Ganoderma lucidum?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.038 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Habicht (†).

  • Hallo,


    hab ich hier einen Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) gefunden?


    Der Fundort ist ein Korkeichenwald in Portugal. Der Hut ist ca. 16 cm breit, rostbraun mit einem hellen Rand. Der seitlich angebrachte Stiel ist 6 cm lang und 5 cm breit. Während der Hut ein mattes Rot aufweist ist der Stiel glänzend Rot. An der Unterseite befinden sich weißliche Poren an denen hellbraune durchscheinende Tropfen hängen. Ich hab den Pilz noch nicht aufgeschnitten, aber das Fleisch ist scheinbar weicher als bei anderen Baumpilzen (es gibt nach unter Druck). Der Geruch ist intensiv pilzartig.


    Wie kann ich den Pilz trockenen (in Scheiben?) und Tee daraus zubereiten?


    Lg. Dieter


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  • Hallo Dieter,


    ja, von den Bildern her könnte das passen.

    Den kann man auch irgendwie mit Alkohol zubereiten als eine Art Schnaps. Aber wie dsas geht, weiß ich auch nicht.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Bei der Bestimmung wüsste ich jetzt auch nichts Besseres, wobei der Glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) eher ein Artenaggregat sein dürfte (und damit meine ich jetzt nicht die noch einigermaßen solide trennbaren Ganoderma carnosum & Ganoderma resinaceum).

    Zur Zubereitung weiß ich nichts, aber gib acht, daß die auch nicht irgendwie oll sind. Der Fruchtkörper auf den Bildern sieht optisch grenzwertig aus, aber die Frische / Verwertbarkeit von Fruchtkörpern ist über Bilder völlig unmöglich zu beurteilen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Dieter,


    unabhängig von der Frische des aktuellen Fruchtkörpers:


    Jungen Pilz reinigen, trocknen. Das Unkritischste ist ein Sud aus getrocknetem Pilz. Ich hatte G. lucidum leider noch nie. Meine Schmetterlinge und Chagas trockne ich und mache bei Bedarf einen Sud. Also längeres köcheln in Wasser (bis zu 44 min.) einer kleinen Menge des Trockenguts.


    Und dann: Langsam rantrinken. Reinhorchen (in den eigenen Körper) und dann die Dosis langsam erhöhen.


    Die Verknüpfung mit Alkohol halte ich für verführerisch aber nicht zielführend.


    Ich würde erst auf Verträglichkeit testen, und dann sehr viele Erfahrungen später Alkohol ins Spiel bringen.


    Was meinst?

    Grüßle

    RudiS

  • Hallo RudiS,


    ich weiß nur, dass bei uns auf einer Pilzzucht das Ganze in Alkohol angeboten wird. Schmeckt vielleicht besser ;)


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo Nosozia,


    Alkohol liebe ich leider auch!


    Aber zum Verkosten wäre meine Empfehlung für Interessierte immer erstmal ohne zusätzliche Droge. Weil (bei mir) Alkohol immer als Alkohol wirkt. Und entscheidend ist ja, wenn es dann wirkt, eben der Workstoff. Das andere ist ja nur Lösungsmittel...😎


    Grüßle

    RudiS

  • Hallo,


    Herzlichen Dank für die Antworten. Es gibt wohl keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Pilz der Ganoderma lucidum Art handelt.


    Nach einigen Youtube Videos wird der Pilz zur Konservierung üblicherweise ganz oder in Scheiben getrocknet. Der getrocknete Pilz wird zerkleinert und in Wasser längere Zeit gekocht, um einen etwas bitteren Sud herzustellen, der im Kühlschrank einige Tage hält. Das ist die übliche Weise, wenn z. B. das Immunsystem gestärkt werden soll. Der zerkleinerte Pilz kann auch einige Wochen in Alkohol (Vodka) eingelegt werden.

    Der Fruchtkörper auf den Bildern sieht optisch grenzwertig aus,


    Hallo Pablo,


    Diese Frage habe ich mir auch gestellt, zumal der FK nicht sehr appetitlich aussieht. Aber das liegt hauptsächlich daran, dass der FK sehr tief auf der Erde gewachsen ist und deshalb Erde, Blätter, kleine Äste, usw., eingeschlossen hat.


    Das Innere sah ganz gut aus nachdem ich die äußeren Verunreinigungen herausgeschnitten hatte. Ich weiß auch nicht, ob bei Baumpilzen ältere FK wirklich nicht mehr verwendet werden können. Anders als bei anderen Pilzen, trocknen Baumpilze an ihrem Standort wie man sie auch im Dörrapparat trocknen würde – nur eben langsamer. Der FK verfault also nicht wie bei anderen Pilzen.


    Ich hab den FK in Scheiben geschnitten, um ihn im Dörrapparat zu trocknen. Dabei hat er ein ganz umwerfendes Aroma verbreitet. Das war ein sehr würziger Pilzgeruch. Ich hatte fast Lust, hineinzubeißen. Auf alle Fälle habe ich damit das Trockengut und kann mich später immer noch entscheiden, das Trockengut zu verwenden oder auch nicht, je nachdem was ich noch zur Verwendbarkeit von nicht mehr ganz junger FKs in Erfahrung bringe.


    Lg. Dieter


    PS: Ich werde versuchen einige alte Eichenstämme mit Resten meines FKs zu impfen. Gibt es dazu Erkenntnisse? Ich denke, ich werde mit dem Akku-Bohrer einige Löcher in tote Eichenstämme bohren, die ich dann mit Pilzresten vollstopfe und mit Moos oder Flechten schließe. Oder gibt es eine bessere Methode?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Wie schon gesagt: Ich kann es nicht über Bilder berteilen; Frische von Pilzfruchtkörpern nur über Bilder zu beurteilen kann eigentlich niemand. Falls jemand von sich behaupten würde, er/sie könnte das, dann hättest du immerhin die Sicherheit, daß diese Person recht wenig Ahnung von Pilzen hat, und du ihre Kommentare ignorieren kannst. :gzwinkern:

    Wichtig ist deine eigene Einschätzung, der musst du vertrauen. Gilt freilich auch für die Bestimmungen, aber ich denke, da bist du sowieso verantwortungsvoll genug.



    LG, Pablo.

  • Servus Dieter,


    gratuliere dir zu deinem Ganoderma cf. lucidum Fund. Die FK solltest du nächstes Jahr dort wieder antreffen können, ab Anfang Juli.

    In der Dörre riechen die allerdings nach nichts, bleib' da lieber auf der sicheren Seite.


    LG

    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan