Hallo Ihr Insektenfreunde und Trockenpilzliebhaber,
heute mal ein kleiner Zwischenbericht. Ja, ich gönne mir gerade zwei der wunderbaren Pilzkurse bei Andreas Gminder in Oberhof. Einen vollständigen Bericht über den F1-Kurs und den F2- Kurs bekommt Ihr nächst Woche. Aber unsere heutigen Erlebnisse auf der legendären Saftlingswiese im schönen Stützerbachtal will ich schon einmal vorab mit Euch teilen.
Also, da ich Saftlinge so überaus mag, war die Vorfreude riesig. Und die letzten beiden Tage gab es ja immerhin genug Pilze zum bestimmen. Also warum nicht auch Saftlinge...
Es ging los an der Rödelkurve benannt nach einem eher selten aktiven Forianer.... Aber vielleicht hab ich da auch was verwechselt. Nobi jedenfalls würde ihn kennen, meinte Andreas.
Dann kam gleich der erste Test: welche Pilze auf der Tafel gehören nicht hier her? Stützerbach, montane, saure Fichtenwälder. Da könnt Ihr gleich mal mit üben .
Bevor es auf jene berühmte Wiese, die mit mehr als 30 nachgewiesenen Saftlingsarten eine DER! Saftlingswiesen hierzulande schlechthin ist, ging es durch einen vergnolmten Wald - jedenfalls glaubte ich ein verwunschenes Waldwesen zu erkennen und es ging ein Stück an dem idyllisch gelegenen Stützerbach entlang.
Andreas verwies auf darauf, dass er noch nie erlebt hatte, dass die Kühe je die Blätter der Pestwurz gefressen hätten. Diesmal war das der Fall.
Derlei Überlegungen waren dem wie immer begleitenden PSH völlig fremd. Er nahm erst mal ein Bad.
Dann kam der große Moment. Die ersten erwartungsfrohen Schritte auf die Wiese.
Und: wie Sie sehen, sehen Sie nix...
Nun, vielleicht nicht gar nichts, denn ein paar Pilze gab es schon.
Zum Beispiel diesen Galli-Methusalem hier:
Für Freunde kleiner behangener Pilzlein gab es so was - was ich nicht kenne und das wir heute Nachmittag bestimmen werden.
Und dann natürlich jene: wie z.B. Mini-nabeling und - Tintling auf Dung.
Womit wir bei den eigentlichen Pilzen des Tages wären: den Dungis. So oft hab ich noch nie an Dich gedacht, Nobi! Auch Andreas meinte, dass Du Deine helle Freude gehabt hättest. Das war allerdings schon mehr der F1 für Fortgeschrittene.
Noch‘n Tintling
Und noch einer...
Gewöhnlich wohl unterrichteten Kreisen zufolge soll es Überlegungen geben, die Saftlingswiese in Tintlingswiese umzubenennen. Erst Initiativen jedenfalls laufen schon.
Besonders fand ich diese weiße Distel. Also auch wenn die Pilzbeute spärlich war, gab es Schönes zu sehen.
Das beste war diesmal die Landschaft, die von Wildpferden ( Koniks) und Rindern von der Verbuschung frei gehalten wird. So geht Tierhaltung auch und hat sogar einen landschaftspflegerischen Nutzen. Diese Tierhaltung ist allerdings nicht rentierlich und lebt fast ausschließlich aus Fördertöpfen. Schade.
Der Blick in die Pilzkörbe der Anderen zeigte noch ein paar Täublingsarten, Kleinzeugs und eine Marone. Oh ha! Die gibts also noch. Mein Fazit des heutigen Tages- hier muss ich unbedingt noch mal hin, wenn‘s Pilze gibt. Wenn‘s Saftlinge gibt. Aber die Gegend hat zweifellos auch für Menschen ohne Pilzmacke ihren Reiz. Und jetzt muss ich zur Nachmittagsschicht. Lernen, lernen, lernen...und ich sage Euch, es ist ziemlich wurscht, ob Pilze oder Trockenpilze. Bei Andreas lernt es sich einfach klasse.
So, und jetzt die große Sensation. Bei der Beuteschau hat sich doch ein Saftling eingeschlichen!