Gelbe Pünktchen an Kiefernnadeln

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.461 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo Fans der Kleinpilze,


    wie schon öfters konnte ich es kürzlich natürlich nicht lassen, einige Kiefernnadel-Büschel umzudrehen. Dabei fand ich - nicht zum ersten Mal - eine auffällig gelb gefärbte Anamorphe, die makroskopisch an das erinnert, was man Dendrodochium citrinum nennt. Mikroskopisch aber ist das was ganz anderes, hat große, stäbchenförmige, 1-fach septierte Sporen.


    Vor Ort sieht man erst mal ziemlich alte, dunkle Kiefernnadeln. Der Büschel ist schon umgedreht, wenn man genau hinsieht, sind die gelben Pünktchen schon zu sehen:


    Vergrößert sieht das Ganze dann so aus (von verschiedenen Stellen im gleichen Wald):




    Unterm Mikro sieht man dann schließlich folgendes:





    Falls jemand was dazu weiß würde ich mich über Tipps natürlich freuen, im Moment weiß ich nur, was es alles nicht ist. Ansonsten wollte ich die Art hier einfach mal vorstellen, beachtet ja sonst kaum jemand.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Tolle Aufnahmen, aber ich habe natürlich keine Ahnung, was für ein Pilzchen das ist.
    Scheint mir aber makroskopisch doch deutlich kleiner zu sein als Dendrodochium citrinum, sowie ein bisschen hyaliner, mit einem Touch ins Grünliche und Andeutung eines Pseudostieles?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Matthias,


    schön mal wieder was von dir zu hören. Sehr hübsche Anamorphe, die du wieder mal bravourös in Szene gesetzt hast. Bei der Konidien-Form dämmert mir was. Leider komme ich nicht mehr an die entsprechende Literatur an.


    Ich werde mich mal umtun. Ich hab da so ´ne Ahnung in welche Richtung das gehen könnte; leider aber spontan keinen Namen dazu.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Matthias,


    WOW!


    Unabhänig vom unscheinbaren Pilzchen, bin ich begeistert von Deiner Darstellung.

    Das ist wie ein immer weiteres Reinzoomen ins Objekt. Ich habe das Gefühl, die Grenze zwischen Makro(objektiv)- und Mikro(skop)photographie ist aufgehoben. Ohne einen Funken Ahnung von Mikroskopie, bekomme ich eine lebensnahe "bildhafte" Vorstellung der fürs normale Auge unsichtbaren Strukturen.


    Grossartig, DankeSchön!


    RudiS

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Rückmeldungen.


    Pablo, da hast Du mit deinen Beobachtungen absolut recht, die Exemplare sind schon auch makroskopisch geringfügig anders als Dendrodochium, besonders die jungen sind gut erkennbar etwas hyalin, älter werden sie dann ähnlicher zu Dendrodochium. Schließlich werden sie dann sehr überreif noch grau.


    @Climbingfreak-Stefan: Ich hatte noch Xiambola mirabilis auf dem Schirm, der kommt mikroskopisch mit kleinen Abweichungen der Konidiengröße gut hin, aber makroskopisch passt der wieder nicht so gut.


    @Bibliothekar-Stefan: Den Artikel kenne ich bereits, hab da schon alle erwähnten Arten durchexerziert, aber da passt leider keine. Aber danke trotzdem.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.