Pilzfunde 2007

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frankytommy.

  • Hallo allerseits,


    bin neu hier und habe mich natürlich auch schon ein wenig umgeschaut. Gefällt mir alles ehr gut.


    Die Pilzsaison 2007, was das sammeln von Speisepilzen betrifft, ist eröffnet! Nachdem schon im März ordentlich Morcheln anstanden geht es jetzt wohl richtig los. War gestern im wald. Eigentlich nicht wg. Pilzen, sondern um am Waldrand johanniskraut zu suchen. Das war nur spärlich vorhanden. Dafür stolperte ich gleich über mehrere "Bolteten". Einen riesigen, leider schon angefressenen, verwurmten Maronenröhrling und danach über drei wunderschöne Steinpilze (boletus edulis). Geputzt waren das 450 g. Auch Pfifferlinge zeigen sich schon; allerdings sind die nicht einmal so groß, wie ein kleiner Fingernagel.


    Die Frage an Euch: gibt es das zu dieser Zeit nur im Allgäu, oder auch sonst noch wo?


    Gruß


    Otto

  • Hallo Otto,


    zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum, schön dass du zu uns gefunden hast!!
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    Hast du zufällig Bilder deines Steinpilzes? So früh im Jahr wäre Boletus aestivalis (Sommer-Steinpilz) schon wahrscheinlicher. Vergleiche doch mal hier, Andreas hat die direkt gegenüber gestellt:
    rohrlinge-boletaceae-steinpilzarten1-teil-t-415.html#pid2392


    Am besten kannst du die beiden so unterscheiden: Boletus edulis immer mit weissem Stielnetz, B. aestivalis mit bräunlichem.


    Aber natürlich trotzdem herzlichen Glückwunsch zu deinen Funden, sehr gute Speisepilze sind sie ja beide!


    Zitat von Otto

    Die Frage an Euch: gibt es das zu dieser Zeit nur im Allgäu, oder auch sonst noch wo?


    Im Moment geht es (solange es nicht zu trocken ist) in vielen Wäldern "rund", da durch die warme Temperatur, und dadurch auch Gewitterschauer, perfektes Wetter für die Pilze herrscht.


    Für mich persönlich ist die Liste der Boletaceae die ich heuer fand kurz, lediglich ein Netzstieliger Hexenröhrling und ein paar Rotfuss-Röhrlinge. Dafür hab' ich schon einen grossen, sowie ein paar kleine Pfifferlinge :).


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Otto,


    hier im südlichen Schwazwald ist noch tote Hose. Haben am Wochenende ein paar kleine Pfifferlinge gefunden, allerdings wahrscheinlich nicht größer wie die, die du gefunden hast, auf jeden Fall hat sich das abschneiden nicht wirklich gelohnt. Was die Steinpilze angeht, herrscht noch das große Schweigen im Walde, aber es ist wohl jetzt nur noch eine Frage der Zeit, dank der Witterung die Gernot schon beschrieben hat. Allerdings hab ich das Gefühl das hier immernoch eine Menge :rain: fehlt. Der Waldboden macht mir einen immernoch zu trockenen Eindruck.


    Ich trau mich jetzt einfach mal zu sagen, wenn es hier jetzt mal regnet, dann wird der Schwarzwald loslegen. Hoff ich zumindest, meine Vorräte von letztem Jahr neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu...:/


    LG
    Pady

  • Hallo


    Nach ein paar schlechten Tagen habe ich endlich an meiner Stammstelle Pfifferlinge gefunden.Nachdem ein anderer Platz von jemanden Leergefegt wurde.
    Auserdem habe ich 3 Hexenröhrlinge und ein paar Goldröhrlinge nach Hause gebracht.


    Grüße
    lobloch4

  • Zitat von Andreas78

    Hexenröhrlinge habe ich dieses Jahr leider noch nicht finden können.
    Andreas


    Da scheint es mir sehr große regionale Unterschiede zu geben. Bei uns in der Gegend (nördliches Vorharzgebiet) wachsen die Hexen sogar in Parkanlagen, an Waldrändern und in Grasnarben vor Grundstücken mitten im Ort. Und das seit Anfang Mai!


    8|
    LG,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Hallo Schwammerlprinzessin,


    herzlich Willkommen hier im Forum!


    Grundsätzlich findet man Pfifferlinge früher in Laubwäldern. Denn es gibt nicht "den" Pfifferling, sondern den Laubwald-Pfifferling (Cantharellus subpruinosus), der kommt schon im Frühsommer unter Laubbäumen vor, und den Nadelwald-Pfifferling (Cantharellus cibarius). Im Moment findet man also eher ersteren, für C. cibarius kann man als Richtwert der frühesten Erscheinungszeit Ende Juni angeben.


    Beim Sommer-Steinpilz ist es ähnlich, er kommt ebenso in Laub- und Nadelwäldern vor. Vorwiegend und früher erscheinen die Sommer-Steinpilze in Laubwäldern (besonders unter Eiche und Buche), da er in Nadelwäldern so gut wie nur ab der subalpinen Grenze vorkommt und dort natürlich später.


    Man kann also sagen, dass im Moment im Laubwald, was Sommer-Steinpilze und Pfifferlinge anbelangt, am meinsten los ist (ist bei mir auch so).


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    war zwischenzeitlich natürlich wieder suchen. Bin 100% sicher, dass es ein boletus edulis war. Habe sein Pendant, den Sommersteinpilz, dieses Wopchenende recht ausgiebig gefunden. Die mikrosopische Sporenanalyse hat mir aucg recht gegeben.


    Meine Digitalkamera hat leider den geist aufgegeben :(; deswegen keine Fotos von den Funden. das wird sich aber wieder ändern.


    Zu deiner Antwort an Schwammerlprinzessin: bei uns hier im Allgäu herrscht fast "Nadelwaldmonokultur". Meine im ersten Beitrag erwähnten Funde der Pfiffis wuchsen natürlich auch da. Sie wurden in der Zwischenzeit größer und haben "Nachwuchs" bekommen. Aber ich kann warten bis es sich zur Zubereitung lohnt- und sie hoffentlich auch.


    Gruß


    Otto

  • Hallo Otto,


    dann gebe ich mich geschlagen ;).


    ---> Mich würde nur interessieren, wo du bei den Sporen den Unterschied zwischen B. edulis und B. aestivalis festgestellt hast. Denn im Grunde gibt es dort kaum Unterschiede, alle Merkmale überschneiden sich bzw. stimmen überein.
    [hr]
    ---> Mikroskopisch könnte man die zwei Arten nur so unterscheiden:


    Boletus edulis:
    -> Basidien mit 2 oder 4 Sterigmen
    -> Cheilozystiden nicht kopfig/blasig
    -> Cheilozystiden 40-70/5-9,5 my
    -> Hyphenenden der HDS nicht kopfig
    -> vorstehende Hyphenenden der HDS 3-6 my breit
    -> HDS gelifiziert


    Boletus aestivalis:
    -> Basidien mit 3 oder 4 Sterigmen
    -> Cheilozystiden kopfig/blasig
    -> Cheilozystiden 16-45/7-15 my
    -> Hyphenenden der HDS kopfig
    -> vorstehende Hyphenenden der HDS 4-12 my breit
    -> HDS kaum bis gar nicht gelifizert
    [hr]


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    entschuldige, konnte leider nicht sofort antworten.


    Die Unterscheidung der Sporen ist einmal die Farbe. Die vom b. aestivalis sind dunkeloliv, die vom b. edulis wesentlich heller. Die vom erstgenannten sind (überwiegend) spindelig, die vom b. aestivalis (überwiegend) nicht spindelig. Kann das auch regional bedingt sein? Jedenfalls habe ich das bei uns immer so gesehen.


    Du hast aber schon recht! Den wirklich echten Unterschied erkennt man an Deinen angeführten Merkmalen. Und da habe ich mir dann zur absoluten Sicherheit mal die Hyphenenden des Sommersteinpilzes unter die Lupe genommen. Und die waren kopfig.


    Wie dem auch sei, es hat gut geschmeckt.


    Nebenbei: Außerdem Sammeln esse ich natürlich auch gerne das, was man findet. Blöder Spruch: man kann jeden Pilz essen, mache aber nur einmal - das können wir hier vergessen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Du hast mal wg. einem Rezept für Maipilze angefragt. Ich habe da eine (nicht alltägliche) Version, wie ich den Mehlgeschmack wegbekomme. Ich lege die Pilze erst mal in Flüssigkeit. Das schockt jeden Sammler und Koch. Aber nicht in irgendeine Flüssigkeit, sondern in Sahne. So über Nacht - im Kühlschrank. Die sahne kannst Du wegkippen, oder den Hunden geben (meine mögen es). Und dann, werden sie natürlich nicht gedünstet (das Ergebnis wäre Matsch) sondern entweder durch Bierteig gezogen, oder klassisch paniert und in schwimmendem Fett heraus gebacken. Im gleichen Fett gebe ich kurz vor der Teig, bzw. die Pannade die notwendige Farbe angenommen hat noch ein paar Streusse Petersilie dazu. Die ideale Ergänzung zum Pilzgericht. Übrigens: gewürzt wird erst am Tisch. Pfeffer und Salz reichen aus. Wer es mag kann mit Kümmel und Knoblauch, oder was auch immer ganz dezent noch seine persönliche Note draufsetzen.
    Wenn allerseits Interesse an Rezepten besteht, dann bitte melden. Habe viel ausprobiert. Sachen, die in Kochbüchern nicht unbedingt zu finden sind. Zugegebenermaßen auch recht eigenwillige Dinge, Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.



    So viel für heute und bis bald


    Gruß


    Otto

  • Hallo Otto,


    was die Farben der Sporen von B. aestivalis bzw. B. edulis anbelangt, hast du recht. Diese Merkmale können sich aber überschneiden, zumal B. edulis auch mal dunklere Sporen haben kann. Ich finde also, daß eine Bestimmung nur nach Sporen nicht wirklich aussagekräftig ist.
    Das selbe gilt für die Form der Sporen. Die Spindeligkeit ist bei beiden Arten ziemlich gleich, wenngleich die Sporen von B. aestivalis etwas spindeliger sein sollen (habe ich noch nie beobachtet).
    [hr]

    Zitat von Otto

    Blöder Spruch: man kann jeden Pilz essen, mache aber nur einmal - das können wir hier vergessen


    Kläre mich bitte auf, das verstehe ich nicht so ganz.


    Zitat von Otto

    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Du hast mal wg. einem Rezept für Maipilze angefragt


    Ja, das habe ich.
    Danke übrigens für dein Rezept, das klingt sehr interessant :thumbup:. Wenn ich das nächste Mal wieder so viele Maipilze finde, werde ich das ausprobieren.


    Schöne Grüsse
    Gernot

  • Hallo allerseits,


    ich bin noch neu hier im Forum und zufällg beim Surfen darauf gestoßen. Ich finde es klasse, sich hier mit anderen Pilzfreunden
    austauschen zu können.


    Was mich betrifft, bin ich im ehemaligen Grenzgebiet
    Oberfranken/Thüringen zuhause und gehe hier jedes Jahr
    auf Schwammerlsuche.


    Vor 2 Wochen war ich das erstemal dieses Jahr unterwegs und
    kann sagen, dass es hier bereits Steinpilze und Pfifferlinge gibt.


    Im Herbst gibt es hier dann normalerweise in Hülle und Fülle alle Arten von Röhrlingen und auch andere sehr gute Speisepilze.



    Liebe Grüße und viel Glück bei der Suche...


    Frankytommy