Zunderschwamm und seltsamer Sägeschnitt

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.746 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Ahoi,


    ich habe heute morgen schon von weitem diverse Zunderschwämme an einem toten Buchenstamm, Durchmesser etwa 40 cm, gesehen, so weit so gut, das ist ja nichts Ungewöhnliches:




    Was mich etwas nachdenklich machte, war der nahezu durchgehende subtotale Kettensägenschnitt, welcher wohl schon zu Zeiten angebracht wurde, als die Zunderschwämme noch gar nicht wuchsen. Dann hat im Nachgang noch jemand ein kleineres Rundholz so in den Sägespalt geklemmt, dass der obere Stammabschnitt, derzeit immer noch so schwer, dass er mühelos einen Büffel totschlägt, nur auf eine gut frequentierte geschotterte Forststraße fallen kann. Auf welcher vor allem vormittäglich werktags Horden von bewegungsfreudigen Nordic-Walkerinnen etc. ihre Runden drehen:




    Ein Forstarbeiter, der noch halbwegs bei Sinnen ist, macht so etwas jedenfalls nicht :(.


    Ich nehme da mal nächste Woche einen breiten Keil mit und beseitige das Risiko.

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Oha, das sieht wirklcih ziemlich unbesonnen aus.

    Aber nur gut, daß der Zunderschwamm das vorerst noch abstützt.


    Auch wenn es normalerweise nicht erlaubt ist, im Forst selbst Bäume zu fällen: Das hier ist ja eine Notlage. Und so wie das aussieht, reicht schon ein eher leichter Schubs, bzw. beim nächsten Sturmereignis kippt die Sache. Sicherer (vor allem für dich) wär's aber wohl, beim zuständigen Forstamt oder generell auf der zuständigen Gemeinde (wegen Wegsicherheit) anzuklingeln und da mal bescheid zu geben. Weil ich weiß nicht, vie viele Bäume von der Größe du schon gefällt hast, aber erfahrungsgemäß machen die beim Kippen schon komische Sachen, mit denen man manchmal nicht rechnet, und das kann gefährlich werden.
    So zB wenn einzelne Fasern unterschiedlich schnell reißen, bekommt der fallende Stamm ein Drehmoment und kippt in eine ungünstige Richtung. Oder "schlägt" nach hinten aus, was auch passieren kann, wenn der Stamm beim Fallen an anderen Stämmen abprallt. Also selbst wenn du auf der zur Fallrichtung abgewandten Seite stehts, kann der untere Stammteil beim kippen mal locker zwei Meter zurückrutschen.
    Ist alles nicht so einfach, und idealerweise macht das jemand mit entsprechender Fachkenntnis, auch zur Sicherung des nahen Weges.



    Lg; Pablo.

  • Der zuständige Forstfritze hier ist die Inkarnation einer Schlaftablette. Das dauert dann bis Ostern.


    Der Stamm ist tot. Mausetot. Da hat es keine Fasern mehr, die drehen oder nicht so tun, wie sie sollen.


    Da reicht ein Keil an der richtigen Stelle und ein kurzer Fünfpfünder.


    Exaktes Baumfällen in sinnvoller Richtung ist meinerseits gewährleistet. Maschinell oder auch gerne manuell. Da passiert nichts.

  • Hallo Radelfungus et al,


    danke fürs Zeigen.


    Meine Meinung: Sägeblatt der mir bekannten Kettensägen ist konstrukrätionsbedingt absolut gerade. Die Fuge, die Du zeigst scheint mir nicht gerade zu sein, und kann meiner Idee zufolge nicht kettenblattgesägt sein. Ich würde alternativ vermuten, dass Spannungen im Inneren des Baumes zum "Aufplatzen" des Baumes führt. Die Schwächung samt Kaverne kann durchaus durch einen Schwammerl mitverursacht sein. Die Vermutung, dass die Zunderschwämme erst nach dem vermuteten "Schnitt" entstanden ist, ist Deine Vermutung. Ein Stöckchen im Schlitz sieht hinterfotzig aus, muss es aber nicht sein. Ich stecke auch oft Stöckchen in Höhlungen, alleine um ein schönes Bild zu machen.

    Kennst Du die vielen Bilder von "schrägen" Steinen, die scheinbar von Menschen davon abgehalten werden, den Abhang runterzurollen? Da geht es um Schwerkraft und darum, die vermittels Bildern auszutricksen!

    Welche Art der Fäule verursacht FomFom und wie "bricht" das Holz dabei? Ich jedenfalls kenne viele Buchen die "gerade" brechen. Im konkreten Fall, könnte das Brechen einfach verlangsamt sein.


    Was spricht gegen meine Idee? Bitte um Argumente!


    Baumfrevel? Gibt es leider sehr häufig in meinem Gäu. Sieht aber i.d. Regel ganz anders aus.


    Inkompetente Waldarbeit? Gibt es täglich, immer und überall. Aber auch das sieht m.E. anders aus.


    Also meine rein persönliche, laienhafte Einschätzung: natürlicher Vorgang mit Gefahrenpotential => also melden beim Waldbesitzer. Eigenes Agieren ist selbst-, bzw. fremdgefährdend.


    #Radelfungus: da selbst Hand anzulegen, ist EDIT hirnrissig! lebensgefährlich (Ich weiß, dass dieser Ausdruck nicht zu diesem freundlichen Forum passt, aber vielleicht führt er bei Dir zu einem kurzen Innehalten). Nur weil wir uns ein wenig mit Pilzen beschäftigen, sind wir nicht qualifiziert Wegesicherung zu betreiben!!!


    Nix für ungut
    RudiS


    PS: Christoph/Tricholomopsis war als Baumgutachter tätig, vielleicht gibt es auch andere Waldexperten, und ausschliesslich diese können urteilen.



    Also

    Grüßle

    RudiS

    Einmal editiert, zuletzt von Gaukler () aus folgendem Grund: Überzogen und unfreundlich => Versuch tu entschärfen

  • Hallo Rudi,


    ein frischer Kettensägenschnitt ist gerade. Der Schnitt im Bild ist aber mehrere Jahre alt und war in dieser Zeit der Witterung und Zersetzung ausgesetzt.


    Ich fälle seit bald fünfzig Jahren Bäume, dünne, dicke, große, kleine und hole mir jedes Jahr ca 60m² Holz aus dem Wald. Dabei habe ich - zumindest bisher - nie jemanden oder mich selbst verletzt.


    Da passiert nichts, passt schon.

  • Hallo Radelfungus,


    da fehlen mir Jahrzehnte an Erfahrung, ich habe nur den Motorsägenführerschein (ja sowas gibt es in den Bayrischen Forsten) gemacht, um privat jedes Jahr ein paar Kubikmeter Holz selbst ernten zu dürfen. Hat natürlich auch versicherungstechnische Gründe, die Behörden wollen sich gegen meine potentiellen Klagen absichern. Von Deiner Erfahrung wusste ich nix, deswegen werde ich oben mein "böses" Wort ausbessern.

    Und klar, ein sehr alter Sägeschnitt kann ausfransen.


    Ich halte es nur für seeehr bedenklich, darüber zu Schreiben, praktisch in Selbsthilfe, Gefahren im Wald zu beseitigen. Nicht weil Du Dich gefährdest (ich nehme Dir Deine Erfahrung auf alle Fälle ab), sondern weil andere ohne Ahnung Dir nachfolgen könnten.


    War keinesfalls persönlich gemeint, sondern aus Sorge um das Leben von nachmachenden Foristen.


    Nixx für ungut

    RudiS


    PS: In meiner wilden Pilzanfangszeit hab ich des öfteren an morschen Birken gerüttelt, um an frische BiPos zu kommen. Mach ich nicht mehr, seit ein schmächtiges Bäumchen mit Stammdurchmesser 10cm auf meine Schulter fiel. Das hätte auch final sein können, und da meine ich nicht den Baum.

  • Hallo Rudi,


    alles gut.


    Im Endeffekt muss aber jeder selbst wissen, was er tut. Wenn der eine etwas beschreibt, ist das für den anderen keine direkte Berechtigung, Erlaubnis, Aufforderung oder dergleichen das sofort nachzumachen.


    Schau Dir die Filmchen an von den Klippenspringern, bei Youtube. In zehn kalten Wintern nicht würde ich das nachmachen, aber die, die da runterhupfen, die können das gut.


    Da dürfte man über gar nichts mehr schreiben, nicht einmal über den eigentlichen Zweck dieses Forums, über Pilze.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    OK, im vergrößerten Bild kann ich auch dem Gedanken folgen, daß das eher eine Bruchstelle als eine Sägerinne ist. Aber: Wie kommt dann der Ast in den Spalt?

    Wichtig war mir nur, daß man da nicht leichtsinnig rangeht und sowohl für die eigene Sicherheit als auch für die Sicherheit des Weges gesorgt ist. Wenn du mit den Aktionen Erfahrung hast, Radelfungus, dann kannst du das ja selbst einschätzen. :thumbup:



    LG; Pablo.