Ist das ein Parasolpilz?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 6.815 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo,


    beim Wandern habe ich folgenden Pilz entdeckt. Ich hätte ihn eigentlich als Parasolpilz identifiziert, denn der Ring lässt sich leicht verschieben und bei Schnitt in den Stiel entsteht keine Rotfärbung, was Wikipedia zufolge ein Indiz für den (Gift-)Safranschirmling wäre. Was mich stutzig macht, ist, dass der Stiel keine erkennbare Natterung zeigt.




    LG, Michael

  • Hallo Michael,


    auf Bild 1 erkennt man die Natterung. Auch die Knolle, auf Bild 3 sieht man diesen Kollar.

    Wenn das alles der gleiche Pilz ist, dann für mich auch ein Parasol.


    Manchmal ist die Natterung nicht so ausgeprägt, vielleicht weil er nicht so schnell gewachsen ist wegen Trockenheit. Auch der Ring hängt manchmal am Hutrand oder ist nicht so leicht verschiebbar. Die Pilze können halt nicht lesen und halten sich nicht immer 100% an Bücher oder Wikipedia. ;)

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
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    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

  • Hallo,


    danke schon mal. Ja, das macht es eben schwierig, dass es manche Pilze gibt, die sich erdreisten nicht nach Vorschrift zu wachsen. ;) Trotzdem, wenn ich die Bilder dieses Pilzes mit denen im Internet vergleiche, dann fällt es mir da auch mit Wohlwollen schwer eine Natterung zu erkennen. Du erwähnst die Knolle. Hat die für die Abgrenzung des Pilzes von anderen einen Wert? Wenn ja, worauf ist zu achten?



    LG,
    Michael

  • Hallo Michael,

    Der Pilz ist ja noch nicht ausgewachsen.

    Wenn der Stiel sich weiter strecken würde , dann reisst die braune Oberhaut zur Natterung auseinander.

    Also alles O.K.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo,


    dann weiß ich ja worauf ich das nächste Mal achten muss. Ich hatte in Erinnerung, daß beim Parasolpilz die nicht-vorhandene Rotfärbung ebenso zur Erkennung beiträgt, wie die Verschiebbarkeit des Rings. Die Natterung hatte ich beim Riesenschirmling aber noch nicht so auf dem Schirm ( :D ) und ihr deshalb erst bei der Nach-Recherche zuhause Beachtung geschenkt. Da ich mich erst zu kurz mit Pilzen beschäftige, um 100%-ige Gewissheit zu haben und Verwechslungen auszuschließen, sammle ich nichts ohne Begleitung von findigen Pilzkennern und so habe ich mich damit begnügt, den Pilz zu zerlegen, um ihn zu studieren und habe den anderen - teils größeren Exemplaren - keine weitere Beachtung geschenkt. Da wäre sicher einer dabei gewesen, an dem die Natterung deutlich erkennbar gewesen wäre. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Michael!


    Es gibt neben dem klassischen Parasol (Macrolepiota procera) auch noch eine ganze Reihe weitere, nahe verwandte Arten. Bei manchen ist die Stielnatterung auch bei voll entwickelten Fruchtkörpern sehr fein ausgeprägt, aber auch bei Macrolepiota procera im strengen sinne ist das recht variabel.

    Ansätze einer Natterung meine ich aber sogar zu erahnen, da müsste man aber die BIlder etwas größerr und in höherer Auflösung sehen.


    Nur so als Beispiel: Macrolepiota mastoidea s.l. (Zitzen - Riesenschirmling) mit ganz feiner Stielnatterung:




    LG, Pablo.

  • Servus Michl,


    ein Parasol im weiteren Sinn ist es eindeutig - wurde ja bereits festgestellt. Merkmale: Macrolepiota mit dickem, komplexen Ring und genattertem Stiel (wenn ausgewachsen, man sieht das erste Aufreißen der Stielhaut) und Fleisch nicht safranfarben anlaufend.


    Wenn es aber um die Artbestimmung geht, müssetst du einen Sporenabwurf machen. Ohne Sporenpulverfarbe geht bei Parasolen wenig bis nichts, will man bis auf die Art kommen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo,


    Parasol im weitesten Sinn genügt mir als Anfänger erstmal. Zumindest für's Sammeln wäre die genaue Artabgrenzung ja nicht zwingend erforderlich.


    Wie komme ich denn an die Sporen ran? Mal salopp gesagt, reicht da ein Schütteln des Pilzes, dass die unten rausfallen? Ist da zwingend ein Mikroskop erforderlich, oder kann man da auch schon z.B. wenn man sie auf ein weißes Blatt Papier "leert" die Farbe erkennen?


    Ist der verschiebbare Ring eine exklusive Eigenschaft von Parasolen? Das wirft bei mir gleich eine ganze Reihe von Fragen auf, die jetzt ein bisschen ins Off-Topic driften. Wenn ich mir die Bilder von jungen und alten Parasolen so anschaue, sieht es fast aus, als wäre der Ring ein herausgebrochenes Stück des Schirms, bzw. ist bei jungen Parasolen zumindest noch mit dem Schirm verbunden. Wenn, der Ring nur so lose mit dem Stiel verbunden ist, stirbt der Ring dann nicht ab?

  • Hallo Michael


    Zum Sporenabwurf den Pilzhut auf ein weißes Blatt Papier legen und ein passendes Glas drüberstülpen um ein Austrocknen zu vermeiden, nach einigen Stunden oder über Nacht sollte der Pilz angespornt haben.


    Gruß Gerald

  • sieht es fast aus, als wäre der Ring ein herausgebrochenes Stück des Schirms, bzw. ist bei jungen Parasolen zumindest noch mit dem Schirm verbunden. Wenn, der Ring nur so lose mit dem Stiel verbunden ist, stirbt der Ring dann nicht ab?

    Ahoj, Michael,


    der Ring ist der Rest des sog. Velum partiale, Teilvelums:

    anfangs waren Stiel und Hutrand verbunden durch eben diese Haut,

    die Lamellen nicht zu sehen.

    Der Hut schirmt auf und lässt die Reste des Velum partiale am Stiel zurück,

    das ist dann dieser Ring.

    Soviel zur Entstehungsgeschichte.

    Der Ring verwelkt/trocknet nach meiner Erfahrung dann aus, das scheint aber ziemlich zu dauern,

    d.h. er wirkt noch lange frisch.


    Übrigens:

    Stiel und eben auch Ring ergeben getrocknet und gemahlen wunderbares Pilzpulver zum Würzen von Saucen, Suppen und Eintöpfen.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Servus Michl,


    nur noch als Ergänzung oder "fun-fact": der Ring ist bei Riesenschirmlingen eine komplexe Struktur, die aus dem Teil- und Geamtvelum gemeinsam aufgebaut ist. Deshalb ist er bei den Parasolen auch so dick. Bei den nah verwandten Egerlingen sieht man manchmal richtig gut das doppelte Velum (häutiger Ring, auf dem unterseits dick flockig eine zweite Schicht, gern als Zahnradkranz bezeichnet, anhaftet).


    Bei manchen Riesenschirmlingen ist das Velum universale so stark reduziert, dass der Ring sehr dünn ausfällt - so bei Acker- und Zitzenschirmling etc.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Michael,


    der "klassische" Parasol sieht so aus. Auf unserer Ausstellung hatten wir dieses sehr schöne Exemplar.


    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Servus Veronika,


    das, was du zeigst, ist eine absolut typische Macrolepiota (procera fm.) fuliginosa - der Parasol im engsten Sinn hat nicht diesen Anthrazitton am Stiel und nicht diesen düsteren, kontrastlosen Hut, sondern braune Schuppen auf sehr hellem Grund.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    der Hut ist ja noch gar nicht richtig aufgegangen. Der hellere Grund ist hier ja erst angedeutet und hätte sich ja auch noch weiter entwickelt.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Servus Veronika,


    ah, o.k. - die düstere Stielfarbe und auch der Farbton der Hutschuppen sehen halt sehr nach M. fuliginosa aus. Wie immer bei Fotobestimmungen von außen mit der dafür typischen Restunsicherheit - ihr habt die Pilze ja live gesehen und könnt die Farben besser abschätzen. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph