Dickblättriger Schwärz-Täubling?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.402 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von DieterB.

  • Hallo, heute gefunden im Laubwald in Portugal:


    Hut: bis zu 18 cm breit, jung weißlich mit grau-braunen Flecken, alt grau braun,

    Stiel: jung weißlich später grau braun – heller als der Hut

    Lamellen: weißlich, sehr zerbrechlich

    Fleisch: fest, schwärzend im Schnitt

    Geschmack: mild in Fleisch und Lamellen

    Besondere Merkmale: rote Flecken auf Hut, Stiel und Lamellen


    Die Merkmale passen mit denen des Dickblättrigen Schwärz-Täublings (Russula nigricans) überein. Gibt es Verwechslungsgefahren?


    Lg. Dieter




  • Hallo Dieter,

    Russula nigricans ist das mMn eher nicht. Die Lamellen sind dafür zu wenig dick.

    Es gibt mindestens 10 verschiedene Schwärztäublinge, also musst du Bestimmungsarbeit investieren, z. B. den Geschmack erheben (dazu am besten mit der Zunge über die Lamellen lecken). Bei diesen Exemplaren finde ich für meinen Teil bemerkenswert, dass die Hutoberfläche anscheinend zunächst weiß ist und erst nach Malträtieren schwärzt/graut. Auf Anhieb fällt mir dazu nichts Passendes ein.

    Einige weitere Kandidaten kann man zumindest ausschließen - z. B. den mit dem lachsrosa Schein in den Lamellen oder all die Direkt-Schwärzer, das hier ist ohne Frage ein Zuerst-Röter-dann-Schwärzer.

    In Asien haben sie angeblich einen Schwärztäubling gefunden, der tödliche Vergiftungen hervorrufen kann. Daher Vorsicht bei Schwärztäublingen, die nicht klar und eindeutig bestimmbar sind.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!


  • Hallo Oehrling,


    danke für die Antwort. Das mit der Lamellendicke ist mir auch aufgefallen, allerdings wusste ich nicht, wie dick die Lamellen bei den Dickblättrigen sein sollen. Mir fehlt da die Vergleichsbasis.


    Du hast recht, in Japan und Taiwan gab es Fälle von tödlicher Vergiftung durch Russula subnegricans. Es wurden bisher keine derartigen Fälle in Europe bekannt. Das Gift soll wie bei T. equestre wirken. Es baut das Muskelgewebe ab, was zu Herzstillstand oder Ersticken führen kann, oder aber zum Nierenversagen, weil die Abbauprodukte vom Muskelgewebe zur Überlastung der Niere führen. 2 bis 3 Pilze können bei Menschen zum Tod führen.


    Der Hinweis kommt gerade zur richtigen Zeit, weil beim Weihnachtsessen ein Nachbar meinte, dass man auch unbekannte Täublinge essen kann, weil es keine giftigen Täublinge gibt.


    Wie im verlinkten Text beschrieben, ist die sicherste Art Täublinge zu bestimmen, den Pilz mit voller Kraft gegen den nächsten Baum zu werfen. Wenn er in viele Stücke zerbricht, weiß man, dass man einen Täubling gefunden hat, den man dann aber nicht mehr bestimmen kann. :D


    Das mit der Farbveränderung versteh ich nicht recht. Als Erstes, ist der Pilz zwar im jungen Stadium weißlich mit dunklen Flecken. Er wird aber nicht durch „Malträtieren“ dunkel, sondern dadurch, dass er beim wachsen dem Licht ausgesetzt ist, wie das auch für den Dickblättrigen Schwärz-Täubling beschrieben ist.


    Zweitens weiß ich nicht, wie es zur Rötung kommt. Denn wenn ich die Pilzoberfläche durch Druck oder Einschneiden beschädige entstehen keine roten Flecken. Und die Schnittfläche wurde langsam schwarz, ohne vorher rot zu werden. Also, ich kann mir nicht erklären, wie es zu den roten Flecken gekommen ist.


    Lg. Dieter