Schichtpilz? an Eiche? --> Striegliger Schichtpilz - Stereum hirsutum

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,

    im Remstal bei Remshalden Grunbach entdeckte ich an liegenden Baumstämmen auf einer Wiese diese Pilze, von denen ich annahm, es müßten Schichtpilze sein. Ich dachte bei den Stämmen könnte es sich um Eiche handeln, aber das ist mehr als unsicher. Sicher handelt es sich um Laubholzbäume.

    Natürlich hatte ich an Eichen-Schichtpilz gedacht, aber der färbt sich auf Verletzung rot und der Pilz verändert sich bei Verletzung nicht. Bei Gerüchen habe ich Probleme. Er riecht ganz leicht, wonach? Jedenfalls nicht streng oder unangenehm.

    Nun hoffe ich, daß zumindest eine näherungsweise bestimmung möglich ist.

    Es grüßt

    Horst Schlüter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Horst!


    Ich denke, das sind Strieglige Schichtpilze (Stereum hirsutum). Gelegentlich kommt das vor, daß die eigentlich gelbe Fruchtschicht braun verfärbt ist, meistens bei feuchter Witterung mit diversen Wechseln von Frost zu Plusgraden. Vertrocknet wäre das dann eher cremfarben, weißlich oder blass ocker, also insgesamt recht farbvariabel. Aber wenn es nicht rötet, bleibt mit dem Aussehen, den Farbverläufen, striegeliger Oberfläche (teilweise schon etwas angetragen) eigentlich nur Stereum hirsutum übrig.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    so kann es gehen, denn diese Art kenne ich normal doch recht gut, aber Du hast recht, vertrocknet, wie er jetzt auf dem Schreibtisch liegt, ist alles grau in grau und beim Reiben gibt es auch keine Gelbfärbung, so daß der Samtige Schichtpilz auch nicht in Frage kommt. So lernt man eben dazu.

    Vielen Dank für die Bestimmung!

    Es grüßt

    Horst

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Horst!


    Ja, der Striegelige ist auch so ein Chamäleon, und kann sehr unterschiedlich aussehen. Hat mich auch schon oft verwirrt.

    Der Samtige hat auch noch eine etwas andere Wuchsweise mit meistens deutlich verschmälerter Ansatzstelle und auch im Jungstadium weniger wultigen, dünneren Kanten.



    LG; Pablo.

  • Hallo!


    Das gemeine ist, ich kann mich nicht erinnern, dass diese im Winter befremdliche braune Farbschattierung der Fruchtschicht in einem Pilzbuch erwähnt wird.

    Und dennoch ist es genau wie Pablo sagt.


    VG

    Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Ingo,

    bevor ich den Beitrag eingestellt hatte, habe ich mir ja auch Bilder in der Literatur und im Netz angeschaut und hatte nichts Passendes gefunden.

    Um so schöner, daß ich mit Eurer Hilfe doch zu einer Bestimmung gelangen konnte, auch wenn ich beim fund dachte, etwas Besonderes entdeckt zu haben, war es ja auch, zumindest bezüglich der Färbung.


    Es grüßt dankend

    Horst

  • Horst Schlüter

    Hat den Titel des Themas von „Schichtpilz? an Eiche?“ zu „Schichtpilz? an Eiche? --> Striegliger Schichtpilz - Stereum hirsutum“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Das Problem dabei ist wohl, daß die meisten Autoren vorwiegend typisch ausgeprägte Idealkollektionen beschreiben. Was im grunde auch verständlich ist: Bei einigen Pilzen (so wie auch Stereum hirsutum) sind die Variationsbreiten so groß, daß man eigentlich ein mehrseitiges Essay verfassen müsste, um das einigermaßen vollständig zu beschreiben. Das hat aber in den allermeisten Büchern keinen Platz, darum die Beschränkung auf ein paar Stichworte zu typischen Erscheinungsbildern.

    Mehr ins Detail würde man dann in Einzelveröffentlichungen zB für Zeitschriften gehen, nur werden dabei dann seltener solche "Allerweltsarten" behandelt, wobei eben das ja auch interessant sein könnte, die Variationsbreiten mal wirklich en detail auszuloten.



    LG, Pablo.