Trichterlinge? Wenn ja, welche?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.991 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    diese Pilze fand ich heute unter Holunder in einer Art Gestrüpp am Waldrand. Leider war es so steil, dass ich nicht richtig ran kam und nur die mit großem Abstand kleinsten Pilze erreichen konnte. Die Pilze haben zwar dezent nach irgend etwas gerochen, einen speziellen Geruch konnte ich aber nicht ausmachen. Für mich persönlich wäre erst einmal wichtig zu wissen, ob ich mit Trichterlingen überhaupt richtig liege. Und wen man darüber hinaus noch etwas sagen könnte, wäre es natürlich toll.

    Diese kleinsten Pilze waren vielleicht 6 / 7 cm hoch, die anderen mindestens doppelt so groß


    Liebe Grüße


    Maria



  • ¡Hola!, Señora!


    schon mit dem Herbschtbladdl abgeglichen?

    Nebelgrauer Trichterling.


    Wenn ich mich nicht irre.


    LG

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Servus malone,


    Marias Pilz hat ein Velum universale - Nebelkappen sind nackt.

    Die Lamellen sind auch zu gelb.


    Der Pilz ist Pholiota lenta.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke Christoph


    Bitte, könntest Du mir erklären woran man erkennt, dass dies ein Schüppling ist? Ich bin ja vorhin auf alles mögliche gekommen, auf einen Schüppling aber nicht.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Danke Christoph!

    ==Pilz24

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  • Servus Maria,


    du siehst auf dem Hut die weißen Velumflocken (drittes Bild von oben) vom Velum universale - die schwimmen sonst im Schleim der Huthaut, der hier eingetrocknet ist. Dann hast du diesen flockigen Stiel. Klare Velumreste sind hier zwar nicht mehr zu sehen, aber auf dem zweiten und dem dritten Bild noch zu erahnen (drittes Bild, unterer, überstrahlter Fruchtkörper, da sehe ich das Velum universale noch).

    Dann jung mit klarem Gelb in dem Lamellen.


    Es fehlt nur das Sporenpulver, das man noch nicht sieht - manchmal sieht man dann Cortinareste (Velum partiale) an der Stielspitze, wenn diese vom Sporenpulver eingefärbt werden.


    Für Pholiota lenta sind die blassen Farben typisch, wobei auf Bild zwei auch eine rötliche Hutmitte erkennbar ist (und da wieder die weißen Velumreste am Hut), was der tonblasse Schüppling aich zeigen darf (wäre der Hut intensiv so gefärbt, wäre Pholiota lubrica zu prüfen). Und dieser kühle Gelbton der jungen Lamellen ist auch typisch für Pholiota lenta.


    Der Tonblasse Schüppling wird oft verkannt und auch gerne als Fälbling angesprochen (die Lamellenfarbe passt da aber gar nicht).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Sehr gerne, Maria :)


    wobei ich blöd bin - das Rotbraune auf Bild 2 ist ja das Sporenpulver - die oberen haben auf die unteren ausgesport. Hatte da ned g'scheid hingeschaut.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    macht nix. Du hattest bestimmt einen anstrengenden Tag usw, da kann so was passieren. ;) Blöd bist du nicht.==Gnolm8


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • du siehst auf dem Hut die weißen Velumflocken (drittes Bild von oben) vom Velum universale - die schwimmen sonst im Schleim der Huthaut, der hier eingetrocknet ist. Dann hast du diesen flockigen Stiel. Klare Velumreste sind hier zwar nicht mehr zu sehen, aber auf dem zweiten und dem dritten Bild noch zu erahnen (drittes Bild, unterer, überstrahlter Fruchtkörper, da sehe ich das Velum universale noch).

    Dann jung mit klarem Gelb in dem Lamellen.


    Es fehlt nur das Sporenpulver, das man noch nicht sieht - manchmal sieht man dann Cortinareste (Velum partiale) an der Stielspitze, wenn diese vom Sporenpulver eingefärbt werden.

    Hallo Christoph

    Kompliment, dass Du die Art so erkannt hast. Deine präzisen Schilderungen und genauen Beobachtugen verdienen absoluten Respekt und auch Leute mit größerer Erfahrung können davon profitieren. :daumen:

    LG Karl

    PS. Ohne den fetten Sporenabdruck auf Bild 2 :giggle: wäre ich nicht auf die Gattung oder Art gekommen.


  • Ich glaube lieber Christoph, ich muss doch ab und an die lange Fahrt nach München auf mich nehmen - einfach nur um ein klein wenig mehr lernen zu können. Mal sehen, nächstes Jahr vielleicht.


    Liebe Grüße


    Maria

  • genial!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Maria,

    ich wollte noch was zu deiner Frage sagen, woran man denn direkt vor Ort mit rein makroskopischen Mitteln erkennt, dass es sich um einen Schüppling handelt.

    Schüpplinge sind typischerweise büschelig wachsende Pilze auf Holz, gerne auch auf Holzschnitzeln, Wurzeln oder 8overgrabenem Holz.

    Sie haben ausnahmslos braunes Sporenpulver, was dazu führt, dass die jung gelblichen bis grünlichen Lamellen im Alter kräftig braun werden und sich auf den weiter untenliegenden Hüten braune Sporenpulverflecken absetzen.

    Am Stiel haben sie typischerweise eine Ringzone, oberhalb der der Stiel relativ glatt, unterseits jedoch fein- bis grobschuppig ist (fein sind z. B. die braunen Schüppchen des Stockschwämmchens, grob dagegen die Schuppen z. B. des Feuerschüpplings). Viele Arten haben auch auf dem Hut Schuppen, welche meistens in einer Schleimschicht schwimmen oder der fettig-glatten Huthaut aufsitzen (Ausnahme: Sparriger Schüppling mit trockener Huthaut).

    Bei den anderen gängigen an Holz wachsenden Arten ist mindestens ein Detail anders: Hallimasche haben etwa blasse Sporen/Lamellen, Schwefel- bzw. Kahlköpfe glatte, selten auch mal genatterte Stiele, Häublinge und Flämmlinge silbrig überfaserte Stiele und nie schleimige Huthaut.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    wobei der Tonblasse in meiner Erfahrung häufig auch ganz solitär wächst und zudem das Holz auch nicht wirklich offen sichtbar, sondern sogar vergraben sein kann.


    Tom

  • Hallo Maria,

    ich wollte noch was zu deiner Frage sagen, woran man denn direkt vor Ort mit rein makroskopischen Mitteln erkennt, dass es sich um einen Schüppling handelt.

    Schüpplinge sind typischerweise ....

    Vielen Dank für diese wunderbaren Ausführungen Oehrling :) Ich fragte zwar ganz speziell nach den oben gezeigten Pilzen (bei denen bin ich nicht auf Schüppling gekommen) aber Du hast es mir insgesamt wirklich toll erklärt.


    Liebe Grüße


    Maria