Köllnischer Wald 09.02.2019

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.523 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    heute war ich mal in Bottrop im Köllnischen Wald. Eigentlich wollte ich dort ja den Blauen Rindenpilz finden, den Björn dort gefunden hat, aber leider hat sich der Pilz heute unsichtbar gemacht. Andere Pilze gab es aber sehr wohl zu bestaunen:


    1. Daldinia sp. wohl auf Esche. Leider kann ich hier mit KOH keine farbigen Pigmente extrahieren.


    2. Ebenfalls auf Esche

    Eine Spore

    Basidie

    Überblick: Zystiden scheint es nicht zu geben

    Schnallen vorhanden

    Basidien 4-sporig


    3. Ein Schleimpilz


    4. Ozonium von Coprinellus domesticus


    5. Ein weiterer Rindenpilz an Laubholz

    Sporen scheinen dickwandig zu sein

    Schnallen vorhanden

    Hyphenenden oder Zystiden?

    Basidien extrem lang

    Zystidenartige Elemente


    6. Auricularia auricula-judae


    7. Stereum sanguinolentum an Kiefer


    8. Schizophyllum commune


    9. Bjerkandera adusta an Fagus sylvatica


    10. Meruliopsis corium


    11. Noch ein Schleimer


    12. Phlebia radiata


    13. Datronia mollis?


    14. Daedalopsis tricolor? Substrat dürfte Esche oder Erle gewesen sein, evtl. aber auch Eiche. EDIT: Natürlich Daedalopsis confragosa.


    15. Vuilleminia an Hasel. Falls das eine Dingen keine Zystide ist, dürfte es wohl V. comedens sein

    Zystide oder Basidiole?


    16. Acrospermum compressum an Urtica dioica


    Björn

  • Hallo Björn,

    zu Deinen Schleimern: der erste ist möglicherweise eine Didymium-Art. Da müßte man noch wissen, ob die Art gestielt ist und wie der Stiel aussieht (weiß-Kalkhaltig oder farbig ohne Kalk).

    Die 2. Art sieht aus wie eine Comatricha-Art. Allerdings ist bei beiden Arten ohne Mikroskop nichts genaueres zu machen. Deine Mikroskop-Fotos sind leider nicht so richtig aussagefähig. Falls Du einen Beleg hast und es genau wissen willst, kannst Du mir das Material mal schicken. Schick mir dann ne PN (Konversation).

    LG Ulla

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Das erste ist wieder mal eine Athelia, wenn ohne Schnallen subbasidial dann wieder mal aus der epiphylla - Gruppe.

    Solche Ozonien können von einer Reihe von Tintlingen gebildet werden, der Haustintling ist da nicht der einzige. Da könnte man jetzt fragen, ob das Ozonium denn sequenziert wurde. :gzwinkern:

    Der Rindenpilz (5) danach sieht interessant aus. Gehören die Sporen tatsächlich dazu und sind es auch Basidiosporen oder Konidien?
    Da müsste man mal gucken, daß man welche an Basidien sitzend findet. Die Elemente auf dem letzten Bild hätte ich jetzt ebenfalls für Basidien gehalten? Das muss man vielleicht mehr im Überblick sehen, um die einzelnen Elemente direkter vergleichen zu können. Die Sporen könnte man mal in Melzer und in Baumwallblau angucken, Amyloidität ist ja immer wichtig und mir scheinen die irgendwie nicht glatt zu sein.

    Bei 13 kommt ein Häkchen dran (Dartronia mollis passt) und 14 ist Daedaleopsis confragosa: Daedaleopsis tricolor hat durchgegende Lamellen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    Björn gab mir heute früh die beiden Schleimer.


    Das Didymium hatte dünne weiße Stiele und hört damit auf den Namen Didymium squamulosum.


    Mit Comatrichas habe ich immer so meine Probleme bzw. häufige kleine Restzweifel. Ich lande hier durch die Kombination der Merkmale (Sporengröße, heller Keimporus, dicht verzweigtes Capillitium, das bei der Reife die Form behält und offene Capillitiumenden besitzt, lange Columella, die am Ende nicht oder kaum verzweigt, Gesamtgröße, Größe von Sporocarpie im Verhältnis zum Stiel) wieder mal auf Comatricha nigra.






    LG, Jan-Arne

  • Hallo zusammen,


    erstmal herzlichen Dank an Jan-Arne dafür, daß er sich der Schleimpilze angenommen und ihnen einen Namen verpaßt hat (und für die Benutzung des Präteritums :D).


    Nr. 5 war gestern Abend auch noch mal unterm Mikroskop. Zunächst einmal scheint er tatsächlich runde Sporen zu haben:


    Dann gab es etwas Melzer:

    Und Baumwollblau


    Irgendwie scheinen die zahlreichen Sporen aber nicht identisch mit den Basidiosporen des ersten Bildes zu sein. Das würde dafür sprechen, daß man hier neben den Basidiosporen noch zahlreiche Chlamydosporen hat und es sich bei dem Pilz um Granulobasidum/Hypochnicium vellereum handelt.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Granulobasidium vellereum sieht schlüssig aus mit den Chlamydosporen. :thumbup:

    Vin Tintlingen verstehe ich nicht viel. Ich hatte mir so gedanklich nur abgespeichert, daß mir aus berufenem Mund mal mitgeteilt wurde, daß man anhand des Ozoniums nicht auf eine bestimmte Art schließen könne, und immer ie Fruchtkörper mikroskopieren müsste.



    LG, Pablo.