Essbarer Filzröhrling? Gallenröhrling?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.410 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von digitalray.

  • Hallo!


    Ich bin neu in diesem Forum und sammle seit einigen Jahren ausschließlich Röhrlinge im Sauerland.


    Heute habe ich einen Pilz gesammelt und bitte Euch um Rat:


    Standort: Nadelwald; neben einem älteren, im Vergang befindlichen Exemplar. Vor einer Woche hat dieser Pilz noch nicht gestanden.
    Kappe: Flach ca. 13 cm Durchmesser. Oben hellbraunes gelb, Röhren graurosa, Hut nicht klebrig
    Stiel: hellbraun mit deutlichem Netz, relativ dünn wie bei Filzröhrlingen (ca. 2 bis 2,5 cm im Durchmesser), beim Schneiden zäh
    Geruch: angenehm pilzig
    und jetzt kommts: Leckprobe: angenehm, keinesfalls bitter, was ich erwartet hätte!


    Gibt es da was, was ich und meine Betsimmungsbücher nicht weiß? Der Pilz sieht nicht überaltert oder trocken aus (und stand beim letzten Gang vor einer Woche auch noch nicht).
    Gibt es gelbe Gallenröhrlinge ohne bitteren Gescmack an der Schnittstelle oder handelt es sich um einen anderen Pilz (vermutlich Filzröhrling)?


    Vielen Dank für Eure Antworten!
    UweR

  • Hallo Uwe!


    Erst mal willkommen im Forum!


    Deiner Beschreibung nach (Hut hellbraunes Gelb, Röhren graurosa, Stiel hellbraun mit deutlichem Netz, Standort Nadelwald) handelt es sich um einen Gallenröhrling (Tylopilus felleus), ein Foto wäre natürlich besser!
    Du schreibst nicht, welche Farbe das Stielnetz hat. Beim Gallenröhrling sollte es (oliv-)braun sein, in der Regel tritt es ziemlich "reliefartig" hervor.


    Der bittere Geschmack muss nicht immer besonders ausgeprägt sein (vielleicht auch mal ein Stück probieren, nicht nur anlecken), es gab auch schon Leute, die nicht bitter schmeckende Gallenröhrlinge als eigene Art ansahen. Ich halte die Bitterkeit lediglich vom Alter und der Witterung abhängig.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Der bittere Geschmack muss nicht immer besonders ausgeprägt sein (vielleicht auch mal ein Stück probieren, nicht nur anlecken), es gab auch schon Leute, die nicht bitter schmeckende Gallenröhrlinge als eigene Art ansahen. Ich halte die Bitterkeit lediglich vom Alter und der Witterung abhängig


    Hi Ingo, hi Uwe,


    insgesamt stimme ich Ingos Meinung und Beurteilung zu. Ich denke aber, dass auch der Standort und die Bodenbeschaffenheit Einfluss auf die Bitterkeit haben. Ich kenne bei mir eine Stelle im Nadelwald, wo selbst die dort wachsenden Maronenröhrlinge fast ungenießbar sind, so säuerlich/bitter schmecken sie.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.