Ledertäubling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.663 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nosozia.

  • Hier mal ein Versuch zur Bestimmung eines Täublings.


    SPP: 4 (dunkel)

    Geschmack: mild

    Sporen: lange Warzen, schwach gratig verbunden; 8.5 × 7 µm ; Q = 1.2

    (7.4) 7.9 - 9 (10.2) × (6.1) 6.5 - 7.8 (8.2) µm;


    Darmatozystiden recht schmal und event inkrustierte Primordialhyphen?

    Chemie: Guajak = ++; FeSO4 leicht orange;

    Wuchs unter Fichte, Kiefer.








    Eventuell inkrustierte Primordianhyphen?


    Ich denke es muss Richtung Ledertäubling gehen. Kann es Russula integra var. oreas sein?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    Einmal editiert, zuletzt von Nosozia ()

  • Hallo Nosozia,


    hier mal mein Versuch dir zu antworten weil mich Täublinge generell interessieren.


    - Mit Sporenpulferfarbe 4(dunkel) nehme ich an du meinst Romagnesi IV und nochwas

    - Angabe mild, sehr gut

    - Fichte + Kiefer hilft schon mal weiter.

    - Chemie hilft mir hier nicht weiter

    Das war alles zu deinen Makroangaben. Note: schwach


    Dann kommen Mikroangaben

    - Sporen: lange Warzen, schwach gratig verbunden; gute Angabe

    - was heisst "event inkrustierte Primordialhyphen?"; vorhanden? ja oder nein?


    ich nehme an dass dein vorletztes Bild mit SV gemacht wurde? wären also dann Dermatozystiden

    Ob die inkrustiert sind da hilft SV nicht weiter


    Beim letzten Bild sehe ich aber keine Dermatozystiden die ich nach Form und Grösse beurteilen könnte.

    Alles was ich da sehe sind mehrfach septierte und auffallend diverkulierte Huthauthyphen.


    Ein Ledertäubling würde an dieser Stelle bei mir herausfallen.

    Meine Tendenz geht bei deinem Pilz mit den auffallenden Divertikeln in Richtung "laricinae". Jetzt wäre das Mikroskop dran.

    Aber das ist von mir nur reine Spekulation, irgendwo muss man ja anfangen zu suchen.

    Ha, hoffentlich war das Fenster nicht zu weit auf ...


    Grüsse

    claus

  • Hallo Claus,


    danke für die Antwort. Ich probiere mich gerade mit dieser Gattung zu beschäftigen, aber das ist nicht leicht.


    Was fehlt denn bei den Makroangaben?

    Wichtig für Russula Bestimmung sind Geschmack, SPP, Mykorrhizapartner und teilweise die Chemie. Ja, 4 bezieht sich beim SPP auf Romagnesi (sorry ich kann mir einfach nicht merken wie Romagnesi geschrieben wird, daher hatte ich es weggelassen g:()

    Farben sind sehr variabel aber ich denke an Hand der Bilder erkennbar. Daher habe ich diese nicht nochmal erwähnt. Dasselbe gilt für die Größen.

    Verfärbungen hatte ich keine gesehen. Das hätte ich noch erwähnen können.


    Im letzten Bild sind in der Mitte "Punkte" an den Hyphen. Das könnten Inkrustierungen sein. Ich habe mehrfach solche "Punkte" auf der Aussenseite der Hyphen gesehen und bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich Inkrustierungen sind. Wenn ja, dann sehr spärlich.

    Soweit ich gelernt habe kann man SV nutzen um diese sichtbar zu machen. Ich denke das gilt sowohl für Inkrustierungen der Dermatozystieden als auch der Hyphen. Karbolfuchsin habe ich nicht. Wäre wohl besser.

    Bei den Dermatozystiden habe ich keine Inkrustierungen gesehen, wenn dann nur bei den Hyphen.


    Sind Divertikel ein Merkmal für laricinae? Allerdings sind diese eher zerbrechlich, oder?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo zusammen,

    Russula integra hat streng isoliertwarzige Sporen, fällt also schon mal raus. Für einen Ledertäubling ist mir dieser Pilz auch zu schmächtig. Da der Pilz mild ist und im Nadelwald gewachsen ist, wäre Russula turci (Jodoformtäubling) mein erster Verdächtiger. Eine Geruchsprobe am Stiel (Jodoform! Jodlösung!) hätte ihn sofort am Fundort entlarvt. Der hätte dann auch inkrustierte PH. Demnach ist hier die Frage inkrPH ja oder nein? von vorrangiger Bedeutung. Die langen, dünnen dunklen fadenartigen Gebilde auf Mikrofoto 2 könnten durchaus inkrPH sein, die würde ich aber gerne noch wesentlich größer auf einem Detailfoto sehen. Das auf dem Mikrofoto 3 Abgebildete sind gewöhnliche Huthauthaare, bei denen man aber zwingend die Endglieder sehen müsste und nicht nur wie hier Bruchstücke bzw. Schnittstücke aus der Subkutis.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    einen Jodgeruch konnte ich nicht feststellen.

    Hier noch ein paar Mikrobilder. Ich hatte die dünnen "Fäden" für Dermatozystiden gehalten. Man kann einen schwärzlichen Inhalt sehen.

    Wenn es "nur" Haare sind, dann lag ich hier total daneben.




    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Wichtig ist, dass die dunklen Körnchen nicht nur im Inneren der Hyphen sind, sondern auf der Oberfläche, nur das sind Inkrustationen. So gesehen kann das Objekt auf dem letzten Foto eine inkrPH sein. Leider sind alle Fotos unscharf.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ja - die Bilder sind nicht perfekt. Ich kämpfe immer noch mit HDS Präparaten.

    Ich dachte, dass sind Dermatozysten OHNE Inkrustierungen - also mit schwärzlichem Inhalt INNEN.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo...

    Was fehlt denn bei den Makroangaben?

    was mir persönlich an Makroangaben zusätzlich zu der genauen Sporenpulverfarbe, dem Geschmack und der Begleitbäume noch fehlt ist der Geruch, die evtl. Verfärbung des Fruchtkörpers, die Stielfarbe und wie weit ist die Huthaut abziehbar.


    Das Aussehen des Täublings spielt bei mir eine untergeordnete Rolle, es gibt ja auch Albinos, Alte und vergammelte etc.

    Wenn das alles zusammengetragen ist hat man schon gute Karten.

    Soweit ich gelernt habe kann man SV nutzen um diese sichtbar zu machen. Ich denke das gilt sowohl für Inkrustierungen der Dermatozystieden als auch der Hyphen. Karbolfuchsin habe ich nicht. Wäre wohl besser.


    Bei den Dermatozystiden habe ich keine Inkrustierungen gesehen, wenn dann nur bei den Hyphen.

    Sind Divertikel ein Merkmal für laricinae? Allerdings sind diese eher zerbrechlich, oder?

    Naja, diese Divertikel an den Huthauthaaren sind mir nur so nebenbei beim Vergleich mit laricinae-Mikrobildern aufgefallen. Sichtbare Divertikel an Dermatozystiden sind schon wichtiger z.Bsp. bei der Bestimmung der urentinae.


    Eventuelle Inkrustationen ob extern oder intern macht man mit Karbolfuchsin sichtbar.

    Mit SV den Nachweis über vorhandene Dermatozystiden.


    Und jetzt komme ich zurück zu dem Knackpunkt des Bestimmungsproblemes bei mir.


    - fehlende Makroangaben

    - in WAS und mit welcher Vergrösserung wurden die Mikrobilder gemacht (ich sehe SV UND DZ, also keine R. turci)

    - fehlender Nachweis über irgendwelche Inkrustationen mit KF

    Wichtig ist, dass die dunklen Körnchen nicht nur im Inneren der Hyphen sind, sondern auf der Oberfläche, nur das sind Inkrustationen. So gesehen kann das Objekt auf dem letzten Foto eine inkrPH sein. Leider sind alle Fotos unscharf.

    Hallo Oehrling, sieh´ dir mal vorwiegend die letzten DREI Mikrobilder an...

    Die vermeintlichen Inkrustationen wiederholen sich bei jedem der drei Bilder an gleicher Stelle. Kontamination?


    Somit bin ich mit meinem Vorschlag noch nicht ganz weg vom Fenster, aber auch kein Stück näher an der Klärung.

    Was hier halt dringend fehlt ist der sichere Nachweis über inkr. Primordialhyphen UND gleichzeitig fehlende Dermatozystiden.


    Grüsse aus der Rhön

    claus

  • Danke euch Allen,


    dann werde ich mal probieren meinem Exikat bessere Details zu entlocken.

    Ja - teilweise sind Staub/Dreck irgendwo in meiner Optik (einschließlich ein paar Kratzer auf dem Kamerasensor).


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!