Guten Tag, die Damen und Herren!
Die pilzarme Jahreszeit liegt nun schon etwas zurück, und so ganz langsam entspannt sich auch die Dürresituation ein wenig (auch wenn dem Neckar noch ~ 2m bis zum normalen Stand fehlen).
Die Temperaturen sind angenehm frisch, soll heißen: Die Hauptpilzsaison ist in vollem Gange!
Ein wenig Frost hier und da schadet nicht, im Gegenteil hält die die Parasiten in Schach, und das Totholz blüht und wird belebt in allerlei Farben und Formen.
Darum zu diesem frühen Zeitpunkt der Hauptsaison schon mal ein paar Bildchen einiger PIlze, teils aus der Runde vom letzten Wochenende im Pfälzer Wald, und dann von einem kurzen Abstecher in den Käfertaler Wald (gesprochen: Käfferdääler Wald) die Woche.
Panellus mitis = Milder Zwergknäueling
an recht frischen, noch ebrindeten Kiefernästen und -zweigen
Panellus serotinus = Gelbstiliger Muschelseitling
an oft schon recht stark vermorschten, gerne bemoosten Laubholzstämmen
Strobilurus esculentus (Fichtenzapfenrübling, rechts links) & Baeospora myosura (Mäuseschwanz, links rechts)
in unmittelbarer Nachbarschaft an teils vergrabenen, teils offen liegenden Fichtenzapfen
Chromocyphella muscicola = Flaumiges Moosschälchen
Im üblichen Erscheinungsbild in den Mooskreisen an diversen Baumstämmen.
Phlebia centrifuga = Heidelbeerfransiger Kammpilz
an einem liegenden, entrideten Kiefernstamm, heute mal ohne lila Fransen obschon recht ung und frisch. Macht aber nix, Fruchtkörper von eben diesem Organismus hatte ich da letztes Jahr schon untersucht.
Stereum sanguinolentum = Blutender Nadelholz - Schichtpilz
auch an Kiefer
Tectella patellaris = Klebriger Schleierseitling
an liegendem Laubholzast (Prunus spec.), hier vergesellschaftet mit...
...Hyphoderma setigerum = Feinborstiger Rindenpilz
So viele unangenehm große Lamellenpilze stehen jetzt nicht mehr rum, darum fällt so ein Rudel von komisch deformierten Nebelkappen schon umso mehr auf.
Also hab' ihn endlich.
Volvariella surrecta = Parasitischer Scheidling
Ein weiterer Pilz, den ich zum ersten Mal sehe, wäre
Hypochnicium bombycinum (deutschen Namen muss ich mir noch ausdenken, die bisher kursierenden geffallen mir nicht):
an einem liegenden, entrindeten Kiefernstamm, dort vergesellschaftet mit...
...Trichaptum abietinum = Violetter Knorpelporling
und Phlebia radiata = Orangeroter Kammpilz
Und man hätte noch mehr sammeln können, viel mehr... Aber das musss ja irgendwie auch bearbeitet werden. Was schwierig ist, angesichts dieses Festgedönses in einer Woche.
Man fragt sich ja, ob das wirklich jedes Jahr sein muss (ebenso unnötig wie jedes Jahr Geburtstag zu haben). Oder man könnte es in den Sommer verlegen, wenn's keine Pilze gibt und man sich für sowas auch Zeit nehmen mag.
Nuja, wer kann, der möge in den Wald gehen.
Lohnt sich.
LG; Pablo.