saftiger Baumpilz an liegenden Buchen = Laubholz-Harzporling (Ischnoderma resinosum)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.753 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matsutake.

  • Hallo in die Runde,


    in den letzten Wochen finde ich im Norden von Berlin wiederholt diesen saftigen und bernsteinfarben tränenden Baumpilz, meist oder immer an liegenden Buchen, den ich nicht zuordnen kann. Ich fürchte, das liegt insbesondere an der mir (nicht) zur Verfügung stehenden Literatur. Jetzt habe ich hier in versch. Forenthreads aber immer mal wieder ähnliche Bilder gefunden, die dann jeweils als Ischnoderma resinosum, Laubholz-Harzporling bezeichnet wurden. Im Folgenden stelle ich mal eine Serie verschiedener Funde von vorgestern ein und hoffe auf Bestätigung oder Berichtigung meiner Vermutung.


    Hier noch die Infos, die nicht alle aus den Bildern hervorgehen:

    - Wuchsort: jeweils Stubben oder liegende Stämme von Buche

    - es gibt keine Porenschicht (nehme an, dass sich diese erst später entwickelt)

    - kein auffälliger Geruch (entwickelt sich wohl auch erst später?)

    - auffällige bernsteinfarbene Guttationstropfen

    - alle möglichen Formen je nach Wuchsort am Stamm, auf den Unterseiten komplett resupinat, an den Seiten resupinat mit Konsolenbildung am oberen Rand und oben wie ein richtiger Porling

    - geleeartig und saftig


    Erster Fund des Tages:

    1a)


    1b)


    1c)


    1d)


    1e)


    1f)


    1g) Schnittbild radial


    Zweiter Fund:

    2a)


    2b)


    2c) Schnitt quer durch einen Fruchtkörper (nicht radial)


    2d) Schnitt radial


    Dritter Fund (ein ganzer liegender Stamm voll):

    3a)


    3b)


    3c)


    3d)


    3e) völlig resupinat


    3f)


    3g) radial angebrochen


    LG

    Lars

  • Hallo! Junge Porlinge können immer recht feucht fleischig sein. Ich tippe auf Flacher Schillerporling. Bin da aber auch kein Experte. Wie riecht er denn? Vllcht kommt man mit der Sporenpulverfarbe weiter?!

    Vg

    Sebastian

  • Ich habe zwar noch Schlaf in den Augen aber bei 1 und 3 würde ich auch sagen das ist der Laubholz-Harzporling, Ischnoderma resinosum. Zu verwechseln wäre der mit dem Nadelholzharzporling, Ischnoderma benzoinum. Mit dem Substrat kann man, glaube ich, die Sicherheit bekommen ob es dieser oder jener ist. Ich wüßte jetzt nicht daß der auch mal am anderen Substrat vorkommen könnte.


    Bei 2 bin ich etwas am stutzen. Woran das liegt kann ich aber nicht sagen. Das Schnittbild suggeriert mir ein bißchen Ähnlichkeit zur Ochsenzunge. Da müßte ich vielleicht in meinem Archiv nach Vergleichbildern gucken ob ich den in dieser Optik auch schon gesehen habe.


    Der Laubholz-Harzporling gilt zwar noch noch als relativ selten aber hier im Norden ist der offensichtlich ziemlich in Verbreitung begriffen.

    Auf jeden Fall ein sehr hübscher unter der Baumporlingen.

  • Servus Mausmann,


    die Ähnlichkeit mit der Ochsenzunge im ungstadium ist typisch für Ischnoderma resinosum. Ich bin da einmal selbst drauf reingefallen - das war bei einer Tagung. Erast Permasto hatte die "Ochsenzunge" dann direkt als Ischnoderma resinosum bestimmt und de Unterschied zu I. benzoinum erläutert, die jung nicht so fleischig und "ochsenzungig" ist.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo

    Für mich ist das, wenn es Laubholz ist, auch der Laubholzharzporling. Wenn der häufig ist, dann versuche mal den Geruch genauer einzukreisen. Der Pilz hat verschiedene Phasen, er kann sogar nach Anis / Marzipan riechen.

  • Alles klar und vielen Dank! Ich denke im Jungstadium erkenne ich diesen Pilz nun, aber ob auch im ausgewachsenen Stadium? Ich werde genau darauf achten. Der typische Geruch soll ja auch erst dann auftreten.

  • Matsutake

    Hat den Titel des Themas von „saftiger Baumpilz unbekannter Art an liegenden Buchen (Ischnoderma resinosum?)“ zu „saftiger Baumpilz an liegenden Buchen = Laubholz-Harzporling (Ischnoderma resinosum)“ geändert.