Neulingsfragen zur Zucht

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sparky93.

  • Hallo liebe Community,
    Wie ihr seht bin ich frisch registriert und fang auch gleich mal schon an.


    Mein Vater und ich (15) wollen jetzt beginnen Pilze indoor zu züchten, haben uns im Internet auch schon darüber informiert nur nicht alle gewünschten Infos erhalten.


    Wir fragen uns zB.


    1) welche Pilzarten am einfachsten zu züchten werden, speziell für Anfänger und welche direkt auf der Körnerbrut fruchten?


    2) ob man die Pilze aus dem Supermarkt klonen kann und wieviel Pilze so ein Myzel dann mitsich bringt. Können wir dann das bearbeitete Stück auf den Petrischalen Nährboden legen dass sich das Mycel bildet oder muss das anders eingeleitet werden?


    3) welche Raumeigenschaften am besten für den Pilz sind?


    4) Im Internet fanden wir wenig/nichts über die Bewässerung und die Düngung von Pilzen. Wann muss bewässert werden und wann gedüngt (<- falls überhaupt) ?


    mfg.
    sparky93

  • Hallo Sparky93,


    ihr bringt da noch einiges durcheinander. Pilze werden z.B. nicht gedüngt und gewässert wird nur, wenn das Substrat austrocknet, was eigentlich nicht passieren sollte. Bitte informiert euch noch mehr und fangt erstmal klein an. Schaut auch mal hier rein:
    kulturpilz.de • Thema anzeigen - Pilzzucht allgemein - Einführende Erklärungen
    http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht


    Die einfachsten Pilze sind solche, die auf Stroh oder Sägespänen wachsen. Ich würde zu Austernseitlingen raten, die kann man auch unsteril klonen, indem man Stielstücke auf feuchte Wellpappe legt. Anleitungen findet ihr hier einige. Körnerbrut und sterile Nährböden würde ich auf später verschieben, wenn ihr schon ein paar Erfahrungen gesammelt habt. Wieviele Pilze man erntet, hängt ganz davon ab, wieviel Substrat das Mycel zum Verdauen hat, das kann man so nicht sagen.


    Man kann sich aber auch fertige Substratblöcke bestellen, die man in einem kleinen Gewächshaus in der Wohnung fruchten lassen kann. Da muß man dann nur noch für Licht, Frischluft und hohe Luftfeuchtigkeit sorgen.


    Grüße, Carsten

  • Danke Mycelo für die hilfreichen Tipps :thumbup:


    Wir haben aber jetzt nochmal ein paar Fragen zu den Austernseitlingen. Haben übrigens von deinem Versuch auf Pappe im anderen Forum gelesen ;)


    Wird der Pilz von oben und unten mit Wellpappe bedeckt?
    Wie dick und lang sollte die Pappe sein?
    Kann man diese komplett auf der Wellpappe ziehen bis zum fertigen Pilz?
    Welche Nährstoffzusätze könnte man noch in die Pappe einwirken lassen (Bier, Honigwasser) ?

  • Ich halte die Pappe kurz unter den Wasserhahn und lasse heißes Wasser drüber und innen hindurch laufen. Dann kann ich eine der äußeren Schichten abziehen. Die Stielstücke liegen dann auf der gewellten Schicht mit dem Klebstoff und werden mit der abgezogenen Pappe bedeckt.


    Zwei bis drei Zentimeter Pappe rings um das Pilzgewebe erscheinen mir optimal, auf größere Pappstücke lege ich mehrere Stielstücke.


    Weitere Nährstoffe sind nicht notwendig, sie würden nur zu Schimmelbewuchs führen. Wellpappe ist meist mit Stärke verleimt, zusammen mit Zellulose und Lignin reicht das erstmal.


    Es ist möglich, Seitlinge komplett auf Pappe oder sogar Toilettenpapier zu ziehen, jedoch kann man sich nie so ganz sicher sein, was da alles drin ist. Schließlich ist Pappe kein Nahrungsmittel und unterliegt deswegen keinen strengen Kontrollen. Pappe und Papier sind auch eher ein mageres Substrat, auf dem nur geringe Ernten zu erwarten sind. Buchenholzspäne oder Strohpellets sind da viel ergiebiger. Falls bei euch Kaffeesatz anfällt, könnt ihr auch welchen untermischen, der sollte aber unbedingt frisch sein, sonst ist der Schimmel schneller.


    Grüße, Carsten