Wenn tote Hose im Wald herrscht, bückt man sich auch öfters mal nach Pilzen an denen man in guten Jahren achtlos vorbeigeht. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie viele Gattungen bei mir immer noch ein ziemliches Schattendasein fristen, was die genauere Kenntnis angeht.
Vorneweg also ein paar Bilder von heute aus dem Wald mit Pilzen, die ich bestimmen konnte oder wo keine Bestimmung nötig ist. Weiter unten dann nummeriert ein paar zur Bestimmung. Wäre für Hinweise dankbar, wie immer.
Auffällig finde ich dieses Jahr wie viele Kümmerformen von sonst eher recht großen Pilzen ich auf Grund der Trockenheit finde.
Zum Beispiel diesen Täubling neben einer halben Eichel, aber auch viele andere Arten (Perlpilze, Schmierlinge, Reizker, falsche Pfifferlinge etc.):
Oder dieser gefleckte Rübling:
Semmelstoppler für die sich das Bücken nicht lohnt in der Größe und Menge:
An der üblichen Stelle, neben alten Rostroten Lärchenröhrlingen, fand sich noch dieser alte Graue Lärchenröhrling.
Links der rauchblättrige Schwefelkopf, rechts der grünblättrige. Sie wuchsen keine 20 cm voneinander entfernt:
Interessant fand ich, dass sogar noch ein Rest Velum vorhanden war, das einem Schleierling ähnelt. Ist mir noch nie aufgefallen vorher, meistens waren sie aber auch bereits älter mit deutlich graueren Lamellen.
Noch 2 mal der graublättrige an jeweils einem anderen Standort:
Das war's auch schon mit den altbekannten. Zwar gab es noch einiges mehr, aber sehr vereinzelt, sehr klein oder eben altbekannt.
Also weiter geht's mit den Bestimmlingen.
1. Liege ich hier mit Flämmling richtig? Eventuell der Geflecktblättrige? Nie genauer beachtet bisher um ehrlich zu sein. Eine Gattungsbestätigung/-absage reicht mir für den Anfang auch. Leider habe ich die Schnittbilder vergessen...
2. Die einzigen Massenpilze neben C. varius momentan. Auch hier würde mir ein Schubs zur Gattung reichen, da bisher gnadenlos vernachlässigt. Faserlinge? Oder Psathyrella?
3. Am Waldrand. Mehlräslingsgeruch ist leider ein Weilchen her daher traue ich meinem Gedächtnis nicht, meine aber die hier riechen dezent anders, wenn auch ähnlich. Sie standen am Waldwegrand und ich tendiere eher zum Weißen Büschel-Rasling. Konnte auch nicht so richtig wie gewohnt meinen Fingerabdruck auf dem Hut hinterlassen. Habe drei Exemplare mitgenommen, falls weitere Infos benötigt.
4. Kleine dünne Pilze zählen zu den am meisten vernachlässigten meinerseits. Keinerlei Idee.
5. Cortinarius, weil sich da immer alle freuen bei Anfragen... Im Nadelwald mit Fichten und Kiefern. Relativ häufig zu finden. Geruch etwas unangenehm/erdig meiner Nase nach.
Vielleicht ist es ja eine der paar makroskopisch kenntlichen Arten. Zwei Exemplare habe ich mitgenommen. Wenn nicht sinnvoll lösbar - kein Problem. Einfach ignorieren.
6. Nach den Kümmerformen dieser monströse Hallimasch. Irgendwo hatte ich hier vor kurzem mal eine Verlinkung auf einen Online-Schlüssel gesehen. Hat vielleicht jemand den Link dazu? Ich tue mich recht schwer bei der Unterscheidung der Armillarias. Armillaria borealis?
7. Der letzte. Für mich ein Erstfund, was auch immer es ist. Ob ich den nochmal finden mag, weiß ich aber nicht, denn der stinkt erbärmlich unangenehm. Stand am Wegrand hinter dem überwiegend kalkiger Nadelwald beginnt. Auch hier habe ich (widerwillig) ein Exemplar mitgenommen. Im Wald habe ich in der 123-Pilze App einfach mal "Stinkend" eingegeben und der erste Treffer war "Cortinarius mussivus", der eigentlich auch passen könnte. Laut Verbreitungskarte von Pilze Deutschland wurde der in Thüringen aber nur einmal recht weit südlich kartiert. Ansonsten scheint er eher in Süddeutschland gefunden zu werden, daher bin ich mir unsicher. Was passenderes habe ich aber auf die Schnelle nicht gefunden.
Edit: Bonus-Rate-Bild von einem, der mich ziemlich gefoppt hat von oben. Wer erkennt diesen Pilz?
Rate-Pilz:
Wie immer im Voraus vielen Dank für's Lesen, Bestimmen und Kommentieren.
LG,
Schupfnudel.