Winter- oder Zitzen-Stielboviste (Tulostoma brumale) ?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.853 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    diese kleinen Pilze habe ich bereits am 27.12.2018 in einem alten Steinbruch am Hahnenkamm im Altmühltal gefunden, dort allerdings an einer Stelle derart zahlreich, dass man kaum laufen konnte. Dies müssten doch Zitzen-Stielboviste sein?


    Vielen Dank wieder einmal für Eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria


  • Hallo Maria

    das sieht makroskopisch schon sehr nach brumale aus. LG Harzi

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    also prinzipiell würde ich dir sofort zustimmen, jetzt kommt das große ABER. Es gibt da ein paar neue Arten. ==Gnolm21 Harzi hat z.B. Tulostoma winterhhoffii neu beschrieben vor einigen Jahren.


    Makroskopisch passt das erstmal super, allerdings weiß ich nicht, ob es nicht noch ähliche Arten gibt, die sich z.B. über die Sporengröße oder Ornament unterscheiden...


    l.g.

    Stefan


    P.S. Harzi war schneller. :):daumen:

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo nochmal

    brumale sollte schon passen, zylindrisches Peristom und bräunlicher Hof. Zur Absicherung 100% müsste man ihn mikroskopieren, mich würde es aber sehr wundern, wenn da was anderes rauskäme.


    LG Harzi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Harzi,


    mal ne kurze Nachfrage. Wie würde sich T. winterhoffii von brumale unterscheiden?


    l.g.

    Stefan

  • winterhoffii hat ein fimbriates Peristom, brumale ein zylindrisches. Winterhoffii ist der klassische Doppelgänger von Tulostoma fimbriatum


    Tulostoma melanocyclum, Tulostoma kotlabae und Tulostoma palatinum wären noch in Arten mit zylindrischen Peristom, die in Deutschland schon gefunden wurden.

    • Offizieller Beitrag

    Dankeschön. :)

  • Vorerst vielen Dank einmal an Euch beide, speziell an Dich Harzi.

    Ich freue mich total, dass so etwas schönes direkt vor meiner Haustüre wächst.

    Und ich werde mir dies alles morgen noch einmal genau durchlesen/recherchieren und dabei lernen. Ich habe da vorhin nämlich noch ein paar Fotos entdeckt (ich habe viele Fotos gemacht da mir diese Pilzchen so gut gefallen haben :) ) auf denen einige dieser Stielbovisten irgendwie anders aussehen. Also das Peristom, zwar ebenfalls weder gefurcht noch gewimpert, sieht irgendwie anders aus. Evtl. würde ich daher morgen noch einmal Fotos posten :)

    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo noch einmal.

    Ich habe nun ziemlich viel gelesen und versucht zu verstehen, und denke auch, dass es sich auf allen meinen Fotos um Tulostoma brumale handelt. Aber ich finde die Unterscheidung der einzelnen Stielboviste jetzt nicht ganz so einfach, wenn ich ehrlich bin durchaus verwirrend. Einfach damit ich es besser verstehe poste ich noch einmal vier Fotos von zwei Pilzen mit jeweils einer Frage dazu.


    Pilz 1:
    Bei den meisten fotografierten Pilzen war die Öffnung relativ glatt, bei einigen sind aber so etwas wie "Körnchen" zu sehen. Entsteht dies kurz nach dem Öffnen? Oder was ist das?




    Pilz 2:
    Es gab auch Pilze bei denen die Öffnung nicht rund war sondern lang gezogen, wie ein Spalt. Auch war bei diesen der Hof nicht so ausgeprägt dunkler war aber dennoch vorhanden.




    Ich hoffe, ich habe jetzt keine zu blöden Fragen gestellt und dass die Zitzen-Stielboviste sehr variabel sein können habe ich natürlich auch gelesen. Jedenfalls danke ich Euch für die Unterstützung.

    Liebe Grüße

    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maria!


    Die Körnchen können zweierlei sein: Einmal Velum (bei jungen Tulostoma brumale ist die Endoperidie mit einer dünnen Velumhaut umgeben) oder aber frisches, austretendes Sporenpulver.

    Der mit dem langen, schlitzartigen Peristom sieht schon wunderlich aus. Man könnte sich aber vorstellen, daß es auch ein Winter - Stielbovist ist, wo bei der Entwicklung des Peristoms was schief gegangen ist. Vielleicht daß jemand draufgetreten ist, oder ein Hindernis im Weg war oder so.



    LG; Pablo.

  • Danke Pablo.
    Vielleicht sind die Gämsen drauf getreten, ihre Hinterlassenschaften waren jedenfalls genau am Fundort, ebenso wie die Tiere selbst, reichlich vertreten.

    Liebe Grüße

    Maria

  • O.K. Pablo - Gämsen gäbe es hier wirklich reichlich, drei verschiedene Populationen und einen Einzelgänger in einem relativ kleinen Gebiet - aber den Dung habe ich mir jetzt nun wirklich noch nicht näher angesehen sondern bisher immer versucht dem Schritt-technisch eher auszuweichen ^^ Interessierte Dung-Liebhaber würde ich aber natürlich gerne an reichhaltige Fundstellen führen ;)


    Liebe Grüße


    Maria