Russula Torulosa?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo,


    bisher hatte ich nicht viel Glück, Täublinge zu bestimmen. Mit diesem Pilz versuche ich es noch einmal, weil der rote Stiel wahrscheinlich doch etwas ungewöhnlich ist.


    Heute gefunden in Portugal:


    Fundort: unter Eukalyptus und Pinie

    Hut: ca. 7 cm, rot, Hutrand nur im Alter leicht gerieft sonst glatt

    Huthaut: ¼ abziehbar

    Stiel: rot, nicht so intensiv wie der Hut

    Lamellen: jung weißlich, alt cremefarben, brüchig

    Fleisch: weiß

    Geruch: unbedeutend

    Geschmack: scharf, schärfer in den Lamellen als im Fleisch


    Ich tippe auf Russula torulosa. Gibt es andere Möglichkeiten?


    lg Dieter



  • Hallo Dieter,


    das könnte Russula sardonia sein oder Zitronblättriger Täubling oder auch Säfernase genannt wegen des rötlich überhauchten Stiels. Aber auch andere änliche Täublinge sind möglich.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo Dieter,


    das könnte Russula sardonia sein oder Zitronblättriger Täubling oder auch Säfernase genannt wegen des rötlich überhauchten Stiels. Aber auch andere änliche Täublinge sind möglich.

    Hallo Weisheit,


    wieso denkst du, dass es Russula sardonia sein könnte? R. sardonia soll doch einen violetten Hut haben. Bei meinem Pilz sehe ich eher ein dunkles Karminrot oder Braun-Rot.


    Ich hab übrigens vergessen zu sagen, dass sich auch eine Pinie in der Nähe befand.


    lg. Dieter

  • Ich hab übrigens vergessen zu sagen, dass sich auch eine Pinie in der Nähe befand.

    Hallo Dieter, :thumbup:


    die Pinie gefällt mir jetzt viel besser zu der Gruppe Sardoninae, zu der ich den Täubling optisch zugehörig einschätzen würde. Mehr getraue ich mir mit deinen Angaben nicht zu sagen. Und auf die Hutfarbe geb´ ich gar nichts, die könnte ja sogar albinofarben sein, oder? Aber auch die Sporenpulverfarbe allein wird da nicht viel weiterhelfen um dem Namen näher zu kommen.

    Chemie, Mikroskopie, und viel Erfahrung die ich nicht habe würden vielleicht zum Namen führen, aber ob dann wohl R. torulosa rauskommt?

    Für mich ist diese ganze Gruppe um die Sardoninae noch nicht ganz plausibel geklärt, siehe queletii und fuscorubroides. Alles nahe Verwandte deiner torulosa und ich greife da lieber zu einem "cf" und mache den Deckel zu.


    Grüsse

    claus

  • Hallo zusammen,

    Für R. sardonia sind die Lamellen nicht gelb genug und auch die Hutfarbe stimmt nicht

    Also sind wir in der Gruppe um R.queletii und im Süden ist da R. torulosa unter Kiefern wohl die häufigste Art

    Entsprechend kann das gut R.torulosa sein

    Hier ein Bild aus Italien mit den verschiedensten Farbvarianten von Torulosa


    Gruss

    Uwe

  • Servus,


    ich kann mich da nur anschließen. Die Farben sind auch bei R. torulosa wenig verlässlich. Ohne Mikroskopie, Geruch, Geschmack etc. würde ich mich diese nicht von ähnlichen Arten abgrenzen trauen. Ich habe einen Standort in einem Park unter Pinus nigra, an dem die Art fast jedes Jahr erscheint (mikr. & makr. abgesichert). Davon ein paar Fotos aus verschiedenen Jahren und Jahreszeiten.


    Gruß Helmut



  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Ich hab leider keine technische Hilfsmittel zur Bestimmung, aber rein optisch passt R. torulosa gut. Geruch und Geschmack stimmen auch in etwa.


    Ich hab noch einige FK in einem Pinienwald in den Dünen gefunden.


    lg. Dieter



  • Hallo Dieter

    Im Mittelmeerraum ist dieser Täubling recht verbreitet. Hatte dieses Jahr die Gelegenheit diesen Täubling auf Mallorca etwas näher zu betrachten. Wie schon gesagt wurde, ist R. sardonia optisch sehr nahe. Dieser Täubling hat meistens ein ausgeprägtes Zitronengelb in den Lamellen und ist im Geschmack sehr scharf und anhaltend scharf. R. torulosa ist meiner Meinung nach erträglich scharf und nicht lange anhaltend.


    Innerhalb der Gruppe der gedrungenen Täublinge gibt es offenbar noch weitere Arten und Variationen. Christoph hat den Dunkelvioletten Wolfstäubling (Russula fuscorubra) erwähnt.

    Setas Mallorca 2018


    Nahe ist natürlich auch R. queletii. Weniger unter Kiefern, deutlich zerbrechlicher, vor allem Stiel und natürlich markanter Geruch nach Stachelbeeren.


    Beste Grüsse

    Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022

  • Wie schon gesagt wurde, ist R. sardonia optisch sehr nahe. Dieser Täubling hat meistens ein ausgeprägtes Zitronengelb in den Lamellen und ist im Geschmack sehr scharf und anhaltend scharf. R. torulosa ist meiner Meinung nach erträglich scharf und nicht lange anhaltend.

    Hallo Stephan,


    diese Geschmacksentfaltung entspricht meine Erinnerung von dem Pilz. Auch waren die Lamellen blasser als Zitronengelb. Beides spricht also für R. torulosa.


    lg. Dieter