Hallo zusammen,
ich brauche mal wieder die geballte Forenerfahrung, um das Rätsel zu lösen, was mich heute nicht ruhig schlafen lassen wird.
Auf der Exkursion am letzten Sonntag in einem sandigen Gebiet im südlichen Münsterland fand ich diese Hohenbuehelia. Zunächst dachte ich an einen Crepidotus und in Richtung Crepidotus mollis (calolepis), doch das helle Sporenpulver und die Mikro-Ansicht belehrten mich schnell eines Besseren. Hier die Facts:
- Größe der Fruchtkörper: 2 x 1 bis 4 x 3 cm
- Hut: feinfilzig bis striegelig, aufbrechend und eine gelatinöse Schicht freilegend
- Lamellen: engstehend, reinweiß
- Stiel: vorhanden, cremefarben, seitlich gewachsen
- Geruch: deutlich mehlig
- Schnallen: vorhanden
- Substrat: Prunus. Grob verteilt auf einem etwa armdicken Ast, vergesellschaftet mit Cersea cerasi.
- Ideen: Nach der FN komme ich, sofern ich von reinweiß bleibenden Lamellen ausgehe, zu Hohenbuehelia atrocoerulea. H. grisea und H. cyphelliformis haben entfernter stehende Lamellen. H. mastrucata wäre deutlich striegeliger und insgesamt heller. Zwei Dinge stören mich allerdings: Zum einen sehen die Bilder im Internet teilweise anders, was ich aber gut und gerne auf Fehlbestimmungen einerseits und auf die unterschiedlichen Größen der Fruchtkörper (vgl. etwa hier) schiebe. Eher irritiert mich die Angabe der FN, dass die Zystiden einen Kristallschopf haben, gepaart mit den Verweis auf eine Abbildung, die keinen Kristallschopf zeigt. "Meine" Zystiden waren alle mit Kristallenschöpfen besetzt. Nach Gröger lande ich bei derselben Art, ohne allerdings die Dicke der gelatinösen Schicht als Abgrenzung von H. mastrucata gemessen zu haben.
Die Optik (leider überbelichtet):
Sporen um 7,5-8,5 x 3,5-4. Quotient: 2,0 - 2,2.
Cheilozystiden:
Pleurozystiden:
Basidien 4-sporig:
Kennt jemand die Art bzw. kann meinen Bestimmungsversuch bestätigen oder widerlegen?
Vielen Dank vorab!
LG, Jan-Arne