz wollig - flauschigen Hutrand): Gut gebraten oder siliert dürfte sich die Schärfe verlieren.



    LG; Pablo.

  • Hallo Alis, danke.

    Ja, da hast Du Recht. :D


    Hab ich nicht daran gedacht, leider..


    LG Michi

  • Hallo Pablo, achso, danke Dir :)


    Willst Du mir etwa damit sagen, dass man gebraten auch Birkenmilchlinge bzw Wollige Milchlinge essen kann?? Dachte immer, die seien so oder so giftig...


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Danke an Alis für den deutschen Namen!

    Wie es bei den Birkenmilchlingen ist ewi ich ehrlich gesagt nicht, aber die Pfeffermilchlinge aus der piperatus - Gruppe verlieren beim Braten ihre Schärfe. Werden aber bisweilen etwass bitter bzw. "herb" nach meiner Erfahrung.
    Von den Birkenmilchlingen (speziell Flaumiger Milchling / Lactarius pubescens) weiß ich nur, daß sie siliert ganz gut sind. Dank Alex. g:-)



    LG, Pablo.

  • Hallo, achso danke. Ich kannte es bisher so, dass der piperatus und der glaucescens, scharf angebraten, essbar sind. Birkenmilchlinge+wolliger Milchling nur mit Vorbehandlung essbar, also bei "normalem" Braten giftig bleiben...


    LG Michi :)

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Die Giftigkeit dürfte bei all diesen Milchlingen in etwa so ausgeprägt sein, wie bei 99% aller anderen (generell essbaren) Pilze auch: Roh giftig (Magen - Darm + Hämolytisch), durchgegart bekömmlich.

    Die Schärfe hat damit bei MIlchlingen erstmal nix zu tun, was bei Täublingen wohl wieder anders ist, wo es anscheinend auch ein paar (scharfe / bittere) Arten gibt, die auch erhitzt etwas giftig sind.
    Der einzige Milchling, von dem ich weiß, daß er auch erhitzt (in größeren Mengen) unbekömmlich ist, wäre der Maggipilz (Lactarius helvus).



    LG; Pablo.

  • N'Abend Pablo


    Ui, das ist mal eine interessante und (für mich) unerwartete Antwort...vielen lieben Dank dir dafür!!!


    LG Michi :)

  • Hallo Freunde,


    ich habe aus Litauen Infos, daß man dort alle Milchlinge verspeist. Die scharfen Arten werden aufwendigst siliert oder sauer eingelegt, oft zweimal mit verschiedensten Zutaten gekocht und meist sehr lange ziehen gelassen.

    Selbst Lactarius turpis, den olivgrünen Milchling nimmt man gerne mit. Den empfehle ich aber wegen des Verdachts auf cancerogene Stoffe aber nicht. Wie schmackhaft das dann alles ist kann ich aber nicht sagen.


    Beim Maggipilz habe ich vor Jahren selbst schon negative Erfahrungen gesammelt und genau nach 30 Minuten mich heftig übergeben müssen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hi Stefan,in Russland wird er ähnlich gehandelt.. ich glaube sogar den olivgrünen Milchling in einem Supermarkt eingelegt gesehen zu haben!!!


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Wichtiger Hinweis auf Lactarius turpis, denn der ist - wie von Stefan angemerkt - mindestens mal als kritisch zu bewerten. Wäre also schon mal der zweite Milchling, der zumindest unbekömmlich sein könnte. Das kann man natürlich ganz individuell entscheiden, sollte aber eben die Problematik mit möglicherweise krebserregender Wirkung im Hinterkopf haben.



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    auch wenn bereits ein Arbeitstitel gefunden wurde, werfe ich mal als weitere Idee L. resimus in den Raum. Der ist zottig, kommt eher weißlich creme daher und hat eine nach gelb verfärbende Milch.


    Ich kenne diese Art nicht von eigenen Funden, aber laut Kibby ist es eine Art die in nordischen Ländern bei Birke vorkommt. Könnte passen?


    Lg.

  • Hallo Chorknabe.

    Von allen Vorschlägen passt deiner am besten, meiner Meinung nach, aber müsste der Hut dann nicht etwas mehr bewimpert sein als bei mir?

    Danke auf jeden Fall.

    LG Michi

  • Frage an alle:

    Könnte es theoretisch sein, dass die Milch sich durch Trockenheit so verfärbt hat und dass sie eigentlich weiß ist? Kommt sowas vor?


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Man muss immer bei allen Merkmalen im Auge haben, daß die in einem gewissen, spezifischen Rahmen variieren können. Das fängt bei solch einfachen Sachen wie der Sporenbreite an und hört beim Verfärbungsverhalten von Milch nicht auf. Pilze sind ja Lebewesen, und auch innerhalb einer Art sind zwei Organismen nie gleich.

    Das Verfärbungsverhalten der Milch spielt in der Gattung Lactarius dennoch eine wichtige Rolle. Beobachten muss man dabei das Verfärbungsverhalten der Milch auf dem Fleisch (und das auch über einen gewissen Zeitraum), sowie das Verfärbungsverhallten der Milch ohne Kontaakt zum Fleisch und oft auch das Verfärbungsverhalten von Milch und / oder Fleisch im Kontakt mit Kalilauge.


    Ich denke, hier haben wir es mit einerAart zu tun, deren Milch auf dem Fleisch langsam (!) gilbt. Wie sich das ohne Kontakt zum Fleisch verhält, können wir hier nicht wissen, und die KOH - Reaktion kennen wir auch nicht. Aber es ist wohl keine Art wie zB Lactarius chrysorrheus, wo die Milch in sekundenschnelle gelb wird. Es ist aber auch kein +/- langsames Bräunen, wie zB beim Brätling (Lactarius volemus s.l.), sondern schon ein richtiges Gilben. Inwieweit das hier durch Trockenheit verstärkt sein kann, kann man schlecht abschätzen, aber es ist schon eine ziemlich signifikante Reaktion, die durchaus wichtig für die Bestimmung ist.

    In der Gattung ebenfalls sehr wichtig sind die Strukturen der Hutränder bei jungen Fruchtkörpern. Das ist hier gut einzuschätzen, weil bei den stark eingerollten Huträndern haben wir es keineswegs mit alten Schlappen zu tun. Den Wimpernmilchling (Lactarius resimus) kann man hier demnach sicher ausschließen, denn der hat eine ganz andere "Wuscheligkeit" der Hutränder in dem Entwicklungsstadium.



    LG, Pablo.

  • Hey Pablo!

    Vielen lieben Dank für die ausführliche Info.

    Allerdings wurde die Milch sofort gelb, fast schon als wenn sie gleich gelb war.


    LG und danke, Michi

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Zitat

    ...fast schon als wenn sie gleich gelb war.

    War sie das vielleicht sogar? Ich meine, hast du da - insbesondere an den Stellen direkt unter der Huthaut - konkret ein Umfärben von weiß nach gelb beobachten können?
    Weil wenn nein, wenn diese Stellen vorher schon gelb waren (dabei auch berücksichtigen, daß der Rest vom Fleisch ja weiß ist!), dann kann man es in diesem Fall nicht als Verfärbung berücksichtigen.

    Weil man nicht nachvollziehen kann, wodurch und wann sie eingetreten ist.

    Darum sprach ich eingangs ja auch nur von "gilbenden Fruchtkörpern".

    Etwas anderes kann ich auf den Bildern nicht beobachten, und das ist halt ein Verhalten, was prinzipiell unabhängig vom Verfärben der Milch (mit oder ohne Fleischkontakt) bei vielen Milchlingen passieren kann.



    LG, Pablo.

  • Abend Pablo.

    Ja, das könnte durchaus sein.

    Das heißt, wenn ich Dich richtig verstehe, kann die Gilbung von den Wetterverhältnissem kommen?


    LG Michi :)