immer mal was Neues

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.737 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    die Waldspaziergänge bringen zur Zeit nur wenig Kulinarisches, aber immerhin sind ein paar RSK (Rauchblättrige Schwefelköpfe), Hallimasch, Büschelraslinge und Schnecklinge für die Pfanne dabei. Das ist mehr als in Sommer und Herbst zusammen. Und es gibt Erstaunliches zu sehen und Einiges, was ich zuvor nicht kannte. Ich brauch mal wieder Eure Hilfe, weil ich nicht weiter komme.


    Hier ein paar Bilder:


    Ich beginne mal mit dem Filzröhrling. Auffällig der rötliche Farbton unter dem Hutfilz.Und er läuft nur ganz leicht und auch erst nach einer Stunde an. Ist das eine Ziegenlippe, so habe ich die noch nicht gesehen?








    Eigentlich ein schicker Pilz. Aber: Hat der Stäubling Frost bekommen, oder warum hat der solche Ockertöne? Er sieht noch nicht aus, als wäre er am Vergehen, oder?





    Nach diesen Schnecklingen mit den kleinen Pünktchen auf dem Stiel, weshalb sie wohl Schwarzpunktierte Schnucklig Schnecklinge heißen, lohnt es sich gerade Ausschau zu halten. Die jüngeren werde ich morgen verputzen.



    Und ewig grüßt der Trichterlings-Mehlräsling, bei dem ich wohl nie den Einen von dem Anderen unterscheiden können werde.




    Dieser kleine gelbe Trickser hat sich heimlich zwischen die RSK geschlichen. Aber beim Verputzen ist er aufgeflogen. Vielleicht ein Flämmling in geheimer Mission?




    Ein schönes Büschel Brauner Büschelraslinge. Die geben den Pilzen den richtigen Biss.




    Und hier der große (kleine. ca. 8 cm hoch) Unbekannte: Ich schätze mal Rüblinge, oder? Das Sporenpulver ist weiß. Sonst nichts Auffälliges.




    Ziemlich spektakulär fand ich die in Büscheln wachsenden Gifthäublinge. Ich hatte immer gedacht, dass die Gifthäublinge lediglich gesellig wachsen würden und die Stockis in Büscheln. Aber auch das ist eine ganz offenbar Mär. Ich finde, dass dass die DGFM unbedingt Öffentlichkeitsarbeit machen sollte, um Stockschwämmchensammler zu warnen. So extrem wie in diesem Jahr sind mir die Gifthäublinge noch nie aufgefallen.




  • Servus Claudia,


    deine Ziegenlippe ist ein Rotfuß, vermutlich X. pruinatus.


    Der Stäubling dürfte Lycoperdon foetidum sein - der wird schnell bräunlich.


    Trichterlinge sind ganz leicht vom Mehlräsling zu unterscheiden. Achte mal auf die Fleischkonsistenz - Trichterlinge sind aus Gummi, Mehlräslinge haben ein sehr brüchiges Hutfleisch. Die Hutränder brechen völlig eben ab (wie ein Täubling) nur ohne Widerstand. Man kann ja kaum einen alten Mehlräsling heil in den Korb legen. Und auch bei jungen hilft der Versuch, was abzubrechen. Ist sehr auffällig neben den wachsweichen Lamellen und dem extremen Mehl- bis Spermageruch.


    Dein Flämmling ist sicher kein Flämmling - der Hut ist zu schleimig. Das ist ein geköpfter Schüppling im weiten Sinne, ich vermute die Gattung Flammula.


    Die Rüblinge sind uralte Knopfstielige Rüblinge (Gymnopus confluens)


    Zu den Gifthäublingen - sehr hübsch! Ich habe mal vor einigen Jahren im Tintling einen Artikel dazu veröffentlicht - mit Fotos von Büscheln mit bis zu 450 Fruchtkörpern... Hutdurchmesser bis 6 cm, wenn ich mich recht erinnere. Ja, die können büschelig wachsen. Und nein, sie müssen auch nicht nach Mehl riechen. Wir hatten heuer im Pilzberaterkurs in München einen Gifthäubling, der nicht nach Mehl gerochen hat, sondern einfach nur nach Pilz.
    Viele der gern verwendeten Merkmale sind nicht sicher - früher nannte man ihn ja sogar Nadelhlozhäubling... Wo ich aufgewachsen bin (Tutzing, Starnberger See) ist er deutlich häufiger an Buche als an Nadelholz...


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph, vielen lieben Dank für Deine Anmerkungen.

    Also hake ich mal den rotfußlosen Rotfuß ab. Offenbar ein Parallelfall zum Rotrandigen ohne roten Rand.


    Deine Mehlräslings-Trichterlingstipps sind Gold wert. Im Erschnüffeln bin ich nur bei Extremgerüchen sicher. Aber die Konsistenz der Pilze zu erkunden, scheint mir ein guter Weg.


    Den Flämming/Schüppling hatte ich erbost aus dem Waschbecken gefischt, als ich die Pilze abgewaschen habe. Bis dahin war er mir durchgerutscht. Daher war er so nass. Was genau das mal war, wird nicht mehr zu rekonstruieren sein.


    Die Knopfstieligen Rüblinge hatte ich im letzten Jahr kennengelernt. Da sahen sie aber schick aus, nicht so dunkel-matschig wie meine diesjährigen. Ja, ja. Das geht dem Menschen wie den Pilzen, wenn sie ins Alter kommen, ist der Lack ab==Gnolm7

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi,


    das mal wieder ein klasse Thread mit klasse Antworten! Insbesondere den Tipp bezüglich der Brüchigkeit des Mehlräslings möchte ich unterstreichen ==Gnolm8

  • Hi,


    das mal wieder ein klasse Thread mit klasse Antworten! Insbesondere den Tipp bezüglich der Brüchigkeit des Mehlräslings möchte ich unterstreichen ==Gnolm8

    Danke Kuschel.==Gnolm13

    Ich hab da noch was gefunden, was ich nicht bestimmen konnte. Ich wollte ihn eigentlich alleine herausbekommen, hat aber nicht geklappt.

    Sind das Kahlköpfe - oder vielleicht doch Düngerlinge? Ich habe sie auf einer extensiv genutzten Kuhweide gefunden.



    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia


    Düngerlinge weil in alter Lamellen schwarz , bei Kahlköpfe schwärzend nicht


    LG beli !

    Danke beli==Gnolm13!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.