Kann das Phellinus lundellii sein?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.112 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KlausB.

  • Habe beim PC-Aufräumen noch diese beiden Fotos vom April diesen Jahres gefunden. Aufgrund ihrer sehr schönen kräftigen Farbe (Hymenium) waren sie mir halt ein Foto wert. Leider habe ich aber kein Stück zur mikroskopischen Bestimmung mitgenommen.

    Beschreibung: Fundort: liegend (wohl noch nicht sehr lange), Wegrand nahe Neanderthal. Mischwald u.a. mit Birken, Eschen,usw, Stammdurchmesser ca. 20cm, Fruchtkörper resupinat mit einer teilweise senkrechten dunkelbraunen bis schwarzen Hutkante (an einer Stelle ca 3cm hoch), Stiel keiner vorhanden!

    Porenschicht knallig rostbraun. Da Massstab fehlt kann ich keine genauen Angaben zur Anzahl der Poren machen.


    Nach Durchsicht verschiedener Lektüre wie PDS, Dörfelt, Enderle/Laux, Jahn Pilzbriefe etc. bin ich rein makroskopisch auf Phellinus lundellii gekommen, einzige Alternative wäre wohl noch Phellinus laevigatus.


    Wie seht Ihr das?


    .



    LG

    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Vielleicht auch ein unterseitig am Substrat wachsender Zunderschwamm?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Einen FomFom würde ich jetzt nicht ausschließen wollen, aber auch einen FomPini (Rotrandigen Baumschwamm) nicht. Die Kruste da an der Seite ist schon sehr schwarz, was zum FomPini (nicht aktiv wachsender Fruchtkörper) sogar noch besser passen würde, als zum FomFom. Am besten aber natürlich zu Phellinus.
    Und dann wird es schwierig. Außer den beiden genannten muss man an Birke noch mit Phellinus nigricans (bisweilen auch Phellinus nigricans genannt, und die birkenbewohnende Art aus dem Phellinus - igniarius - Aggregat) rechnen. Wichtig wäre hier, wie die Lage des Substrat war zu dem zeitpunkt, als die Fruchtkörper gebildet wurden. Phellinus lundellii und Phellinus nigricans sind pielat wachsende Arten - und können nru an Substratunterseiten +/- resupinate Fruchtkörper bilden. Wobei lundellii wohl eher einen stufenförmigen Habitus haben sollte, vergleichbar also mehr mit Phellinus pomaceus. Phellinus nigricans wäre eben so ausgeprägt wie die häufigen und gut bekannten Phellinus igniarius und Phellinus alni. Phellinus laevigatus müsste ziemlich strikt resupinat sein, ob der solche Ansätze von Hutkanten wie hier bilden kann (auch wenn die Fruchtkörper unterseits an hängendem Substrat gebildet worden wären) weiß ich nicht.



    LG; Pablo.

  • Hallo Ingo und Pablo,

    habt erst mal vielen Dank für Euer Statement.

    Fomes hatte ich eigentlich grundsätzlich ausgeschlossen allein aufgrund der auffallend orangenen Untersicht der Röhrenschicht. Alles was von Fomes in der Literatur gezeigt wird, zeigt und beschreibt meist weiße bis cremefarbene, später auch bräunliche Untersichten. Extrem z.B.Pilze BW.

    Insofern bin ich bei Phellinus hängen geblieben. Ob nun hier eine Art allein makroskopisch bestimmt werden kann, wage ich nicht zu beurteilen. Da fehlt mir einfach die "Felderfahrung" für diese Gattungen.

    Pablo, In welcher Lage der Fruchtkörper gewachsen ist, kann ich leider auch nicht sagen, da ich nicht weiß, wie lange der Stamm dort schon gelegen hatte.

    Wahrscheinlich noch nicht sehr lange, da an diesem Weg (ein Hauptzuweg zum Neanderthal ständigen Pflegemaßnahmen unterliegt. Ich werde die Stelle in den kommenden Tagen nocheinmal aufsuchen und wenn ich die Stelle und den Pilz finden sollte nehme ich einen FK mit.

    Nach Jahn Westfälische Pilzbriefe kann lundellii einen stufenförmige Wuchs aufweisen, dieses aber wohl in Abhängigkeit seines Alters.Eher neigt er aber gegenüber seinen in Frage kommenden Artgenossen zu einer halb- oder vollresupinaten Wuchsform. Dörfelt/Ruske beschreiben eine Hutkante von 2 bis max. 4cm, das würde hier passen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!


    Ich muss auch gestehen, daß Phellinus nicht so meine Stärke ist. Was auch daran liegt, daß die Gattung mikroskopisch relativ undankbar ist: Sporenanatomie, Seten, Hyphenstruktur führt ganz gut in einzelne Gruppen, aber dann wird es oft diffus, und teils nur durch das Substrat Arttrennungen vornehmen zu müssen, wiederstrebt mir immer ein wenig.

    Geht bei Phellinus aber offenbar nicht anders, und wenn dann noch die Fruchtkörper untypisch geformt sind, dann wird es eben auch makroskopisch schon wackelig.



    LG; pablo.

  • Hallo Klaus und co,


    an lundelii kann ich gar nicht glauben. Hier ein Fund aus dem Bayerwald, bestimmt von Christoph Hahn:

    frameset.htm


    Wird wohl aus dem igniarius-Komplex sein.


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

  • Hallo Pablo,

    leider machen mir Deine Worte nicht viel Hoffnung zu einer sicheren Bestimmung zu kommen, solange ich noch nicht einen FK besitze.

    Auch zu einer mikroskopischen Untersuchung ermutigst Du mich nicht gerade, shit happens:(.


    Hallo Rudi,

    schön, Dass Du Dich auch äußerst. Ja mit den Bildern ist dass sowas. Jedenfalls zu Christophs Bild kann ich null Ähnlichkeit herstellen, da gebe ich Dir völlig recht. Aber das Netz zeigt schon auf vertrauenswürdigen Seiten gewisse Ähnlichkeiten (siehe u.a. beide Links)

    Nahuby.sk - Fotografia - ohňovec Lundellov Phellinus lundellii Niemelä

    phellinus lundellii - Google-Suche


    Ich weiß nicht in welcher Zeitschiene sich Treppen bilden, pro Jahr eine? Dann dürften diese beiden FK einjährig sein und das treppenartige Wachstum noch nicht erreicht haben.

    Ob nun aber lundellii, ignarius oder laevigatus in Frage kommt weiß ich nicht. Vielleicht finde ich den Pilz noch.


    LG Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Naja, nur weil ich mich in der Gattung nicht so auskenne, kann das Problem ja trotzdem lösbar sein.

    ich kenne aber wenig Spezialisten, die sich da eine wirklich gute Formenkenntnis haben. Josef Vlasak hat eine recht umfassende >Phellinus - Galerie< auf seiner Seite, wo man natürlich auch noch vergleichen könnte.



    LG; Pablo.