Ritterling ?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Norbert.S.

  • Hallo zusammen,

    Komme gerade aus dem Wald und habe so viele Bilder , daß ich wohl nicht alles bestimmen kann.

    Also stelle ich die hier mal ein , ich halte sie erstmal für Ritterlinge.

    Recht große Pilze , Rest sagen die Bilder.

    Begleitbäume : Birke , Pappel , Erle.

    Geruch : unauffällig.

    Geschmack : aufdringlich nach runzeliger alter Mohrrübe.

    Kann jemand damit etwas anfangen ?

    Dank im Voraus und Grüße

    Norbert


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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert


    Tricholoma fulvum ist heiße Kandidat , habe gestern auch in Moor unten Birke gefunden und sehr an deine ähnlich . Ich bin an meine aus Moor mit Bestimmung siecher weil gehet um bekannte Myzel


    LG beli !


    PS Nachträglich Fotos , mein ist in etwas älteres Stadium als dein


    -

  • Servus beisammen,


    Tricholoma fulvum hätte gelbes Fleisch, passt daher gar nicht. Der Geruch... ist das nicht eher alte Sellerie? Tricholoma apium?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    kannst du mal bitte zum Habitat was genaues sagen; irgendeine Bergbauhalde oder so was? T. fulvum ist das sicher nicht; da fehlt die gelbe Stieltrama. Das ist viel mehr was aus der T. populinum-Ecke. Kiefern gabs keine am Fundort?


    l.g.

    Stefan


    P.S. Was waren das für Pappeln? Espen oder Schwarzpappelhybriden?

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,

    Habitat : Ehemaliges Basaltbergwerk vollgelaufen.

    Viel Gestrüpp dort , Welche Pappel kann ich nicht sagen , so gut kenne ich mich da nicht aus.

    Nächste mickrige Kiefer so 20 Meter weg , halte ich nicht für wahrscheinlich.

    Grüße Norbert

    EDIT : weiß nicht , wie alte Sellerie schmeckt , mir kam nur spontan Möhre in den Sinn.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Das Problem ist: Beide Pappelritterlinge (wenn der Milde und der Bittere denn tatsächlich zwei Arten sind) riechen kräftig nach Maipilz.

    Hast du für den Geruchstest mal etwas gerubbelt?

    Ich finde den Geschmack runzliger alter Mohrrüben übrigens ganz interessant: Je nachdem ob mit oder ohne Schale, hat der schon auch eine bittere Kompon-Ente.


    Was man noch etwas detaillierter angucken könnte: Die Stieloberfläche.
    Weil wenn echt gar null melhgurkiger Geruch, dann müsste man mal die Eiche im Umfeld von 20 metern suchen, und freilich auch die farblich deutlich abgesetzte Stielspitze.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Wenn ich jetzt die Dose öffne, riechts erdig wie bei manchen Cortinarien z.B. C. hinnuleus.

    Beim Rubbeln am glatten Stiel wirds etwas mehlgurkig , aber nicht so stark wie Maipilz.

    Der Stiel ist recht glatt , Eiche ist null Bestand ( habe sehr sorgfältig alle Bäumchen im Umkreis gescannt)

    Sieht also nach Pappel aus - aber der Pappelritterling sollte nicht so reinweißes Fleisch und Stiel haben.

    Problem bleibt also bestehen.

    Gruß

    Norbert


    EDIT : hab mal einen zum Aussporen hingelegt , der soll ja auffällig kleine Sporen haben.

    Vielleicht wissen wir morgen mehr - oder garnichts.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Pappelritterlinge dürfen sehr wohl einen rein weißen Stiel und auch rein weißes Fleisch haben. Stieloberflcähe und Stielfleisch können zwar nach und nach von der Basis her bräunen, aber weiß ist erstmal der Grundzustand.
    Das ist jedenfalls ein seltsamer Fund. Ich finde auch nicht, daß der wie Tricholoma ustale aussieht. Tricholoma apium würde ich mir auch mit einer etwas anderen hutoberfläche vorstellen. Tricholoma fulvum (und pseudonictitans) sind hier sowieso auszuschließen.
    Vom optischen eindruck her ist das ein ziemlich klassischer Pappelritterling (Tricholoma populinum), schlimmstenfalls noch eine der Arten aus dem albobrunneum - stans - Aggregat.

    Nur daß halt alle Pappelritter, die mir bisher in die Finger kamen, sehr deutlich mehlgurkig rochen....



    LG Pablo.

  • Hallo,

    Sporenmaße hab ich jetzt -> 4,9-5,8 X 3,3-3,8µm.

    Könnte nach Netzvergleich also der pappeling sein.

    Die Maße bei 123 sind wohl einfach falsch - oder ?

    Huthaut 1/2 abziehbar passt auch , unter der Huthaut zur Mitte zu bräunlich - passt auch.

    Geruch im Döschen inzwischen so zwischen erdig und mehlgurkig.....

    Hake ich also unter populinum c.f. ab.

    Grüße Norbert

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  • Hallo zusammen,

    für mich 99%ig sichere Pappelritterlinge (Tricholoma populinum).

    Tricholoma fulvum hat gelbes Fleisch und gelbe Lamellen, passt also gar nicht. Tricholoma ustale ist auf dem Hut gelbbraun und nicht rosabraun. Tricholoma ustaloides hat einen zweifarbigen Stiel (bis zur Pseudoringzone weiß, darunter Braun in Hutfarbe!) und eine exakt maronenbraune Hutfarbe. Tricholoma apium ist auf dem Hut gelbbraun (Hutmitte des erwachsenen Pilzes schorfig) und hat einen weißen, eingerollten Hutrand und erfordert überdies zwingend die Kiefer. Tricholoma stans käme farblich und größenmäßig hin, aber so ausgewachsene Exemplare hätten einen sichtbar gerippten Hutrand. Das einzige, was ich aus meiner Sicht für diskutierenswert halte, wäre Tricholoma pessundatum, den ich selber aber noch nie außerhalb der "Riesensandkästen" gesehen habe. Es gibt auf jeden Fall Mykologen (mit geringer bis keiner "Riesensandkasten"-Erfahrung), die mit einer durchaus gegebenen Plausibilität T. pessundatum für das Gleiche halten wie T. populinum.

    Zur Sache mit dem Geruch sage ich wie immer: leider lassen sich über das Internet keine Gerüche transportieren (welche bei der Ritterlingsbestimmung mMn wichtiger sind als Sporenmikroskopiedaten). Dass diese Exemplare ohne deutlich wahrnehmbaren typischen Mehlgeruch gewesen sein sollen, zumindest nach dem Anschneiden, kann ich mir - sorry - beim besten Willen nicht vorstellen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Also stelle ich die hier mal ein , ich halte sie erstmal für Ritterlinge.

    Recht große Pilze , Rest sagen die Bilder.

    Begleitbäume : Birke , Pappel , Erle.

    Hallo Norbert,


    Pablo hat ja schon das Wesentliche dazu geschrieben. Schaust doch auch mal hier hinein: Fachforum Tricholoma - Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.


    Meiner Meinung nach handelt es sich um den "milden Pappelritterling", der meist bei Espe gefunden wird (wenn er nicht bitter war). Dass dieser ident mit dem Echten T. pssundatum sein könnte, wurde bereits vermutet. Optisch sehen die Beiden schon sehr ähnlich aus. Beweisen können wir's letztendlich erst, wenn beide Arten/Kollektionen genetisch untersucht werden. Vielleicht möchtest du deinen Fund ja bei unserem Tricholoma-Projekt einstellen.

    In diesem Jahr gab es bisher (leider) noch gar keine Funde.


    Grüßlis Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!


    Die Sporenmaße bei dir kommen schon hin, wären aber für den "milden" Pappelrittering (siehe zB 2017 auf der Nacktwiese) schon am oberen Limit.
    Zu den angegebenen Sporengrößen bei 123 kann ich nichts sagen, ohne zu wissen, was da steht. Die Seite benutze ich eigentlich nur, um mir Inspirationen zu deutschen Pilznamen zu holen. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

  • Hallo,

    Ja , das Problem mit den Gerüchen..........

    Mit mehlgurkig habe ich sowieso meine Probleme , Bei einigen (Mehlräsling , diverse Häublinge) habe ich kein Problem , bei anderen , welche so riechen sollen , schon.

    Ist wohl ein zusammengesetzter Geruch , wo ich bei einer Komponente "taub" bin.

    Bei den vorliegenden Pilz roch ich erst gar nichts. Nach Rubbeln am Stiel kam so eine Ahnung , aber nicht viel mehr.

    Kann aber auch an der extremen Trockenheit liegen , daß manche Gerüche etwas zurücktreten.

    Auf jeden Fall Danke für euer Engagement.

    Grüße

    Norbert

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    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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