Verkostung: Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa) und Buchen-Schleimrübling (Oudemansiella mucida)

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  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier über meine zwei Erstverkostungen berichten. Wir haben heute die zwei Arten zum ersten Mal probiert: Sparriger Schüppling und Buchen-Schleimrübling.


    Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa)

    Diese Art steht wie auch Butterpilz oder Hallimasch auf der Liste der "Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert" von DGfM (Stand 8.5.2018) mit Vermerk "gelegentlich gastrointestinale Beschwerden", gilt also nicht uneingeschränkt als Speisepilz.

    In meiner Familie vertragen alle solche Arten wie Butterpilze oder Hallimasch ohne Probleme, deshalb wollten wir wissen wie der Sparrige Schüppling schmeckt. Vor dem Braten wurde der Pilz 15 Minuten lang abgekocht, Wasser weggeschüttet.






    Buchen-Schleimrübling (Oudemansiella mucida)

    Leider habe ich keine Fotos im Wald gemacht. Wir hatten ca. eine Dutzend von frischen FK.



    Unseres Ergebnis:

    Pilze wurden pur mit etwas Öl und Salz gebraten und dann zuerst pur probiert, dann mit Brot und optinal mit sauren Sahne.

    Sparriger Schüppling war vorher gut abgekocht und teils halbiert.

    Buchenschleimrübling war "as is", in ganzem und ohne vorkochen.



    Sparriger Schüppling = bäh <X

    Er war überhaupt nicht bitter oder zäh wie erwartet, sondern einfach nur unangenehm im Geschmack. Schwer zu beschreiben, irgendwie komisch. Vorher Abkochen half geschmacklich leider nicht viel.


    Buchen-Schleimrübling = OK!

    Durchaus gut, Buchen-Schleimrübling hat einen interessanten Eigengeschmack den ich in Ordnung finde. Diese Art kommt bei mir ab sofort auf meine eigene Speisepilz-Liste. Buchen-Schleimrübling wäre auf für eine Mischpfanne ein gutes Pilzchen :)

  • Hallo Alex,


    den Buchenschleimrübling habe ich auch schon probiert und für sogar sehr lecker erklärt.


    LG, Chris

    ...........................:snail:

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  • Beim Buchenschleimer empfiehlt es sich die Stiele abzutrennen, habe ich gelesen. Den Schleim hast du vorher abgewaschen oder nicht? Sollte man tun.

    Ich will den ja schon lange probieren aber irgendwie kam ich bislang nicht dazu. Meist weil anderes im Korb lag.

    Hoffentlich schaffe ich das noch vor der Rente. Jedenfalls gut zu hören daß auch dir der Pilz zugesagt hat.

  • Hallo Alexander,


    heldenhaft, dass du für uns vorkostest und vielleicht einigen die Erfahrung ersparst!


    Eure Eindrücken decken sich weitestgehend mit dem, was hier früher meiner Erinnerung nach zu beiden Arten berichtet wurde.


    Zum Geschmack des sperrigen Schützlings sparrigen Schüpplings eine Frage: ich stelle mir den muffig vor, wie schlecht gewässerter Karpfen oder so. Trifft das oder schmeckt er auf andere Weise bäh?


    LG, Craterelle

  • Hallo zusammen und Danke für Feedback :)

    Beim Buchenschleimer empfiehlt es sich die Stiele abzutrennen, habe ich gelesen. Den Schleim hast du vorher abgewaschen oder nicht? Sollte man tun.

    Hallo Mausmann!

    Sie waren recht trocken, nicht sehr schleimig, aber die Schleimreste wurden abgewaschen.

    Die Stiele haben uns überhaupt nicht gestört. Es waren auch recht kleine FK mit dünnen weichen Stielen.

    Zum Geschmack des sperrigen Schützlings sparrigen Schüpplings eine Frage: ich stelle mir den muffig vor, wie schlecht gewässerter Karpfen oder so. Trifft das oder schmeckt er auf andere Weise bäh?

    Hallo Craterelle!

    Ich habe jetzt extra an einem der gekochten und nicht gegessenen Pilzen etwas gekaut... Ich weiss zwar nicht wie ein "schlecht gewässerter Karpfen" schmeckt, und esse seit vielen Jahren kein Fisch mehr (weil Vegetarier), aber ich kann mir gut vorstellen dass DAS die Geschmacksrichtung ist... Mit etwas Fantasie kann ich sagen dass der Pilz weniger nach Fisch sondern mehr irgenwie nach grünem Teichschlamm vom Teich wo der Fisch gelebt hat schmeckt.

    Nicht dass ich Teichschlamm je probiert habe :) Als Kind war ich mal Angeln und wir haben Karausche in so einem grünem Teich gefangen. Diese haben dann leider genau so geschmeckt wie dieser Teich roch. Daher kenne ich sowas.

  • Danke, Alex, für den Bericht über die Verkostung. Probiert habe ich beide noch nie, der Buchenschleimrübling macht mich irgendwie auch nicht an - der Schleim ... <X


    Der Sparrige Schüppling ist ja eigentlich ein verlockender Pilz - so richtig schön fest, aber wegen der besagten Unverträglichkeit hab ich ihn nie probiert. Aber ich habe mal eine Frau getroffen, die unter einem Birnbaum einen halben Korb ganz frische Exemplare geerntet hat. Sie meinte, das sei der Lieblingspilz ihres Mannes, den ernte sie seit Jahren und mache eine leckere Pilzsuppe daraus. Hmm, ob die auch so dumpf schmeckt? ==Gnolm5


    Grüßle

    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • ich habe mal eine Frau getroffen, die unter einem Birnbaum einen halben Korb ganz frische Exemplare geerntet hat. Sie meinte, das sei der Lieblingspilz ihres Mannes, den ernte sie seit Jahren und mache eine leckere Pilzsuppe daraus. Hmm, ob die auch so dumpf schmeckt? ==Gnolm5

    Hallo Heide,


    kann es sein dass die Frau den Pilz mit Hallimasch verwechselt hat oder wusste sie ganz genau was sie da sammelt?

    Die Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Ich möchte auch keinen davon abhalten den Sparrigen Schüppling zu probieren. ==Gnolm7 Ich habe welche von Birke gesammelt und gegessen, und es schmeckte mir und meiner Frau überhaupt nicht. Vielleicht aber einem anderen Mensch bzw. von einem anderen Baum würden die Pilze doch schmecken.

  • Nee, die wusste schon, was sie da sammelt. Als ich sie auf die Unverträglichkeit hinwies, meinte sie, sie hätten kein Problem damit.


    Grüßle

    Heide

    Liebe Grüßle

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  • Danke für Deinen heldenhaften Einsatz Alexander==Gnolm7, der Sparrige Schüppling schmeckt roh so scheußlich, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen wäre ihn zu braten. Der Buchenschleimi ist so hübsch, da tut es mir leid ihn zu pflücken. Ist ja nicht viel dran. Aber gut zu wissen, dass er schmeckt (für Notzeiten==Gnolm1)

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • der Sparrige Schüppling schmeckt roh so scheußlich, dass ich nicht mal auf die Idee gekommen wäre ihn zu braten

    Hallo Claudia! Ich habe ihn auch roh probiert um zu prüfen ob er bitter wäre (ein Tipp von Pablo bekommen). Er war keineswegs bitter, nicht unangenehm, schmeckte aber auch nicht nach viel. Ich muss noch dazu sagen - es waren ganz junge, noch geschlossene Exemplare die auf Birken wuchsen. Die Birke ist mmN einer der besten Bäume als Substrat für auf Holz wachsende Speisepilze.

  • Servus Alex,


    kann es sein, dass du Pholiota squarrosoides verkostet hast?


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo zusammen,


    die Hüte vom Buchen-Schleimrübling hatte ich auch schon in der Suppe.

    Waren für mich ok - nicht mehr und nicht weniger.


    Viele Grüße,

    Thorsten

    Ich finde Giftpilze/Toxikologie sowie kleines Zeugs wie Conocybe und Mycena spannend. Davon kann ich nichts für die Küche oder zum richtig satt werden empfehlen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Die Pilze waren schon dunkler, kräftiger pigmentiert, als es auf den Bildern aussieht.

    Meine Bilder sind da auch noch zu hell, wenn auch etwas näher an der Wirklichkeit:




    Sieht zwar nicht unbedingt so aus, aber Untergrund und Schuppen waren schon mehr Ton in Ton in einer ockerlichen Farbe, da war auch nichts schmieriges oder klebriges zwischen den Schuppen.

    Mikroskopiert habe ich die allerdings nicht, kann also nicht sagen ob Chrysozystiden ja oder nein. Substrat war Birke, aber das sollte ja für die Bestimmung eh nicht so relevant sein.

    So in der Hand sahen die schon nach typischen Pholiota squarrosa aus, verfärbten auch im Anschnitt braun, wobei ich nicht weiß, wie weit das Pholiota squarrosoides auch kann und wie farbvariabel diese seltenere Art ist, denn die hatte ich selbst noch nie in der Hand.



    LG, Pablo.

  • Hallo Christoph,


    laut Angaben zum Unterschied zwischen diesen zwei Arten bei Wikipedia: Zitat "Der Bleiche Schüppling hat zwischen den trockenen Schuppen eine schmierige Huthaut und einen obstartigen Geruch.". Die Pilze die ich hatte hatten keineswegs eine schmierige Huthaut und obstartigen Geruch konnte ich auch nicht wahrnehmen. Deshalb würde ich vorsichtig "nein" antworten.

  • Servus Alex,


    ah, o.k. mir ist nur aufgefallen, dass die Hüte zwischen den Schuppen am Rand schon sehr hell sind. So kenne ich Pholiota squarrosoides. Die Schmierigkeit ist natürlich ein gutes Merkmal, das aber bei trockenem Wetter / Hitze wenig auffällig ist. Bei Regen erkennt man, dass Ph. squarrosoides etwas schmierig ist. Deine Exemplare würde ich nach Foto nicht eindeutig bestimmen wollen.

    Vielleicht hilft das Habitat - Ph. squarrosoides ist ein Naturnähezeiger. Ich kenne die Art nur von totholzreichen, wertvollen Waldflächen. Stammt deiner aus einem langweiligen Wirtschaftswald, in dem kaum Totholz ist, wäre das ein weiteres Indiz für Ph. squarrosa.


    Was den Schleimrübling angeht - ich kenne jemanden, der den gerne isst. Ich habe bislang immer groooßen Abstand davon genommen, diese Quallen am Stiel in die Pfanne zu hauen ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Was den Schleimrübling angeht - ich kenne jemanden, der den gerne isst. Ich habe bislang immer groooßen Abstand davon genommen, diese Quallen am Stiel in die Pfanne zu hauen ;-).

    Hi,


    hmm, dann sollte unbedingt jemand mal Mycena epipterygia in die Pfanne hauen und von dem Kulinarischen äähm Experiment berichten. ==Gnolm4==Gnolm7 *Scherzmodus aus*


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Bonsoir!


    Myena epipterygia? klingt makaber. Ist der nicht giftig? - Obwohl: Wird wohl schwer, den in nennenswerten Mengen zu sammeln und zu essen. Wie groß wird da wohl ein Fruchtkörper nach dem Schmoren in der Pfanne? 4µm?


    Die Schüpplinge fanden sich schon in einem eher naturnahen Waldstück, wo Totholz liegen bleibt. Wobei das schwer zu sagen ist, denn die Umgebung ist schon ziemlich regelmäßig durchforstet, das sind Wirtschaftswälder. Nur unten im Talgrund (woanders braucht man hier in der Gegend ja auch gar nicht zu gucken in diesem Jahr) wird weniger gemacht, da wächst und liegt das Zeug eher mal kreuz und quer.

    Nächsten Fund der Art packe ich auf jeden Fall mal unters Mikro, dann wär's ja schnell geklärt.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Bonsoir!


    Myena epipterygia? klingt makaber. Ist der nicht giftig? - Obwohl: Wird wohl schwer, den in nennenswerten Mengen zu sammeln und zu essen. Wie groß wird da wohl ein Fruchtkörper nach dem Schmoren in der Pfanne? 4µm?

    Genau deswegen hatte ich ja die spontane Eingebung. ==Gnolm5==Gnolm7


    Aufgrund der kleinen Fruchtkörper ist der sowieso nix für die Pfanne. Ich glaube auch nicht, dass der schon mal verzeht wurde und deswegen steht der in den meisten Pikzbüchern zu Recht als "kein Speisepilz" drin.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier