Und wieder Erstfunde mit Bestimmungshilfe + ein paar bekannte Gesichter.

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 5.906 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.

  • Ahoi.


    Auch heute fanden sich wieder ein paar Pilzchen, die gerne auf einen Namen hören würden.

    Insbesondere 3 Arten bereiten mir ein paar Problemchen.


    Weiter unten gibt's dann noch ein paar, die ich selbst benennen konnte zum Anschauen.



    1. Das sollte ein älterer Horngrauer Rübling sein, oder?


    2. Hier der erste, der Probleme macht. Ich habe den bei den Schnecklingen gesucht, da im Wald gefunden. Überwiegend Kiefern und Fichten in der Umgebung. Eher saurer Boden.

    Leider nur die beiden Exemplare gefunden. Doch ein Ellerling? Oder was ganz anderes? Habe beide Exemplare mitgenommen. Geruch ist unbedeutend. Mitgenommen, falls noch Infos benötigt.

    Was auch immer das ist, sollte ein Erstfund sein.




    3. Auch ein Erstfund. Einzelexemplar am Wegrand. Ich dachte erst an eine Träuschling, bin jetzt daheim aber beim Rostroten Körnchenschirmling rausgekommen.

    Passt?






    4. Ein Trichterling denke ich. Vielleicht der Laubfreund-Trichterling? Ebenfalls am Wegrand. Geruch war frisch eher mehlig, jetzt finde ich ihn aber eher parfümiert/süßlich, so in der Richtung von Lepista nuda.

    Auch mitgenommen.




    5. Der bereitet mir am meisten Kopfzerbrechen. Gefunden auf Totholz, wohl Nadelholz. Mich verwirrt der gut ausgeprägte Ring und der Stiel, der nicht seidig-faserig ist

    Idee war der Gifthäubling (im weiteren Sinne), aber den habe ich heute auch öfters gesehen (Bilder weiter unten) und der sieht für mich anders aus. Jemand eine Idee? Habe ich ebenfalls mitgenommen. Geruch unbedeutend für mich.

    Ein anderer Häubling? Ganz andere Gattung?






    Das war's auch schon mit den Bestimmlingen, jetzt folgen noch ein paar, die ich bestimmen konnte. ==8



    6. Erstfund für mich, obwohl eigentlich nicht besonders selten. Der Purpurfilzige Holzritterling. Fand später auch noch ein weiteres hübsches Exemplar. ==10





    7. Rauchblättrige Schwefelköpfe in allen Altersstadien:









    6a.) Die hier fand ich allerdings etwas seltsam wegen den gelblichen Lamellen. Jemand 'ne Idee, wie das passieren kann? Blieben deshalb im Wald.






    7. Obligatorischer Fliegenpilz



    8. Die oben bereits erwähnten Gifthäublinge (Galerina marginata)



    In alt:


    Gelegentlich auch schonmal fast büschelig:




    Danke für's Anschauen, Kommentieren, Korrigieren - wie immer.


    LG,

    Schupfnudel

  • Ahoj,


    bei der 2 sehe ich durchaus Ähnlichkeiten mit dem Wohlriechenden Schneckling...


    LG

    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Huhu Peter,


    den würde ich ausschließen. Der ist in meinem Hauswald häufig, den kenne ich daher recht gut. Der sollte ja auch weiße Lamellen haben und nach Marzipan riechen. Meiner riecht gar nicht und die Lamellen ähneln der Farbe des gesamten Fruchtkörpers, nur einen Ticken heller. Ach und der Stiel ist hohl, merke ich gerade beim Angrabbeln. Der ähnelt ziemlich dem Stiel von Craterellus lutescens, so von der Haptik her.


    @beli: Vielleicht Pseudoclitocybe expallens? Aber wie gesagt, kein Anisgeruch vorhanden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Schupfnudel ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Pseudoclitocybe expallens ist ein Wiesenbewohner, und sieht schon noch mal etwas anders aus.
    Bei solchen Pilzen ist schon die Gattung schwierig: Clitocybe kann natürlich sein (wenn denen kalt ist, riechen sie auch oft nicht mehr richtig). Optional: Eine Tephrocybe (Graublatt, teils auch bei Lyophyllum eingemeindet) oder - wenn Sporenpulver im Abwurf rosabraun, dann halt ein Rötling (Entoloma).


    1: Sollte passen.

    3: Wenn Geruch starak nach Kartoffelbovist, dann evrmutlich einfach der Amianthige (Cystoderma aminathinum), wenn nicht, dann ein Fall für MIkroskopiker.

    4: Die Artengruppe um Clitocybe phyllophila sollte da schon hinhauen.

    5 + 8b: Galerina marginata stimmt.

    5a: Ist aber was Anderes. So ganz vage könnte man da auch mal Hypholoma marginatum vergleichen.

    7: Würde cih wohl auch so sehen (wenn ich die Stielfarben live sehen könnte)



    Lg; Pablo.

  • Merci beaucoup Pablo. Gut zu wissen, dass die Galerinas auch mit so ausgeprägtem Ring können.


    Zu 3.:

    Der riecht leider nicht nach Kartoffelbovist. Das wäre zu einfach. Mikro habe ich leider keins. Wenn jemand Zeit und Interesse dran hat, kann ich den auch trocknen und verschicken. Der Dörrer läuft sowieso gerade für die Schwefelköpfe. Interessieren würd's mich schon...


    6a habe ich leider nicht eingepackt und auch nicht gekostet, aber der Stiel ist ja schon ziemlich ungenattert. Hm. Aber was anderes aus der Ecke finde ich auch nicht, das passen könnte.


    Die 2 werde ich über Nacht mal zum Aussporen verdonnern. Ist ein komisches Teil. Auffällig fand ich halt die weiße Beflockung unter dem Lamellenansatz und den nach unten spitz zulaufenden Stiel - deshalb war ich bei den Schnecklingen am Suchen. Teprohcybe, Enteloma und Clitocybe sind aber auch nicht gerade für ihre leichte Bestimmbarkeit bekannt, habe ich so das Gefühl... Na mal gucken, ob man da nach dem Aussporen was ausschließen kann.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Ja, absolut! Von Graublätttern und Trichterlingen lasse ich selbst normalerweise die Finger. Rötlinge gucke ich mir schon ganz gerne mal an, habe aber auch mit MIkroskopie (und Entoloma - Monografie) eine sehr hohe Quote von unbestimmten Funden.



    LG; Pablo.

  • Servus Thomas,

    wenns graublättrige Schwefler sind, kann die Lamellenfarbe daher kommen, dass die Pilze bei niedrigen Temperaturen keine Sporen bilden / steril sind, und so die rauchgraue Farbe nicht erscheind.

    Eine weitere Möglichkeit wäre auch noch ein Befall durch ander Pilze.

    Grüße

    Felli

  • Servus Thomas,

    wenns graublättrige Schwefler sind, kann die Lamellenfarbe daher kommen, dass die Pilze bei niedrigen Temperaturen keine Sporen bilden / steril sind, und so die rauchgraue Farbe nicht erscheind.

    Eine weitere Möglichkeit wäre auch noch ein Befall durch ander Pilze.

    Grüße

    Felli


    Dass die Dinger steril sind, ist denke ich die beste Vermutung. Pilz-/Bakterienbefall ist auch eine gute Idee, da ich viele normale ausgeprägte Rauchblättrige fand und die alle ihre normale Farbe hatten.

    Ich lege die daher mal als befallene rauchblättrige Schwefelköpfe ab. Danke!


    Die Nummer 2 hat über Nacht weiß ausgesport und damit freundlicherweise schon mal die Rötlinge ausgeschlossen. Beim Zerrupfen ist vielleicht eine minimale mehlige Note erahnbar (so Richtung Mehlräsling). Ich denke belis Clitocybe-Idee sollte passen.

    Der Hut ist über Nacht komplett ausgeblasst also hygrophan, die Lamellen sind grau geblieben.


    Er rötet allerdings nicht, weshalb Cantharellula umbonata leider auch nicht wirklich passt.


    Irgendwie passt da nix so richtig. Ich hatte jetzt Clitocybe nitrophila da passt der Geruch nicht.


    Am ehesten passt für mich Clitocybe vibecina wie bei diesem Fund.


    Könnte hinkommen (ohne genaue Absicherung natürlich) oder?

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    • Offizieller Beitrag

    N'abend zusammen!


    Was die Schwefelköpfe betrifft, da kann man sich mal noch was im Hinterkopf abspeichern:
    Zum ersten Hypholoma radicosum (Wurzelnder Schwefelkopf). Der kann dem Graublättrigen bisweilen auch sehr ähnlich sehen. Wenn auch eher mehr in Richtung Ziegelroter (schuppiger, teils genatterter Stiel) in der Optik. Und halt mit langer Wurzel sowie speibitterem Geschmack.

    Zum zweiten: Eine Gruppe von +/- velumarmen (glatthütigen!) Schüpplingen wie Pholiota astragalina, Pholiota spumosa, Pholiota pinicola und - jetzt kommt's: Pholiota subochracea (Schwefelkopfähnlicher Schüppling). Interessant dabei: Zwei ganz gute Trennmerkmale dieser Schüpplinge gegenüber den Schwefelköpfen sind zum einen die Sporenpulverfarbe ("normalbraun" bei Schüpplingen und violettbran bei Schwefelköpfen) und zum anderen die Lamellenfarbe: Jung cremefarben und ohne deutlichen Gelbton bei Hypholoma (Ausnahme natürlich Hypholoma fasciculare), jung blassgelb, blass zitronengelb bis ockergelb bei Schüpplingen.


    Cantharellula umbonata wäre ja auch eher ein "Saftlingswiesenbewohner" oder? Jedenfalls bei Verletzung +/- deutlich rötend und mit fein samtigem - filzigem Hut. Kann ich hier nicht beurteilen, ob das in Frage kommt, da ich diese seltene Art noch nicht in der Hand hatte. Mag es also keineswegs ausschließen.



    LG; Pablo.

  • Super Zusammenfassung mal wieder.

    Ich hatte schon auch bei einigen der genannten Schüpplinge verglichen. Da sind ja wirklich wieder ein paar dabei, die schon ziemlich ähnlich sind. Ein Grund mehr konzentriert zu bleiben beim Sammeln vom Rauchblättrigen.


    Weiß nicht ob ich's in nächster Zeit nochmal zu dem Stamm schaffe. Wenn ja, schaue ich da nochmal genauer hin.


    Cantharellula umbonata wäre ja auch eher ein "Saftlingswiesenbewohner" oder? Jedenfalls bei Verletzung +/- deutlich rötend und mit fein samtigem - filzigem Hut. Kann ich hier nicht beurteilen, ob das in Frage kommt, da ich diese seltene Art noch nicht in der Hand hatte. Mag es also keineswegs ausschließen.

    Den habe ich für mich ausgeschlossen, wegen mangelnder Rotfärbung. Aber was hältst du von Clitocybe vibecina (siehe mein letzter Post) als Arbeitshypothese?

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Mit trichterlingen kenne ich mich viel zu wenig aus, um da eine Prognose zu wagen.

    Vibecina hatte ich ein- zweimal in der Hand, und könnte sie trotzdem nicht von ca. einem halben Dutzend öhnlicher Trichterlinge unterscheiden.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Warum nicht? Daß ich davon nichts verstehe, heißt nichts anderes, als daß ich mich mit der Gattung kaum jemals beschäftigt habe.

    Es ist also durchaus möglich, daß man die gut trennen kann, nur weiß ich halt nicht wie.



    LG; Pablo.

  • In meinen Büchern, die ich hier zur Verfügung habe ist der leider nicht drin. Und in der Funga Nordica ist er drin, aber da geht's beim zweiten Schlüsselpunkt direkt wieder mit Mikromerkmalen los. Da hakt's dann halt leider immer öfters in letzter Zeit.


    Vielleicht hat sonst noch jemand ja 'ne Idee. Wenn nicht bleibt es dann halt Clitocybe sp. ==Gnolm11

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  • Hallo zusammen,


    Cantharellula umbonata würde ich wegen des nicht vorhandenen Rötens (das kann dauern) nicht ausschließen, habe ihn aber selbst erst einmal in der Hand gehabt.

    Der Fund ist von der Geutsche (900 m), Schwarzwald.


  • Hi. Danke für die Bilder!


    Also ich hatte den ja hier 2 Tage liegen. Da ist auch nach längerer Zeit nix verfärbt. Auch die stark punktierte Stielspitze ist bei deinen Exemplaren ja nicht vorhanden, war bei meinem Exemplar aber auffällig. Die Hutoberfläche war glatt bei meinem Pilz auch an den Rändern. Bei deinem sieht die leicht filzig aus.


    Von daher vermute ich schon, dass das nicht Cantharellula umbonata sein sollte. Vielleicht finde ich bei Gelegenheit mal noch 'ne etwas größere Kollektion. Die Stelle habe ich mir gemerkt.


    LG.

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