Tja, liebe Forianer, an einen so langen und trockenen Sommer kann ich mich nicht erinnern.
Waldspaziergänge der letzten Wochen waren eben Wald- und keine Pilzspaziergänge.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagte ich mir, und bin am Sonntag in meinen trotz leichter Niederschläge immer noch prasseltrockenen Hauswald aufgebrochen.
Damit meine ich den Tharandter Wald, der tatsächlich direkt an unser Haus grenzt. Soviel zum Namen.
Da ich sicher war, keine Großpilze zu finden, habe ich mich zuerst nach einem Parasiten an Holunderblättern umgeschaut.
Nachdem Björn Erysiphe vanbruntiana var. sambuci-racemosae hier schön vorgestellt hatte (Pilz 16), hoffte ich, den auch einmal zu entdecken.
Schon wegen der schönen Anhängsel. Und ich wurde auch sofort fündig.
Also wenigstens ein Mehltau und somit nicht völlig pilzlos.
Doch es kam noch besser!
Und wurde sogar ein wenig bunt!
Behangener Faserling (Psathyrella candolleana), weißlich ausgeblasst.
Zinnoberrote Tramete (Pycnoporus cinnabarinus).
Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon). Hauptfruchtform mit Perithecien.
Gelbe Lohblüte (Fuligo septica).
Auch ein einsames Breitblatt (Megacollybia platyphylla) zeigte sich.
Einige leicht angetrocknete Kastanienbraune Becherlinge (Peziza badia) waren ebenfalls am Start.
Gefreut habe ich mich über den Gelben Krustenpustelpilz (Hypocrea citrina), der einen Fichtenstumpf besiedelte.
Das beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben.
Tatsächlich und völlig überraschend konnte ich noch drei Fichtensteinpilze entdecken, von denen der erste allerdings im Wald bleiben durfte.
Das gab eine leckere Vorspeise zum Abendbrot. Ich hatte schon fast vergessen, wie Pilze schmecken.
Fazit. Es geht voran. Wenn auch mit gaaaanz kleinen Schritten.
Liebe Grüße vom Nobi