Flechtenkenner gefragt

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.567 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo Leute,


    mich hat heute eine an einem Beton-Zaunpfahl im Garten wachsende Flechte mit winzigen schwarzen Apothezien gereizt. Nun kenne ich mich mit Flechten nicht gut aus, daher wollte ich fragen, ob sich zu dieser Art anhand der gegebenen Daten Näheres sagen lässt oder was noch zu untersuchen wäre, um weiterzukommen. Meine Vermutung würde in Richtung Lecidella gehen, bloß ist außer den Apos nicht viel weiter zu sehen. So sieht das Ganze aus:


    Standort







    Sporen



    Asci







    Paraphysen





    + IKI (Lugol): Sehr starke Reaktion, musste das Lugol für die Asci-Bilder ordentlich verdünnen, sonst wäre alles einheitlich schwarz bis dunkelblau geworden.





    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Tuppie,


    leider nicht so viel, wie ich gerne würde. Mir fehlt einfach ein kompetenter Ansprechpartner, von dem ich dann entsprechend lernen kann. Aber bei dem Fall hier habe ich mich einfach mal durch den großen Wirth geschlüsselt. Das war in den meisten Schritten dank der tollen Bilder von Matthias dann relativ einfach und am Ende kam man bei einer Art raus, die als sehr häufig charakterisiert wurde.


    Björn

  • leider nicht so viel, wie ich gerne würde. Mir fehlt einfach ein kompetenter Ansprechpartner, von dem ich dann entsprechend lernen kann.

    Hallo Björn,


    da haben wir das gleiche Problem, obwohl ich in der Zwischenzeit schon einige andere +/- fortgeschrittene Einsteiger kennenlernen konnte. Erstaunlich eigentlich, dass es so wenige Fans für diese faszinierende Gruppe gibt. Hast Du schon mal Kontakt zu Leuten vom BLAM aufgenommen?


    Alljährlich findet in Gießen ein Einsteigerkurs für Flechtenfreunde statt, soviel ich weiß, ist da der Herr Kirschbaum mit involviert. Für dieses Jahr ist er allerdings schon ausgebucht:


    THM Fachbereich LSE - Mittelhessischer Lichenologischer Arbeitskreis


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hallo Björn und alle anderen,


    vielen dank, Björn, für den Hinweis auf Lecidella stigmatea. Die Art passt super nur eins ist mir nicht ganz klar - wie trennt man die Art von L. elaeochroma ab? Was ich im Netz so finde ist ein deutlicherer Thallus mit oft schwarzer Linie am Rand - steht da was im Wirth dazu?


    Den Wirth werde ich mir demnächst mal anschaffen, solche kleinen apothezienbildenden Flechten an Mauern und Hölzern reizen mich schon sehr. Bloß von größeren Blatt- und Bartflechten werd ich erst mal noch Abstand halten.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    die Trennung von L. elaeochroma und L. stigmatea ist ganz einfach. Erstere wächst auf Rinde, zweitere auf Gestein.


    Was die Flechtentypen angeht, muß ich ja gestehen, daß ich mich bei den Blatt- und Strauchflechten wohler fühle. Da hat man wenigstens was in der Hand und muß nicht elendig kleine und harte Apothecian mikroskopieren ;) Ansonsten sind für die Flechten aber auch KOH, Natriumhypochlorit und para-Phenylendiamin wichtig, die entsprechenden Tüpfeltests sind mitunter bestimmungsrelevant.


    Björn

  • Hallo Björn,


    und nochmal vielen Dank für die Auskunft. Dann ist es ja noch einfacher als gedacht.

    Mit kleinen Apothezien hab ich kein Problem, mach ich ja bei den Becherlingen sowieso beinahe täglich. Wenn ich was finde, muss das immer unters Mikro, selbst dann, wenn man für die Bestimmung gar keine Mikros bräuchte.

    Dass man Chemie für Flechten braucht ist mir bekannt, KOH hab ich sowieso. Die anderen zwei Sachen nicht, ich hoffe da bei den kleinen Apothezienbildnern einigermaßen drumrumzukommen, zumindest wenn reife Apos für die Mikroskopie da sind (was anderes hab ich in absehbarer Zeit nicht vor anzuschauen). Ich werd Flechten auch sicher nicht zu meinem Spezialgebiet machen, aber es gibt viele derart nahestehende Pilze, wie Durella, Sarea etc. da ist es bis zu den lichenisierten nicht weit.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.