Hallo Pilzfreunde,
in der kalten Zeit hier eine kleine Zusammenfassung älterer Kurz-Foto-Sessions.
04.08.2016: 3 Zufallsfunde im Garten
Liebe Pilz-Freunde,
folgende 3 Garten-Funde machte ich rein zufällig und zeige ich Euch natürlich
gerne. Dabei wieder 2 tolle Erstfunde.
Fundnummer: 2016-08-04-1620
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf Magerrasen (Garten)
Fundzeit: 04.08.2016
Wuchsform:
paar-weise
Hutform: konvex, im
Zentrum hat ein Exemplar ein Loch
Huthaut:
braun, Zentrum dunkler,
radialfaserig,
Lamellen am Rand durchscheinend, fein, aber
stark geschuppt
Hygrophanität:
ich stufte ihn als hygrophan ein,
könnte jedoch auch nur "etwas aufhellend" gewesen sein
Hutrand: sehr
stumpf
Lamellen:
hellbraun,
weiß bereift (Zystiden),
Zwischenlamellen,
Lamellenschneiden: stark bauchig,
alt: wie ausgefranst wirkend
Lamellen-Stielübergang: tief ausgebuchtet
angewachsen,
am Stiel leicht herablaufend,
spinnwebenartige Fasern in der
Ausbuchtung
Stiel: braun,
oben heller, stark bereift
auf ganzer Länge
Stielbasis:
mit deutlichen bräunlichen Rhizoiden
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca.
0,5-0,7 cm, Stiellänge ca. 3,5-4 cm, Stieldurchmesser ca. 0,5 mm
Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
Geruch:
neutral
Geschmack: nicht bewertet
Mikroskopische Daten:
HDS-Präparat:
Schnallen: keine
leptonioide Körnchen im HDS-Präparat:
stark vorhanden
Huthaare:
büschelweise vorhanden, spitz zulaufend, septiert,
inkrustiert
Pileozystiden:
zylindrisch bis leicht keulig, mehrgliedrig septiert,
bräunlich inkrustiert (ist auf dem Bild leider nicht deutlich zu sehen)
Breiten der Pileozystiden: ca. (6,3) 6,9 - 12,7
(13,2) µm
Subkutis-Hyphen:
inkrustiert
Dieses Bild zeigt die typischen Haarbüschel der Art auf dem Hut, sowie die
Pileozystiden und die starken leptonioide Körnchen.
Das Bild zeigt leider die Inkrustierung der Pileozystiden nicht deutlich - sie
war aber vorhanden.
Lamellen-Präparat:
Schnallen: keine
leptonioide Körnchen im Lamellen-Präparat: stark
vorhanden
Cheilozystiden:
zylindrisch bis breitkeulig, Kopf manchmal
verschmälert, selten Spitze lang ausgezogen, Cheilozystiden oft mit
braunem interzellulärem Pigment, auch leicht inkrustiert
Messwerte ohne die mit lang ausgezogener Spitze:
Präparat: Lamellenstück (Exsikkat) --> Ammo 10% --> Kongo NH3;
Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 25
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 7,9 × 2,5 µm; von Q: 0,5
Median: von L × B: 42,3 × 14,5 µm; von Q: 2,9
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 42,2 × 14,5 µm;
von Q: 2,9
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (23,4) 31,8 - 52,7 (60,2) × (10) 11,3 - 17,7
(19,8) µm; für Q: (1,9) 2,3 - 3,6 (4)
Seltene Cheilozystiden mit lang ausgezogener Spitze: ca. 88 - 105 x 6,9 -
8 µm
Sporen:
heterodiametrisch (5)-6-7-(8)-eckig, knotig
Maße:
Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium:
GSM; Messwertanzahl: n = 85
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
nicht normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,9 × 0,4 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 11,5 × 6,4 µm; von Q: 1,8
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 11,5 × 6,4 µm;
von Q: 1,8
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für
L × B: (9,2) 10,3 - 12,5 (14,3) × (5) 6 - 6,9 (7,4) µm;
für Q: (1,5) 1,6 - 2 (2,1)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (9,2)
10,2 - 12,9 (14,3) × (5) 5,6 - 7,1 (7,4) µm; für Q: (1,5) 1,6 - 2 (2,1)
Basidien:
4-sporig (wenige 2-sporig), keulig, Lamellenschneide
überwigend steril, Phaeobasidien vorhanden
Maße: ca. 30 - 32 × 11 - 13 µm
Stiel-Präparat:
Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal in
diesem Fall sind die Inkrustierung und Septierung der Stielhaare (Kaulozystiden)
Entoloma dysthaloides hat mehrfach septierte und deutlich braun inkrustierte
Kaulozystiden
Entoloma hirtum hat 1-2-fach septierte, dünnwandige, kaum inkrustierte
Kaulozystiden
Ergebnis der Untersuchung:
Kaulozystiden:
häufig, lang-keulig bis normal keulig,
(1)-2-(3)-septiert, kaum oder gar nicht inkrustiert, sehr dünnwandig
Maße: ca. 55 - 160 × 12 - 14,5 µm
Schlüsselweg:
nach Gröger Teil I ergab sich ein klarer
und eindeutiger Schlüsselweg:
A > A* > B > B* > C > C* > G > G* > I > K > K* > L > Teilschlüssel m S. 539 > 1
> 1a > 2 > 2b > 3 > 3b > 4 > 4b > 5 > 5a
> Entoloma hirtum
Gegenprüfung mit Pilzkompendium - keinen Widerspruch gefunden.
Die sehr ähnliche
Entoloma dysthaloides ist wegen der Kaulozystiden ausgeschlossen.
Ein ganz toller Erstfund für mich: der
Zottigfilzige
Rötling
(Entoloma hirtum):
Fundnummer:
2016-08-04-1652
Morphologische Daten:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf
Wiese unter Kirschbaum,
ausschließlich auf Kirschkernen
Fundzeit: 04.08.2016
Wuchsform:
pro Kirschkern 1-3 Fruchtkörper - meist aber nur
einer.
Hutform: jung: eiförmig,
alt: reißt am Rand ein, rollt sich hoch, Hut schirmt nicht auf
Huthaut:
Rand grau und etwas gestreift und gerieft (Lupe),
zur Mitte hin weiß werdend,
Zentrum
bräunlich,
gelbbraun
beflockt
Hygrophanität: nein
Lamellen:
dunkelbraun
Lamellenschneiden: nicht bewertet
Lamellen-Stielübergang:
nicht bewertet
Stiel: weiß,
minimal befasert
Stielbasis: ohne Besonderheiten
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 4 mm,
Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
Sporenpulverfarbe: nicht getestet
Geruch:
neutral
Geschmack: nicht bewertet
Diese spektakulären Tintlinge bestimmte Andreas Melzer (pilzmel). Vielen Dank
dafür.
Der Braunscheitelige Ästchen-Tintling (Coprinopsis
pseudofriesii):
Fundnummer: 2016-08-04-1640
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf
Wiese (Garten)
Fundzeit:
04.08.2016
Wuchsform:
vereinzelt
Hutform: glockig bis konvex,
leichter Buckel aber keine Papille, alt: verbogen
Huthaut:
orangebraun,
nach außen hin heller werdend, kahl
erscheinend doch unter Lupe deutlich und stark filzhaarig was als "bereift"
wahrnehmbar ist, matt,
Lamellen nur jung etwas durchscheinend
Hygrophanität: unsicher
Hutrand: ohne Besonderheiten
Lamellen: creme,
mit Zwischenlamellen, keine Y-Gabeln
Lamellenschneiden: stark bewimpert
Lamellen-Stielübergang: tief ausgebuchtet
angewachsen
Stiel: orangebraun,
stark bereift auf ganzer Länge, unteres Drittel
reinweiß befilzt
Stielbasis: knollig
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 0,5-1,1 cm, Stiellänge ca. 2-3 cm,
Stieldurchmesser ca. 1-1,5 mm
Sporenpulverfarbe: unter der Lupe sah ich deutlich
orangerosa bestäubte Lamellen, beim Aussporen kam so wenig heraus dass
die Farbe nicht zu deuten war.
Geruch: deutlich nach Fisch
Geschmack: nicht probiert
Da das Sporenpulver wohl orangerosa ist, keine Papille vorhanden ist und auch
die Lamellen nur bei einem jungen Exemplar leicht durchscheinen ist das der
Gemeine Gurkenschnitzling (Macrocystidia cucumis):
05.08.2016: 3 Funde unterwegs gemacht
Auf dem Weg von A nach B bin ich wie immer mal hier, mal da stehen geblieben.
Wieder fand ich viele Pilze - die 3 schönsten Funde zeig ich Euch...
Los geht's...
Fundnummer: 2016-08-05-1505
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf steinigen, sandigen und lehmigen Boden unter einer
Weide
Fundzeit: 05.08.2016
Wuchsform:
einzeln
Sporenkugel: 11 cm,
graubraun
Scheitelöffnung:
graubraun
gefranst bis gewimpert,
Durchmesser ca. 1 mm
Peristom-Hof:
nicht vorhanden
Sternlappen: 9
Stück, beige, mit minimalem rosa-stich
Größe: Durchmesser ca. 2,5 cm,
Sporenpulverfarbe: nicht beurteilt
Geruch: pilzig
Geschmack: nicht probiert
Gewimperter Erdstern (Geastrum fimbriatum):
Fundnummer:
2016-08-05-1541
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf Rasen (Garten)
Fundzeit: 05.08.2016
Wuchsform:
gesellig
Hutform: konvex bis stumpfkegelig,
manchmal mit leichter Papille
Huthaut:
dunkelbraun, nach außen hin heller werdend,
radialfaserig,
Lamellen am Rand durchscheinend, im Zentrum
haarfilzig
Hygrophanität:
ja, dadurch radiale helle Streifen entstehend
Hutrand: kantig,
bei einem jungen Exemplat etwas eingerollt, bei
alten Exemplaren schartig
Lamellen:
graurosa, Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: bauchig,
sehr fein behaart (Lupe)
Lamellen-Stielübergang: sehr tief ausgebuchtet
angewachsen,
am Stiel leicht herablaufend
Stiel: grau-braun,
oben heller, kahl,
unten etwas bereift, fest und steif aber hohl
Stielbasis:
knollig, mit weißem Mycelfilz
Fleisch: ohne Besonderheiten
Größe: Hutdurchmesser ca. 1,3-2
cm, Stiellänge ca. 4 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5-2 mm
Sporenpulverfarbe:
rosa
Geruch:
mehlig
Geschmack: nicht bewertet
Mikroskopische Daten:
HDS-Präparat:
Schnallen: keine gefunden
leptonioide Körnchen im HDS-Präparat:
vorhanden
Epikutis: flach liegende, dicht gepackte,
zylindrische Hyphen mit leicht verdicktem Ende, Pigment intrazellulär (auch
klumpig intrazellulär) und manchmal etwas epimembranär inkrustiert, keine
Schnallen gefunden
Breiten der Epikutis-Hyphen: ca. (2,9) 4
- 6,7 (9) µm
Subkutis: hyaline Hyphen, zylindrisch, in weitem
Abständen inkrustiert (was man nicht als Inkrustierung im allgemeinem Sinn
deuten kann), keine Schnallen gefunden
Breiten der Subkutis-Hyphen: ca. (1,8) 4
- 13 (18) µm
Lamellen-Präparat:
Schnallen: keine gefunden (mit Ausnahme an 2
Cheilozystiden)
leptonioide Körnchen im Lamellen-Präparat: vorhanden
Cheilozystiden:
keulig bis
spindelförmig (am häufigsten), auch ampullenförmig, auch gliedrig septiert,
grünlich inkrustiert, an 2 Cheilozystiden waren an der Basis Schnallen vorhanden
Messwerte Cheilozystiden:
Präparat: Lamellenstück (Exsikkat) --> Ammo 10%; Untersuchungsmedium: GSM;
Messwertanzahl: n = 16
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 8,3 × 2,3 µm; von Q: 1,6
Median: von L × B: 44,5 × 10,4 µm; von Q: 4,2
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 45,8 × 10,7
µm; von Q: 4,5
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für
L × B: (35,3) 36,3 - 55,2 (67,3) × (7) 8,5 - 13,8 (16)
µm; für Q: (2,2) 3,5 - 5,1 (9,7)
Basidien:
4-sporig, keulig, keine schnellen gesehen aber das mag
nichts heißen
Maße: ca. 31 - 37,4 × 11 - 14,4 µm
Sporen:
variabel isodiametrisch (am häufigsten – siehe
q-Distribution-Diagramm) bis schwach hetereodiametrisch, 5 oder 6-eckig, Ecken
nicht ausgeprägt
Maße:
Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium:
GSM; Messwertanzahl: n = 41
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,7 × 0,6 µm; von Q: 0,1
Median: von L × B: 9,8 × 7,7 µm; von Q: 1,3
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 9,8 × 7,8 µm;
von Q: 1,3
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (8,4) 8,8 - 10,8 (11,6) × (6,8) 7 - 8,5 (9,6)
µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,4 (1,5)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(8,4) 8,6 - 11 (11,6) × (6,8) 6,8 - 8,8 (9,6) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,4 (1,5)
Schlüssel-Weg:
Gröger Teil I - S. 478
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S. 513 > e >
1b > 3 > 3a > 4 > 4b > 6 > 6b > Entoloma pratulense
Nachprüfung anhand "Entoloma (Basidiomycetes, Agaricales) of
alpine habitats on the Hardangervidda near Finse, Norway, with a key including
species from Northern Europe and Greenland": Geruch war bei meinem nicht
neutral, Schnallen waren bei mir nur an den Cheilozystiden zu finden, ansonsten
keine Widersprüche.
Aber: Nachprüfung nach FE5a: Cheilozystiden Form passt nicht, Habitus (vor allem
Stiel) anders
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > e > 1b > 3 > 3a
> 4 > 4b > 6 > 6b > Entoloma langei nachprüfen: Cheilozystiden Form passt nicht
A > A* > B >
B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > d > 1 > 1b > 6 > 6a 7 > 7b >
8 > 8b (Geruch im Schlüssel falsch) 9 > 9b > 10 > 10a > Entoloma tenellum (Cheilos
anders)
Pilzkompendium 360: Sporen mit ausgeprägten Ecken stimmt nicht,
Cheilozystidenform stimmt nicht --> kann nicht sein.
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > e > 1a > 2 > 2b
> Entoloma globuliferum --> passt nicht
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > e > 1b > 3 > 3a
> 4 > 4a > 5 > Entoloma canosericeum
Der "deutlich befaserte Stiel" passt nicht, die Stieldicke passt nicht,
"trocken stark befasert" passt nicht, "saprotroph im Laubwald" passt nicht,
Habitus (vergleich mit Dähncke) passt nicht.
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > f > 1 > 1b
(eher nicht) > 2 > 2b > 5 > 5a > 6 > Entoloma kerokarpus (schnallen fehlen)
Pilzkompendium 373 - Hutbeschreibung stimmt nicht, Lamellenfarbe passt nicht,
Stielform passt nicht, Stielbereifung passt nicht --> kann nicht sein.
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > H* > Teilschlüssel a bis c S 486 >
Teilschlüssel a > 1 > 1b > 2 > 2b > 5a > 6 > 6b > 8 > 8a > Entoloma
pallideradicatum --> passt nicht
A > A* > B > B* > C > C* > G > H > Teilschlüssel d bis l S 513 > l > 1b > 2 > 2b
> 3 > 3b > 4 > 4b > Entoloma fernandae --> passt nicht
FN II - Seite 517:
1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 9 > 10 > 11 > 12 > Key L p. 569 > 1 > 3 (Schnallen zwar
wenig aber eben da) > 4 > Entoloma pratulense
1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 9 > 10 > 11 > 12 > Key L p. 569 > 1 > 3 (Schnallen zwar
wenig aber eben da) > 4 > Entoloma langei --> siehe oben - kann nicht sein
1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 9 > 10 > 11 > 12 > Key L p. 569 > 1 > 2 > Entoloma
tenellum --> siehe oben - kann nicht sein
1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 9 > 10 > 11 > Key J p. 553 (eher nicht) > 1 > 4 > 9 > 10
> 11 > 12 > 13 > 14 > 17 > 18 > 30 > 31 > 32 > Sackgasse
1 > 2 > 3 > 4 > 5 > 6 > 9 > 10 > 13 (eher nicht) > 14 > Key O p. 575 > Sackgasse
Ein optisch sehr ähnliche Kollektion ist hier zu sehen:
http://www.pilzepilze.de/cgi-b…1.pl?noframes;read=215782
Nach Prüfung aller alternativen bleibt nur eine Möglichkeit:
der Almen-Glöckling (Entoloma cf pratulense)
??. Wegen der Unsicherheit führte ich eine Sequenzanalyse durch.
Leider schlug die PCR mit den Standard-Rückwärtsprimer fehl, sodass nur ein
unvollständiges Stück der ITS aus der Vorwärtsprimer-PCR vorhanden war. Das
machte aber nichts, da ich ja kein Phylogramm erstellen, sondern eine eventuelle
Bestimmung erzielen wollte. Nach Abgleich der ITS-Sequenz mittels
Divergenzmatrix ergab sich folgende finale Sequenz:
>2016_08_05_1541_Entoloma_spec
AGGTGAACCTGCGGAAGGATCATTATTGAATTAAACGTGGGATGGGTTGATGCTGGCTTGTTCAAAGCATGTGCACATCCATTCTATCTTTAAACCCTCCTGTGCACCTTGTGTAGGCCTTGAACGAACAATCTGTCGAAGGGAAATCACTCTTCGGTGACCGAGACTGCTGCTGCATTTGCACAGCTGTTTTGTATATGTTCTTTCAAGGTTCTATGTTTCCCATTATAAAATACTGTAAAAGAATGTCCTTTTTATTGGCCTTCTGTGCCTTTAAACATAAAATACAACTTTCAACAACGGATCTCTTGGCTCTCGCATCGATGA
Diese hat leider nur Identität mit einer einzigen Sequenz, nämlich 100%
Identität mit LN850612.1 Entoloma velenovskyi.
Nun waren die Fragen:
a) kann Entoloma velenovskyi so kleine Sporen haben?
b) Ich habe keine Vergleichssequenz für Entoloma pratulense. kann die ermittelte
Sequenz Entoloma pratulense sein?
Hierzu fragte ich natürlich Machiel Noordeloos, der mir mitteilte:
"Es ist ja schon dass es gelungen ist ITS zu
sequenzieren. Aber: was ist es. Falls es 100 % identische ist mit E. velenovskyi
in Genbank/Unite, dann bedeutet es, dass es identisch ist mit Entoloma
velenovskyi sensu Kokkonen, basiert auf einer identification von A. hausknecht,
aber nicht perse von den Typus des Artes. Dieser Match sagt also wesentlich
nichts...." "...Deiner Art ist deswegen noch immer Namenlos, bis wir einer Typus
sequenz haben, oder, was in diesem Fall wahrscheinlicher ist, wir ein sequenz
haben vom einer Epitypus, da das Typus von Velenovsky ist Alkoholmaterial in
sehr schlechter Zustand und wird nie noch brauchbares DNA geben."
Damit bleibt der Fund vorerst unbestimmt, bzw. momentan nur der
Almen-Glöckling (Entoloma cf pratulense):
Fundnummer:
2016-08-05-1600
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550
müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
Fundzeit: 05.08.2016
Wuchsform: gesellig
Hutform: halbkugelig
Huthaut:
ockergelb,
kahl
Hygrophanität: nicht
festgestellt
Hutrand: ohne Besonderheiten
Lamellen: braun,
bauchig, mit Zwischenlamellen
Lamellenschneiden: weißlich
Lamellen-Stielübergang:
angeheftet
Stiel: ockergelb,
wie ein Strohhalm aussehend,
längsfaserig, fest und steif,
manchmal verdreht, hohl,
mit Mark gefüllt
Stielbasis: knollig
Fleisch: ockergelb
Größe: Hutdurchmesser ca. 2-3 cm, Stiellänge ca. 3-5 cm,
Stieldurchmesser ca. 1,5-2,5 mm
Sporenpulverfarbe: braun
Geruch: erdig und mehlig
Geschmack:
nicht probiert
Das ist der Halbkugelige Ackerling (Agrocybe pediades):
30.08.2016:
2 weitere Zufallsfunde im Garten
Wieder machte ich im Garten folgende 2 Funde rein zufällig. Dabei 1 toller
Erstfund (siehe weiter unten), welcher nicht ganz leicht zu bestimmen war.
Fundnummer: 2016-08-30-1800
Ein Standard: Schwärzender Saftling (Hygrocybe
conica):
Fundnummer: 2016-08-30-1811
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12,
auf Magerrasen (Garten)
Fundzeit: 30.08.2016
Wuchsform:
3 Exemplare am Standort
Hutform: konvex
Huthaut:
graubraun, matt, stellenweise sehr fein feldrig aufgerissen
Hygrophanität:
ja
Hutrand: kantig
Lamellen: grau,
Zwischenlamellen, Anastomosen am Grund
Lamellenschneiden: deutlich bräunend
Lamellen-Stielübergang:
ausgebuchtet angewachsen (1 Exemplar nicht ausgebuchtet sondern gerade
angewaschsen), am Stiel etwas herablaufend
Stiel: oben
braun, nach unten dunkelbraun werdend, minimal bereift, biegsam, längsfaserig,
hohl, KEINE dunklen Schuppen am Stiel
Stielbasis:
weißfilzig, minimal knollig
Fleisch: Farbe wie außen
Größe: Hutdurchmesser ca. 0,6-1
cm, Stiellänge ca. 1,5-2 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
Sporenpulverfarbe: es kam sehr wenig
heraus, deshalb unklar, aber Hellsporer (mikroskopisch bestätigt)
Geruch:
völlig neutral, auch zerrieben völlig neutral
Geschmack: nicht bewertet
Mikroskopische Daten:
Lamellentrama:
regulär bis irregulär
Sporen:
glatt, hyalin, nicht amyloid, mit Öltröpfchen
Maße:
Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat)
ausgewaschen; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 30
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,42 × 0,29 µm; von Q: 0,09
Median: von L × B: 5,12 × 3,27 µm; von Q: 1,56
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 5,1 × 3,31 µm;
von Q: 1,54
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B:
(4,12) 4,48 - 5,61 (5,93) × (2,85) 2,94 - 3,64 (4,21) µm; für Q: (1,33) 1,43 -
1,64 (1,7)
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B:
(4,12) 4,43 - 5,76 (5,93) × (2,85) 2,91 - 3,71 (4,21) µm; für Q: (1,33) 1,41 -
1,68 (1,7)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B:
(4,12) 4,55 - 5,66 (5,93) × (2,85) 2,93 - 3,7
(4,21) µm; für Q: (1,33) 1,43 - 1,66 (1,7)
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B:
(4,12) 4,38 - 5,83 (5,93) × (2,85) 2,81 - 3,81 (4,21) µm; für Q: (1,33) 1,4 -
1,69 (1,7)
Basidien:
ca. 19 - 26 x 4 - 5,5 µm, 4-sporig
Stielflocken:
kurz (bis 50 µm lang gesehen)
Stielhyphen:
mit Schnallen
HDS-Präparat:
Zellen birnenförmig 9-22 µm breit, Pigment:
intraparietal, Schnallen: keine gesehen
Heraus kam eine Sensation (für mich zumindest ist es eine):
Nach Schlüsselung mit Gröger, Nachprüfung aller bekannten Alternativen
(hauptsächlich Pilzkompendiuim) bestimmte ich diesen Fund als
Glimmeriger Samtschneckling (Camarophyllopsis
hymenocephala):
Das war's für heute....
Beste Grüße
Dieter
Kleine Zusammenfassung einiger Kurz-Foto-Sessions
- Schwammer-Dieter
- Erledigt
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Hallo Dieter,
was für schöne Erinnerungen an das Jahr 2016!
Da freue ich mich schon sehr auf die nachfolgenden Jahre.
Samtschnecklinge (Camarophyllopsis) kenne ich nur mit herablaufenden Lamellen.
Deshalb kann ich mich mit C. hymenocephala nicht so recht anfreunden.
Liebe Grüße vom Nobi
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Wow Dieter,
sieht nach sehr viel Arbeit aus. Leider ohne Bilder.
Grüßle
RudiS
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Danke Nobi,
Hast Du eine Idee für eine Alternative zu Fundnummer: 2016-08-30-1811?
@ RudiS: Alle Bilder sind da.
Beste Grüße
Dieter
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Hallo Dieter,
jaja, einzeln zum Nachladen ist halt sehr aufwendig und unübersichtlich. Kein Problem, jeder nach seiner Façon.
Grüßle
RudiS
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Hallo RudiS,
nein, Du hast etwas falsch eingestellt, sie laden alle gleichzeitig, ohne einen einzigen Mouseklick.
Melde Dich dazu zuerst an, dann gehe hier her:
https://www.pilzforum.eu/sc-user-image-whitelist/
Persönliche Whitelist (Permanent)
Dort musst Du "www.nocrotec.com" freigeben, indem Du ein Bild anklickst und den Haken in der Checkbox "Diese Einstellung merken" und "Speichern" klickst.
@Admins: Oder vielleicht könntet ihr ja meine Domain zu der Globalen Whitelist hinzufügen... ? Mein Sicherheitszertifikat ist aktiv und aktuell.Beste Grüße
Dieter
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sieht nach sehr viel Arbeit aus. Leider ohne Bilder.
Wenn ich angemeldet bin, sehe ich alle Bilder, Rudi!
Wenn nicht, kann ich sie auch nicht sehen.
Eine Alternative zum Samtschneckling habe ich momentan leider nicht, Dieter.
LG, Nobi
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Hallo Dieter, hallo Nobi,
danke für Eure Hilfestellung. Klappt tatsächlich. Wäre schade um die viele Arbeit, wenn man nix sieht.
EDIT: Der Kirschkerntintling gefällt mir besonders gut.
Grüßle
RudiS
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Hallo Dieter,
ich bewundere immer wievie Arbeit Du Dir mit Deinen Funden machst. Zu Camarophyllopsis muss ich mich jedoch Nobi anschließen. Neben dem Lamellenansatz passt auch die Anwesenheit von Schnallen nicht. Hinzu kommt, das nur eine Art in der Gattung nämlich C. schulzeri so helle Lamellen hat und die hat eine andere Huthautstruktur und subglobose Sporen. Leider kann ich Dir momentan keine Alternative nennen. Hellsporer mit glatten, inamyloiden Sporen und hymeniformer Huthaut ohne Zystiden findest Du noch bei Dermoloma, aber da sind die Sporen gewöhnlich größer.
LG Karl -
Danke Karl,
ich werde diesen bei gelegenheit nochmals unter die Lupe nehmen und ggf. (falls Vergleichssequenzen vorhanden sind) eine Sequ.-Analyse machen.
BEste Grüße
Dieter