Sterilität

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo zusammen,


    Kommt mir gerade so ein wenig wie eine Modeerscheinung vor, auf sterile Fruchtkörper hinzuweisen, deshalb meine Fragen dazu:


    1) Wie oft kommt das tatsächlich vor? Ich kann mich an ein steriles Hasenpfoten-Exemplar von Wutzi-Claudia erinnern. Ich selbst habe bewusst noch keine wahrgenommen.


    2) Hat der Frost einen Einfluss darauf?


    3) Die Auswirkung sollte eigentlich klar sein: Haben die Lamellen eine andere Farbe als die Sporen, bleibt diese bis ins Alter erhalten, richtig?


    Der Grund, warum ich hier nochmals nachfrage, ist diese Aussage

    Beim Rauchblättrigem vs. Grünblättrigem Schwefelkopf wird auf die Stielfarbe als Trennmerkmal nicht einmal eingegangen (oder ich habe es übersehen), sondern primär die Lamellenfarbe verwendet - das ist problematisch, da sie beim Grünblättrigem nicht grün sein muss (sterile Frostexemplare...).

    Die Lamellen des grünblättrigen haben ja jung dieses Textmarker-Gelbgrün, wie an der Stielspitze. Wieso sollte sich dieser Farbton bei sterilen Fruchtkörpern nicht entwickeln?


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Ich kann dazu keine umfassenden Statistiken präsentieren, die auch ungefähr so gut wie selbst gefälscht wären, aber: So selten ist das nicht.
    Es bezeichnet ja auch im Grunde immer nur den Fundzustand. Man kann einen Auenblättlinge einsammeln, die Chancen, daß der steril ist, sind so ungefähr 95:5 (für steril). Bei anderen Porlingen ist das nicht so krass, aber sterile FomPinis, FomFoms, Ganodermas usw. sind häufig. Weil eben diese Fruchtkörper sehr dauerhaft sind, aber nur zu bestimmten Zeiten ein Hymenium entwickeln und Sporen basteln.
    "Steril" heißt aber nach meiner Ansicht wirklich steril, also ohne einie einzige fertile Basidie, ohne eine einzige ausgebildete Spore.


    Sporenpulverfarben sind ja übrigens einigermaßen konstant, Lamellenfarben können sich dagegen stark verändern (unabhängig von der Sporenpulverfarbe).
    Das muss man immer getrennt betrachten, weil Lamellenfarbe und Sporenpulverfarbe eben zwei verschiedene Sachen sind.



    LG; Pablo.

  • Hallo craterelle,

    Ich fand auch schonmal kleine gelbe Pilze , welche absolut Sporenlos waren.

    Lamellen schön neongelb , aussehen wie kleine grünblättrige Schwefelköpfe , Geschmack so , Geruch so.

    Nach längerem Untersuchen hakte ich sie als sterile Grünblättrige Schwefelköpfe ab.

    ich kann mir dafür 2 Erklärungen vorstellen :

    A : Ein einkerniges Myzel , welches keinen passenden Partner gefunden hat und bei sehr guten Bedingungen dann doch Fruchtkörper hervorbringt.

    B : Ein Zweikernmyzel bei welchem die Partner nicht zusammen passen (pilze haben mehr als 2 Geschlechter) und deshalb keine Sporen produzieren. Gibt ja sogar bei den Säugetieren (z.B. Homo Sapiens) Fälle , bei denen ein bestimmter Mann mit bestimmter Frau keine Kinder zeugen kann , obwohl beide fruchtbar sind.

    Nur so Überlegungen - hab doch keine tiefergehende Ahnung.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Craterelle, die sterilen Pilze waren nicht die Hasenpfoten (die Pfoten waren pigmentlos) sondern der Ziegelrote Schwefelkopf. Der hier Kein Safranroter Flämmling sondern Ziegelroter Schwefelkopf

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Danke, ihr beiden! Womit noch eine weitere Frage hinzukäme: Macht die Gattung das besonders gern? Wobei es bei Arten mit gleichfarbigen Lamellen makroskopisch ja gar nicht erst auffallen würde, aber 3 Berichte (Christophs mitgezählt) von verschiedenen Schwefelkopf-Arten vs. 0 von Champignons erscheint schon auffällig.