Hallo zusammen,
hier kommt der Bericht vom F1 (Fortgeschrittenen1)-Kurs aus Oberhof bei Andreas Gminder. Doll war das mit den Pilzen ja wirklich nicht, aber es war genau wie schon im letzten Jahr sehr intensiv, lehrreich und es hat vor allem Spaß gemacht. Dank Andreas Geschick Wissen zu vermitteln, reichten die paar Pilze bei mir für einen Quantensprung in Sachen Bestimmungskompetenz. Trotzdem ist da noch jede Menge Luft nach oben.
Der Kurs ging vom 18.08. - 21.08. Das Procedere war jeden Tag dasselbe. Morgens ins Exkursionsgebiet, nachmittags Auslegen der Pilze entsprechend der Systematik, bei den Blätterpilzen noch einmal sortiert nach Sporenfarbe. Dann folgte die individuelle Bestimmung der Pilze mit verschiedenen Bestimmungsschlüsseln. Wobei ich leider nicht übermäßig begabt bin. Dann gab‘s Vorträge. Wir haben gelernt, welche Pilze an welchen Standorten vorkommen. Auf Kalk oder basischen Böden. An nährstoffreichen Standorten oder Magerwiesen. Und wir hörten etwas über die jeweiligen Zeigerpflanzen.
Bei einem weiteren Vortrag erklärte uns Andreas etwas über die Rechtslage beim Pilzesammeln. Dabei ging es auch um naturschutzrechtliche Fragen und ich gestehe, dass ich davon vorher so gut wie keine Ahnung hatte. Ich wohne übrigens in dem Bundesland mit den lockersten Vorschriften was Sammelmengen betrifft. In Thüringen gilt, dass pro Person täglich Pilze für die Zubereitung eines Pilzgerichts für 8 Personen gesammelt werden dürfen. Das kann eine ganze Menge sein. In anderen Ländern ist nur 1 kg erlaubt. Gut zu wissen ist auch, dass Förster im Wald Polizeigewalt besitzen.
Dann gab's noch einen Vortrag über Wulstlinge, insbesondere über deren Knollen.
Und jetzt ein paar Bilder dazu:
Am Start gab Andreas Instruktionen. Überraschenderweise hat sich niemand verlaufen und alle waren pünktlich zurück. Bei allen Exkursionen.
Der erste Fund war ein Schleierling.
Er entpuppte sich als Honigschleimfuß und es gab noch mehr davon.
Trotz der Dürre fanden wir in den Quellmooren bis zu 35 Arten täglich, aber teilweise leider in erbärmlichem Zustand. Auf dem Tisch sah das so aus:
oder auch mal so:
Da die Funde nicht so üppig waren, nahmen wir auch den Beifang gern mit.
Der Schuppige Sägeblättling, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, lief uns fast jeden Tag über den Weg - oder wir ihm. Egal. Von Andreas haben wir gelernt, dass er bei Trockenheit erscheint, wenn es so gut wie keine brauchbaren Pilze gibt.
Endlich habe ich kapiert, wie sich Schwärz- und Weißtäublinge von den „normalen“ Täublingen unterscheiden. Die Zwischenlamellen sind bei den Schwärztäublingen hier gut zu erkennen.
Den Löwengelben Raukopf gab es und kurz darauf fanden wir auch den Spitzgebuckelten. Endlich habe ich ihn mal bewußt in der Hand gehabt. Ich denke, den kann ich jetzt endlich erkennen..
Hier ein Erstfund für mich. Ein Stachelbart. Den wollte ich schon immer mal sehen. Allerdings war das kein Frischfund. Er stammte von dem Kurs zuvor, denn alle „gebrauchten“ Pilze werden bei der Exkursion am nächsten Tag zurück in den Wald gebracht.
Zwischendurch wurde die Gruppe auch mal kleiner. Die Gartenzwerge haben wir immer mitgenommen zum Fotoshooting (Scherz).
Auch seltene Sachen, wie das Grünspanbecherchen gab zu sehen.
Natürlich haben uns auch andere Phänomene im Wald interessiert.
Die Pilzbestimmung ist nicht nur Kopfarbeit, wie bei diesem Einsatz am Feuerschwamm leicht zu erkennen ist.
geschafft!
Auch diese Teuerlinge haben wir gefunden. Für mich erst der zweite Fund.
Das ist nur eine ganz kleine Auswahl der Funde. Aber ihr wisst ja, wie Pilze aussehen. die Exkursion auf die Saftlingswiesen hatte ich ja bereits ausführlicher hier F1-Kurs Saftlingswiese Stützerbach beschrieben.
Morgen zeige ich euch, wie ich die Zeit vom F1 zum F2-Kurs überbrückt habe.