Hallo zusammen,
letzten Sonntag ging es für mich bei klirrender Kälte und strahlendem Sonnenschein auf eine Tour in die Westruper Heide bei Haltern am See. Eigentlich hatte ich dort ja eher nach den zahlreichen Cladonien schauen wollen, aber die waren zum großen Teil mit dicken Reif überzogen. Also mußten die Pilze als Ersatz herhalten.
1. Ein Fund am Halterner Bahnhof beim Warten auf den Bus: Xanthoriicola physciae auf Xanthoria parietina. Der scheint echt nicht selten zu sein und ist an den schwarz verfärbten Apothecien der Flechte meist schon von weitem erkennbar.
2. Ein Porling an Kiefer. Der muß heute Abend noch mal genauer mikroskopiert werden. Als ich da gestern ein kleines Stück in Kongorot SDS geworfen habe, hat sich der Pilz komischerweise gar nicht verfärbt und stattdessen schwamm er in einer violetten Suppe...
3. Ebenfalls auf Kiefer. Hier lande ich mit den navikularen Sporen bei Botryobasidium botryosum, wenn ich mit CoNE schlüssele. Mittlerweile scheint der wohl B. vagum zu heißen. Gibt es da noch aktuellere Werke zum Schlüsseln von Botrybasidium?
Im gleichen Präparat fand sich dann auch noch dieser Mehltau. So schön bekomme ich den sonst nie gequetscht, wenn ich mich gezielt für Melhtau interessiere...
4. Hier hatte ich schon im Feld auf Tulasnella violea getippt, was sich dann auch mikroskopisch bestätigt hat. Der erste Fund war an Kiefer. Als ich auf dem kalten Boden vor dem Ast saß und Fotos machte, kam ein älteres Ehepaar vorbei und fragte mich, was ich denn da Schönes fotografiere. Ich zeige auf den Ast und sage: "Pilze!". Erstaunte Blicke des Ehepaars.... bis ich dann realisiere, daß ich vielleicht mal erklären muß, was und wo da genau der Pilz ist.
Ein zweiter Fund an Eiche, ebenfalls mikroskopiert.
Zwei weitere Funde wieder an Kiefer, diesmal ohne Mikroskop
5. Peniophora quercina - das sieht stark nach der Variation gelata aus
6. Phlebia radiata. Gefroren und aufgetaut.
7. Cladonia sp. K-, C- und P-
8. Xanthoria parietina, hier mal ohne Pilzbefall
9. Trichaptum abietinum auf Pinus sp.
Björn