Leccinum - ein Missbildung oder nicht so bekannte Art ?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.352 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo !


    Ein Leccinum zu hell , zu glatt ?


    Fundort - Große Moor - Sumpf gebiet . Direkt an Moor Rand mit etwas Grass (Kiefern , Birke , kleine Fichte) . Die Bilder sind nicht an Standort Fotografiert , ich habe ganze Pilz an ein bessere Ort für Fotografiere übertragen .


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    Hut , es war an Standort viel mehr helles als an diese Bild . Bei Übertragungen in kontakt mit mein Finger hat gelblich - orange spuren gekriegt


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    Fruchtkörper


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    Stiel , zu glatt


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    Röhren , sehr feine , kaum zu sehen


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    Röhrenboden , zu sehen ist gelb - orang an Fleisch unten Röhrenboden


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    Unten Stielhaut nach mit Messer Reiben an Stielbasis gelb - orange Farbe


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    Bei Schnitt keine Verfärbung , auch nah lange zeit nicht , nur an Stielbasis etwas gelblich


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    Röhren nach lange kontakt mit Finger habe gelb - orange Farbe gekriegt


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    Ein Leccinum mit Missbildung oder nicht so bekannte Art ?


    LG beli !

  • Hallo beli,


    ich denke das ist ein Moor-Birkenpilz (Leccinum holopus). Jung kann der Stiel durchaus wohl noch so glatt sein.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Ui, ziemlich spannender Fund! Im Grunde können diverse Leccinum - Arten sehr farbvariabel sein, es gibt auch von Leccinum scabrum zB sehr hell gefärbte bis fast weiße Exemplare.
    Auffällig hier ist aber die extrem schwach ausgeprägte Stielschuppung. Wären die Stielschuppen einfach nur hell, könnte man - wegen den fehlenden Verfärbungen im Schnitt - entweder an Leccinum holopus oder Leccinum scabrum (weißliche Form) denken. Daß die Stielschuppen aber so fein sind, bzw. stellenweise nahezu fehlen, das ist schon sehr merkwürdig.
    Ich kann den so nicht zuordnen, aber vielleicht meldet sich noch ein Kenner (Jürgen oder Christoph?) mit weiteren Ideen...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    warum kein weißhütiger, pigmentarmer Boletus edulis? Für ein Leccinum fehlen mir die Stielschuppen, die ich überhaupt nicht sehe. Die typische "Sollbruchstelle" am Hutansatz ist auch vorhanden; Schnittbild passt auch.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan und Pablo !


    Meine erste Idee auch war Holopus . Letztes Jahr ich habe 2 Beitrage über meine 2 verschiedene vermutliche Holopus geschrieben , aber beide schauen etwas anders als diese neue Fund . Ich habe noch ein Leccinum am gleiche Tag gefunden nur 200 Meter weit . Ich stelle auch diese zweite Fund später in diese Beitrag .


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Stefan!


    Doch, feine Stielschüppchen sind schon erkennbar, wenn man die Bilder 4 & 5 vergrößert.
    Ebenfalls untypisch für einen Boletus s.str. ist die Verfärbung der Poren auf Druck, auch beim Schnittbild verläuft die Stielfaserung etwas anders, normalerweise feiner und weniger linear zur Stielausrichtung.
    Soll sagen: Ich bin hier schon von einem Leccinum überzeugt, finde die Gattung insbesondere in der Gruppe (nicht verfärbende Arten um Leccinum scabrum und Leccinum holopus) aber reichlich schwierig.



    LG, Pablo.

  • Hallo !


    Hier noch ein Leccinum sp aus Moor , gefunden gleiche Tag wie diese aus Beitrag 1 nur ca 200 m weiter .

    Ich meine das in diese Fall um Leccinum holopus gehet . In Vergleich mit andere Vertrauliche Bilder mein Fund passt Makroskopisch 1 zu 1 an L. holopus , auch Fundort Passt und besonderes an Stielbasis Grün - Blau Verfärbung


    Diese ich habe direkt in Moor gefunden ca 5 - 6 Meter von erste Bäume .



    Fruchtkörper an Standort Fotografiert


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    Hut


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    Röhren


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    .


    -Röhrenboden


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    Stiel etwas knollig (das passt an Holopus)


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    Stiel


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    An Stielbasis ich habe mit der Messer Stielhaut entfernt und unten Huthaut Blau - Grünlich Verfärbung entdeckt (das passt besonderes gut an Holopus)


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    Schnittbild - Stielbasis Grün Blau Verfärbung (das passt an Holopus gut)


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    LG beli !


    PS an diese zweite Leccinum bin überzeugt das um L. holopus gehet , aber die erste Leccinum schaut Außerirdisch , zu glatt - keine Verfärbung .

    Eine Frage : muss L. holopus unbedingt an Stielbasis Grüne Verfärbung habe oder gibt Exemplare ohne Verfärbung , weiß das jemand ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Eigentlich sollte Leccinum holopus wohl gar nicht grünblau verfärben an der Stielbasis. Mittlerweile (zB. Noorderloos et al.) wurden aber - wie bei Leccinum scabrum übrigens auch - sowohl blauende als auch nicht blauende Kollektionen unter "Leccinum holopus" zusammengefasst. Ich kenne die Art zu wenig, um das beurteilen zu können, bei Leccinum scabrum würde ich aber persönlich das strengere Artkonzept bevorzugen, nach dem ein grünblau fleckender Pilz nicht Leccinum scabrum sein sollte. Das kann bei Leccinum holopus ähnlich sein, aber ich wüsste jetzt aus dem Bauch raus auch keinen anderen Namen, den man da vergeben könnte.



    LG, Pablo.

  • Servus Beli,


    reiun makroskopisch ist das immer schwierig mit den weißen... Leccinum holopus s.str. kenne ich aus Skandinavien (dort häufig) - hier habe ich den nur zweimal überhaupt gesehen. L. holopus s.str. kenne ich sehr zierlich, Stiel bis 1 cm Durchmesser, Hut auch klein, absolut kein Blauen...

    Das hier sieht aus wie Leccinum cyaneobasileucum s.str. Ich gehe davon aus, dass in der HDS Cylindrocysten zu finden sein müssten.


    Das Artkonzept von dan Bakker & Noordeloos würde ich nicht anwenden. Da müsste ich aber weiter ausholen. Leccinum ist sehr kompliziert, was die Artbildung angeht - hier sind auch Polyploidisierungen abgelaufen (alles schon lange vor dan Bakker & Noordeloos publiziert - sie sind nur gar nicht darauf eingegangen). Ein ITS-Fragment als Begründung für Synonymisierungen halte ich für nicht sinnvoll.


    Jedenfalls bleibe ich noch bei dem Konzept von Lannoy & Estadès - Leccinum nucatum fällt raus, weil der wirklich auffällig sparrige Stielschuppen hat. Leccinum brunneogriseolum/cyaneobasileucum hat ja diese unauffällige, teils wollige Stielbekleidung und kann auch mal fast glatt sein. Insofern sehe ich hier einen weißen Leccinum brunneogriseolum, also Leccinum cyaneobasileucum s.str. ;-). Ohne Mikroskopie ist das aber keine belastbare Bestimmung.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo an alle !


    Vielen dank für eure Antworten besonderes für eure mühe .


    Leich möglich das um bei beide Pilze um ungewöhnliche L. cyaneobasileucum gehet , habe gleiche tag diese Pilze an jeder ecke gefunden


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend!


    Wobei man sich dann ja auch wieder fragen kann, ob Leccinum cyaneobasileucum denn so ganz ohne grünblaue Flecken an der Stielbasis vorkommen kann. Bei mir hatten auch die weißen Exemplare immer ein wenig türkis irgendwo unten am Stiel. Vorstellbar wäre es aber schon, daß das auch fehlen kann.



    LG; Pablo.