Amanita fulva?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.991 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo,


    hier sind einige zierliche kleine Amanitas, die ich in den letzten Tagen in Portugal gefunden habe. Hut ca. 5 cm, Stiel ca. 12 cm. Die meisten haben einen deutlich braunen Hut und gerieften Hutrand.


    Ich nehme an, dass es sich um Amanita fulva handelt?


    Lg Dieter


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Die kämen mir sehr seltsam vor für "normale" Amanita fulva: Die Farbnverläufe a Hut stimmen nicht, und die scheide scheint nicht oder nur unkonstant rostfleckig zu sein.
    Was es aber ist - Scheidenstrefilinge sind echt nicht so meine stärke. Da muss man sich reinarbeiten, und es hat sich auch einiges getan in den letzten jahren. Dennoch muss man gerade bei südeuropäischen Arte damit rechnen, viele Funde nicht bestimmen zu können.
    Ohne aktuelle Literatur sollte man >diese Seite< nutzen, die ist wirklich ziemlich gut fachlich.



    LG, Pablo.

  • Ahoj, ich würde mal battarae in den Ring werfen.

    Auch, wenn ich dafür auf den Hut bekomme...


    LG

    Malone

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    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo Malone,


    an Battarae mag ich eigentlich nicht glauben. Da fehlt mir der 2te dunklere Ring. Für mich sieht das "einfarbig" aus, halt mit dunklerer Mitte.


    Bei ausgebreiteten FK ist da eine dunkle Mitte + ein zusötzlicher Ring zu sehen. Für mich hier nicht zu sehen.


    Grüßle

    RudiS

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Ringe an Pilzstielen sind = Velum. :gzwinkern:

    Das sieht in der Tat interessant aus hier, könnte aber auch sein, daß das keine Ringe im eigentlichen sinne (also zumindest oberer Teil aus Velum partiale) sondern ein beim Wachstum ebgerissener Rest des Velum universale (also in dem Fall: abgerissener Teil der Scheide) ist.


    "Amanita battarrae" sind mindestens zwei (eventuell sogar mehr) Arten, wobei das so nach Hörensagen etwas unglücklich ist, weil die temperate Nadelwaldart nun wohl Amanita umbrinolutea heißt und die eher thermophile Laubwaldart Amanita battarrae. Was lange Zeit eben genau andersrum interpretiert wurde...

    Ob oder ob nicht, kann ich hier nicht sagen, sieht aber eigentlich auch nicht so aus wie die "battarrae" (= umbrinolutea), die ich hier aus den Nadelwäldern in den umliegenden Mittelgebirgen kenne.



    LG; Pablo.

  • Servus beinand, servus Dieter


    es gibt Scheidenstreiflinge mit Velum partiale, das aber nur jung erkennbar ist und dann sofort verschwindet (nur bei Amanita lactea länger als Ring sichtbar, der dann abfällt, bei den anderen deutlich stärker reduziert). Das, was hier als Ring zu erkennen ist, ist klar das Velum universale.


    Ich vermute, dass das erste Bild einen anderen Scheidenstreifling zeigt als die anderen Fotos. Zu dem ersten kann ich nur anhand des Fotos und ohne weitere Infos gar nichtsa sagen.


    Zum zweiten aber durchaus. Das entspricht ziemlich genau dem, was hier als Amanita umbrinolutea interpretiert wird: Setas Extremadura : Amanita Umbrinolutea - was auch mehr meiner Interpretation der Art entspricht - Hut mit Brauntönen und Gelbtönen, Ockerflecken der Volva (aber keine Areolen auf der Volva), Hut nicht so klar mit Ring abgesetzt wie bei der robusteren, größeren, im Nadelwald vorkommenden Amanita battarrae, die kein Gelb zeigt, sondern mehr graudunkelbraun / hellgraubraun ist (also dunkler Ring am Riefungsende, Rest blass cremegraubraun, Volva kräftig, mit Rostflecken)


    Ich meine mit Amanita umbrinolutea auch das, was im Laubwald und mehr mediterran vorkommt als die Nadelwaldart mit dem klaren Ring auf dem Hut, was ich als Amanita battarae kenne - also das, was Pablo als die alte Interpretation kennt - dieses Hin und Her zeigt aber, wie schwierig es im Moment ist.


    Für mich als Arbeitsname: Amanita umbrinolutea s.str., aber natürlich ohne Garantie ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    danke für den Hinweis. Du hast Recht, die oberen Bilder zeigen einen anderen Pilz als die unteren. Ich hab sie zusammen präsentiert, weil sie außer der Hutfarbe sehr ähnlich sind.


    Amanita umbrinolutea scheint zu passen, außer das bei den meisten Bildern und Beschreibungen dieses Pilzes der Hut "gezont" ist, was bei meinem Pilz nicht der Fall ist. Die Hutmitte ist zwar dunkler, aber der Hut wird eher allmählich heller zum Rand hin.


    lg. Dieter

  • Lieber Dieter,


    das, was dein Link zeigt, ist das, was ich hier als Amanita battarrae bezeichne und eben nicht Amanita umbrinolutea. Diese Art ist kräftiger, wächst im Nadelwald und hat mehr Grau bis Düstergrau und die sehr deutliche Zonierung. Dein Fund entspricht der wärmeliebenden Art im Laubwald, die eben mehr braun-gelb ist, wie der Name "umbrinolutea" auch aussagt. Deshalb habe ich als Vergleich das Foto von den SetasExtramadura als Vergleich verlinkt ;-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    danke für die Erklärung. Das war etwas verwirrend, weil in vielen spanischen und italienischen Web-Seiten, die ich gefunden hatte, Amanita umbrinolutea deutlich gezont und dunkel gezeigt wurde. Aber es gibt natürlich auch in Italien und Spanien Nadelwälder. Nachdem, was du sagst, müssten diese in Wirklichkeit als Amanita battarrae bezeichnet werden? Ist das richtig?


    lg. Dieter


    PS: Beim Verlinken ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich wollte eigentlich diese Seite zeigen. Nach den Tannenzapfen zu urteilen, stehen die alle im Nadelwald, auch der braun-gelbe im 4. Bild von oben.