Galerina spec

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.568 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Pilzfreunde.

    Ich finde seit Jahren in meinem Garten im Spätherbst (bei mildem Wetter bis Dez/Jan)

    diese kleinen Pilze (Bild 1,2 und 4).

    Ich bin ziemlich sicher, dass es sich um Galerina handelt, aber eine Artbestimmung

    ist mir nicht gelungen.

    Hier sind meine Befunde:

    Vorkommen: im tiefen Moos, einzeln wachsend.

    Größe: Hut bis 2 cm, zum Winter hin unter 1 cm, Stiel 4 x 0.2-0.3 cm.

    Hut: jg. halbkugelig, spä. flach konvex; dünnfleischig (nicht häutig); stark hygrophan;

    feu. fast bis zur Mitte gestreift; beim Trocknen bildet sich von der Mitte aus

    eine grau-creme farbene Schicht (Bild 4), die am Ende den ganzen Hut überzieht, sodass

    keine Streifung mehr zu sehen ist. Die Farbe ist jg. dkl. rotbraun, spä. ocker-gelb

    mit orange-Ton, Mitte dunkler. Huthaut nicht zäh, nicht klebrig, nicht gelatisiert.

    Manchmal mit kleinen Velumfetzen am Rand.

    Lamellen: erst ocker, spä. rotbraun; breit angewachsen, eher weit (L ~20, I=3-5);

    Schneiden silbrig (Bild 3)

    Stiel: gleichdick ohne Basisknolle; rotbraun, Spitze weiß bemehlt, manchmal mit feinen

    Velumresten, manchmal sehr fein silbrig überfasert (Bild 5 und 6).

    Ein Stiel war mit einem sehr dünnen Holzstückchen verwachsen (Bild 7).

    Geruch & Geschmack: ohne

    Sporen: Staub hell rotbraun mit orange-Ton; 7-8 x 5-6 µ; im Mikroskop grünlich erscheinend (Bild 8),

    ellipsoid, glatt (auch unter Immersion), nicht kalyptrat (Bild 9 mit KOH behandelt),

    stark färbend in Baumwollblau.

    Mikro: Cheilozystiden (Bild 10) häufig, kopfig, ~40µ lang, Köpfchen 8µ breit; Pleuros: keine

    gefunden; winzige Schnallen; Basidien 2-sporig (ich glaube bei früheren Funden

    auch 4-sporige gesehen zu haben).

    HDS: hyphig, verschlungene "Würste" (Bild 11), ~10µ breit; Endzellen oft inkrustiert.

    Die beim Abtrocknen entstehende Schicht besteht aus kugeligen Zellen mit 5µ Durchmesser.


    Bei meinen Bestimmungsversuchen kamen 3 Arten in die engere Wahl:

    G. cinctula: passt alles, aber die Sporen nach Lit. wesentlich größer

    G. camerina: soll aber an Nadelholz wachsen (in meinem Garten weit & breit kein Nadelbaum),

    soll in Norddeutschland fehlen.

    G. sideroides: Huthaut gelatinös, 4-sporig, andere HDS-Hyphen.


    Nun hoffe ich auf Erleuchtung durch die Forum-Teilnehmer.


    Helmut

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    was spräche denn gegen Tubaria furfuracea?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    ich hab auch gleich an den Gemeinen Trompetenschnitzling gedacht.


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Für eine typische TuFur (Tubaria furfuracea, auch inclusive hiemalis) sieht der aber auch nicht gerade typisch aus, oder?
    Allerdings gibt es ja nur wenige Galerinas mit wirklich glatten Sporen, da wüsste ich jetzt auch nicht wirklcih weiter.
    Lustiges Pilzchen jedenfalls. Und irgendwie gar nicht so einfach, trotz sehr guter Dokumentation...



    LG; Pablo.

  • Hallo!

    Danke für die Kommentare.

    Ja, Tubaria hiemalis trifft meine Daten viel besser, vorallem die Sporengrößen.

    Ich habe auch in mehreren Bildbänden Abb. gefunden, bei denen das Verwachsen des

    Stiels mit kleinen Holzstückchen zu sehen war und den cremefarbenen Belag im Zentrum.


    So ist das, wenn man erst mal auf dem falschen Pferd sitzt, reitet man auch in

    die falsche Richtung.


    Das Forum ist eine prima Sache.


    Grüße,

    Helmut

  • Hallo Helmut!

    So ist das, wenn man erst mal auf dem falschen Pferd sitzt, reitet man auch in

    die falsche Richtung.

    Wenn bei älteren Fruchtkörpern das Velum am Stiel weiß bleibt, so deutet das in Richtung Hellsporer, denn sonst wäre das durch abfallendes Sporenpulver wahrscheinlich braun getönt.


    Viele Grüße

    Ingo

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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